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QualzuchtMiniaturformat: Toy- und Teacup-Hunde süß und krank?!

Hunde, die in die Handtasche oder sogar in eine Tasse passen, gehen aus besonderen Züchtungen hervor. Doch welche Folgen hat der kleine, gedrungene Körperbau für die Tiere?

adorable red pomeranian spitz puppy sitting outdoors
otsphoto / stock.adobe.com

Bei Toy- und Teacup-Hunden handelt es sich um immer beliebter werdende Miniatur-Züchtungen: Während Tiere bis 2,5kg als Toy-Hunde bezeichnet werden, passen Teacup-Versionen in eine Teetasse! Miniatur-Züchtungen entstehen durch gezielte Verpaarung kleiner Individuen oder durch Selektion auf das Merkmal der Chondrodysplasie. Dadurch sind orthopädische und genetische Defekte möglich. Besonders unethisch ist die Züchtung mit unterentwickelten Tieren oder der Nahrungsmittel-Entzug in der Wachstumsphase.

Merkmale:

  • Retinierte Milchzähne, lockere Zähne, Kieferfrakturen
  • Trachealkollaps
  • Myxomatöse Mitralklappenerkrankungen
  • Patellaluxation
  • Impfreaktionen
  • Fragile Knochen
  • Missbildungen
  • Hypoglykämie
  • Höheres Anästhesierisiko

Toy-Hunde leiden häufiger unter gesundheitlichen Problemen als normalgroße Hunde, darunter Parodontalerkrankungen, lockere Zähne, Trachealkollaps, myxomatöse Mitralklappenerkrankungen, Patellaluxationen und Impfreaktionen.

Teacup-Hunde haben zusätzlich fragile Knochen, die schnell brechen können. Zudem finden sich bei ihnen häufiger Missbildungen, wie offene Fontanellen und ein Wasserkopf. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße kann sogar schon Diarrhoe schnell zur hochgradigen Dehydratation führen!

Wichtig!

Sowohl Toy- als auch Teacup-Hunde sind anfälliger für Komplikationen im Bereich der Anästhesie. So ist ihr Anästhesierisiko z.B. 7,7-fach höher als bei anderen Hunden! Aus diesem Grund möchten wir Frau Eberspächer-Schweda von @anaesthesieskills für Ihren im Kompendium Kleintier erschienenen Artikel zu Anästhesie und perioperativem Management bei Toy-Hunden danken, in welchem sie ihre Erfahrungen zum Umgang mit kleinen Hunden als Anästhesie-Patienten teilt!

Beide Hundearten neigen zur Hypoglykämie, d.h. sie müssen mehrfach täglich gefüttert werden. Dabei können vermeintlich kleine Mengen viel für sie sein, was Adipositas und Nährstoffmangel zu einer realen Gefahr für sie macht. Zudem konnten Studien eine Verbindung zwischen unerwünschtem Verhalten und geringer Körpergröße feststellen. Die Vermutung: Menschen empfinden Aggressionen von kleinen Hunden nicht als bedrohlich und unterbinden diese nicht rechtzeitig.

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Quellen:

Freyer J. Der Trend zum kleinen Hund: Auswirkungen der Körpergröße auf die Gesundheit. Veterinary Focus 2017; 27(03): 02 - 08. doi:10.1055/s-0035-1570585

Gensen O, Eberspächer-Schweda E. Anästhesie und perioperatives Management bei Toy-Hunden. Kompendium Kleintier 2021; 4–10