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QualzuchtMops – süßes Teddybärgesicht mit Atemproblemen

Der Mops – ein Teddy mit Plattnase. Für die Züchtung des süßen, kurzen Teddybärgesichtes werden viele Kompromisse in Hinblick auf die Gesundheit der Tiere eingegangen.

Pug, dog on white background. Cute friendly fat chubby pug puppy
Anton Dios / stock.adobe.com

Zu den typischen Beschwerden beim Mops gehört aufgrund seiner kurzen Nase das BOAS (brachyzephales obstruktives Atemwegssyndrom), das zu Atemproblemen, Erstickungsanfällen und zum Hitzschlag führen kann. Wird ein Patient mit lebensbedrohlicher Atemnot eingeliefert, sollte man ihn in einen kühlen, ruhigen Raum bringen und erregte Hunde sedieren. Zur Stabilisierung des Tieres muss anschließend Sauerstoff verabreicht werden. Langfristig ist eine chirurgische Sanierung zur Beseitigung aller Engstellen nötig (z.B. Rhinoplastik). Eventuell auch die Entfernung exzessiver, verformter oder aberranter Conchen mittels Laserchirurgie.

Merkmale

  • kurze Nase lässt kaum Luft durch = Atemprobleme und Erstickungsanfälle
  • Anstrengung, Stress und warme Temperaturen führen schnell zum Hitzschlag, da die Körpertemperatur durch Hecheln nicht genug reguliert werden kann
  • Große, hervorquellende Augen haben keinen Halt im Schädel à Prolaps, Hornhautentzündungen bis zur Erblindung
  • Zu kurzer Schädel quetscht das Gehirn à neuronale Ausfälle, Gehirnhautentzündungen
  • Mops-Welpen können wegen ihrer Köpfe nur per Kaiserschnitt entbunden werden
  • Bluthochdruck, Zahn- und Herzprobleme
  • Hautfalten-Dermatitis

Da die hervorquellenden Augen keinen Halt im Schädel haben, kann es allein schon beim Spielen zu einem Bulbusprolaps kommen. In diesem Fall sollte man die Hornhaut mit Salben feucht halten und das Tier mit systemischen Analgetika versorgen. Zudem sollten die Kriterien für einen Bulbuserhalt (beim Mops ist die Prognose oft relativ gut) gecheckt werden. Wenn die Kriterien erfüllt sind, wird eine operative Reposition des Bulbus durchgeführt. Hierzu nach lateraler Kanthotomie die eingerollten Lider greifen und über den Bulbus anheben. Sanften Druck auf den Bulbus ausüben, die Kanthotomie verschließen und temporäre Tarsorrhaphie-Hefte anlegen.

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Quellen (nach Angaben von):

Brachyzephalen-Atemnotsyndrom. In: Kohn B, Schwarz G, Hrsg. Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2017. doi:10.1055/b-004-140269

Proptosis bulbi (Bulbusprolaps). In: Sigrist N, Hrsg. Notfallmedizin für Hund und Katze. 1. Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2017. doi:10.1055/b-004-129977