
Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Gesamtzahl der praktizierenden Tierärzt*innen gestiegen. - Symbolbild
Die Bundestierärztekammer (BTK) hat die Tierärztestatistik für das Jahr 2024 veröffentlicht. In dieser werden jährlich anhand der Meldedaten der Landes-/Tierärztekammern Zahlen zur deutschen Tierärzteschaft erhoben. Der Vergleich der Statistiken 2023 und 2024 verdeutlicht: Der tierärztliche Berufsstand befindet sich im strukturellen Wandel, der sowohl Herausforderungen als auch positive Entwicklungen mit sich bringt.
Zahl der Selbstständigkeit sinkt
Die Gesamtzahl der tierärztlich Tätigen ist im Jahr 2024 auf 34.364 gestiegen – ein Zuwachs von 519 Personen gegenüber 2023. Gleichzeitig ist ein weiterer Rückgang bei der Zahl der niedergelassenen Tierärzt*innen zu verzeichnen (minus 173), während die Zahl angestellten Tierärzt*innen deutlich angestiegen ist (Abb. 1). Diese Verschiebung unterstreicht den anhaltenden Trend hin zum Angestelltenverhältnis.

Abb. 1: Praktizierende Tierärzt*innen (2004-2024)
Nachwuchs rückt nach
Hervorzuheben ist der Anstieg junger Tierärzt*innen unter 30 Jahren. Im Jahr 2024 sind es bereits 2.450 Tierärztinnen und 412 Tierärzte in dieser Altersgruppe (Abb. 2). Diese Entwicklung zeigt, dass der Beruf weiterhin attraktiv und der Nachwuchs weiblich geprägt ist. Der Frauenanteil insgesamt stieg auf 66 %.

Abb. 2: Altersstruktur Tierärzteschaft (2024)
Entwicklung spiegelt medizinischen Fortschritt wider
Immer mehr Tierärzt*innen entscheiden sich für eine Tätigkeit im Ausland. Die Zahl der im Ausland tätigen Tierärzt*innen stieg um 18 %. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, die Arbeitsbedingungen in Deutschland kritisch zu hinterfragen und gezielt zu verbessern, um die Attraktivität des Berufs langfristig zu sichern. Gleichzeitig ist ein deutliches Wachstum im Bereich der Spezialisierung durch Gebiets- und Zusatzbezeichnungen zu beobachten (Abb. 3). Diese Entwicklung spiegelt einerseits die wachsenden Ansprüche der Tierhaltenden sowie den medizinischen Fortschritt wider. Vor allem aber zeigt die kontinuierlich steigende Zahl das große Engagement innerhalb der Berufsgruppe – ein klarer Gewinn für die tiermedizinische Versorgung.

Regionale Unterschiede
Regionale Entwicklungen zeichnen ein differenziertes Bild: In einigen Bundesländern ist die Zahl tierärztlicher Praxen leicht zurückgegangen – ein Umstand, der die Frage nach der zukünftigen Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung erneut in den Fokus rückt.
BTK zieht Fazit
Laut BTK zeigt die Tierärztestatistik 2024, dass der Wandel in vollem Gange ist. Mehr angestellte Tierärzt*innen, mehr Spezialisierung, mehr Frauen und mehr internationale Mobilität. Diese Entwicklungen gelte es aktiv zu begleiten, um die tiermedizinische Versorgung in Deutschland auch künftig qualitativ hochwertig und flächendeckend sicherzustellen, so der BTK.
Quelle (nach Angaben von):
Tierärztliche Berufsausübung im Wandel - BTK informiert über aktuelle Zahlen der Tierärztestatistik 2024 (bundestieraerztekammer.de) 02.07.2025
(IR)