Pandemie spitzt Notdienst-Probleme zu
Schon vor der Corona-Pandemie entwickelten sich Notdienst-Engpässe von Tierarztpraxen und -kliniken in der Versorgung tierischer Patienten.
Gründe dafür waren und sind weiterhin unter anderem [1]:
- Fachkräftemangel
- Kliniksterben
- Kund*innen, die weniger dringende Erkrankungen im Notdienst vorstellen
Durch den Haustier-Boom der vergangenen Monate spitzt sich diese Lage aktuell zu:
Kliniken und Praxen arbeiten am Limit, es herrschen lange Warteseiten und die Angst vor einem Notdienst-Kollaps steigt. [1]
Eine schnelle Lösung ist bisher noch nicht in Sicht. Doch fordern manche einen Zwei-Stufen-Notdienst, in welchem weniger dringende Fälle schnell aussortiert werden können. Zudem sei es wichtig, Notdienst-leistende Tierärzt*innen entsprechend zu entlohnen. [1]
Studie zur psychischen Belastung von Tierärzt*innen in Arbeitsalltag und Notdienst
Der Bereich Arbeitsmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg startete in Kooperation mit der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt eine Studie zur psychischen Belastung von Tierärzt*innen. [2]
Ziel ist es, eine Prävention zur Verbesserung der beruflichen und gesundheitlichen Situation der Beteiligten zu schaffen. [2]
Zur Umfrage geht es über diesen Link: https://www.befragungen.ovgu.de/tieraerzte/
3G-Regel in Tierarztpraxen
Laut 3G-Regel müssen betreffende Personen geimpft, genesen oder getestet sein, um beispielsweise eine bestimmte Dienstleistung in Anspruch nehmen zu können. [3]
Da dies jedoch nur nicht-medizinische Dienstleistungen betrifft, bei denen eine körperliche Nähe zum Kunden nötig ist, gilt für Tierarztpraxen aktuell [3]:
Die 3G-Regel gilt grundsätzlich nicht in Tierarztpraxen. Aufgrund des Hausrechtes können Praxisbesitzer*innen jedoch schärfere Maßnahmen anordnen.
Die Maskenpflicht hingegen gilt weiterhin für Beschäftige wie Tierhalter*innen in den Praxisräumen. [3]
Corona-Spürhunde im Einsatz
Am 19. September wurden auf dem ersten von vier Konzerten einer Machbarkeitsstudie Corona-Spürhunde an der Einlassschlange eingesetzt. [4]
Hierfür stattete man freiwillige Helfer*innen mit inaktivierten positiven Coronavirus-Proben aus. Das Ergebnis: Die Hunde zeigten alle positiven Proben an! [4]
Ein endgültiges Ergebnis zum sinnvollen Einsatz von Corona-Spürhunden im Alltag soll nach dem vierten Konzert im Herbst veröffentlicht werden. [4]
Quellennachweis:
1 Dr. med. vet. Viola Melchers (13.09.2021). Kurz vor dem Notdienst-Kollaps? Im Internet: www.tfa-wissen.de/kurz-vor-dem-notdienst-kollaps; 22.09.2021
2 Tierärztekammer Hamburg (15.09.2021). Studie zur psychischen Belastung der Tierärzteschaft im Arbeitsalltag und im Notfalldienst - Bitte nehmen Sie teil! Im Internet: www.tieraerztekammer-hamburg.de/vet-med-infos/aktuelle-infos.html; 22.09.2021
3 Bayerische Landestierärztekammer (06.09.2021). Corona: 3G-Regel und Maskenpflicht. Im Internet: www.bltk.de/news/news-einzelansicht/news-einzelansicht-startseite/; 22.09.2021
4 Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (20.09.2021). „Die Hunde haben gut gearbeitet“. Im Internet: www.tiho-hannover.de/universitaet/aktuelles-veroeffentlichungen/pressemitteilungen/detail/die-hunde-haben-gut-gearbeitet; 22.09.2021