
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat den Zell- und Entwicklungsbiologen Professor Thomas Bosch von der Universität Kiel kürzlich zu ihrem Mitglied berufen.
Die Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, beruft Thomas Bosch, Professor für Zell- und Entwicklungsbiologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), zu ihrem neuen Mitglied.
Herausragende wissenschaftliche Erfolge
Bosch, der an der CAU den Forschungsschwerpunkt Kiel Life Science (KLS) leitet, wird mit dieser Ernennung besonders für seine herausragenden wissenschaftlichen Erfolge in der Erforschung der Beziehungen von vielzelligen Wirtslebewesen mit ihren mikrobiellen Symbionten in einem gemeinsamen Metaorganismus ausgezeichnet. Ebenso honoriert die Akademie sein Engagement für die Etablierung der Metaorganismus-Forschung an der CAU, die sich damit in den vergangenen Jahren zu einem international bestens vernetzten und konkurrenzfähigen Spitzenforschungsstandort auf diesem Wissenschaftsgebiet entwickeln konnte.
„Mit der Berufung zu ihrem Mitglied bekräftigt die Leopoldina die prägende Rolle, die Thomas Bosch seit vielen Jahren als anerkannter Vordenker in den Lebenswissenschaften spielt. Bei der Erforschung fundamentaler Lebensprozesse sind seine Verdienste um das Verständnis des Zusammenspiels von Wirtslebewesen und Mikroorganismen von großem Wert - für unsere Universität und die wissenschaftliche Gemeinschaft insgesamt. Im Namen der CAU gratuliere ich Thomas Bosch herzlich zu dieser hochverdienten Auszeichnung“, betont Professor Eckhard Quandt, CAU-Vizepräsident für Forschung.
Wichtige Erkenntnisse in der Metaorganismus-Forschung
Schwerpunkte der Forschungsarbeit von Thomas Bosch liegen auf den Beziehungen zwischen vielzelligen Wirtlebewesen und den sie besiedelnden Mikroorganismen, wie deren Symbiosen gebildet und aufrechterhalten werden und wie sich dieses multiorganismische Zusammenspiel auf Gesundheit und Krankheit des Wirtes auswirkt. Bosch entdeckte zum Beispiel, dass es beim Süßwasserpolypen Hydra eine artspezifische Mikrobiota gibt, die ein wesentlicher Bestandteil des angeborenen Immunsystems ist und dass dies ein universelles Prinzip der Symbiose zwischen Tieren und Mikroben darstellt.
Insgesamt trugen seine Arbeiten über einen Zeitraum von 4 Jahrzehnten entscheidend dazu bei, neue Konzepte und Paradigmen in der Symbioseforschung zu entwickeln und so das neuartige Metaorganismus-Prinzip in der Wissenschaft zu etablieren - das alle Lebewesen als Einheit von Wirtsorganismus und mikrobiellen Symbionten betrachtet.
Über die Leopoldina
Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1700 Mitgliedern aus 30 Ländern und nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Sie ist die älteste ununterbrochen existierende naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt und wählt hervorragende Wissenschaftler*innen zu ihren Mitgliedern. Zu ihnen gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein und Johann Wolfgang von Goethe.
Quelle (nach Angaben von):
Thomas Bosch zum Leopoldina-Mitglied ernannt. 08.05.2025
(JD)