Die Vereinten Nationen riefen das Jahr 2024 zum internationalen Jahr der Kameliden aus, um auf die Bedeutung dieser Tierarten für verschiedene Kulturen und Ökosysteme aufmerksam zu machen. Insbesondere Kamelartige aus Südamerika (Neuweltkameliden) wie Alpakas und Lamas erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Sie stehen in neben- und hauptberuflich geführten landwirtschaftlichen Betrieben sowie in Hobbyhaltungen.
Tiergesundheitsmanagements für Betriebe mit Neuweltkameliden
Was für eine artgerechte Haltung und Gesunderhaltung von Neuweltkameliden wichtig ist, erforschen die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) im Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD)Tierschutz-Projekt „Erarbeitung und Etablierung eines mehrstufigen Tiergesundheitsmanagements für Betriebe mit Neuweltkameliden“. Seit 2020 fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) das Projekt. Seitdem wird es unter der Leitung von Dr. Henrik Wagner an der Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde der JLU gemeinsam mit dem Verein der Züchter, Halter und Freunde von Neuweltkameliden e.V. umgesetzt. Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Datenerfassung und -auswertung auf Referenzbetrieben, die Erstellung eines Tiergesundheitsmanagementplanes sowie die Verschriftlichung von Leitlinien zur Haltung und Nutzung.
Da es derzeit wenige Daten und wissenschaftliche Untersuchungen zum Vorkommen von Infektionserregern bei Neuweltkameliden in Deutschland gibt, die die Tiere oder sogar die mit ihnen in Kontakt stehenden Menschen krank machen könnten (Zoonosererreger), wurden in Zusammenarbeit mit dem FLI Untersuchungen von Blut- und Kotproben durchgeführt. Die Ergebnisse wurden erstmals bei der ganztägigen Fortbildungsveranstaltung Ende Oktober in Jena, vor 80 Teilnehmenden (darunter Amtstierärzt*innen und Wissenschaftler*innen) vorgestellt.
Quelle (nach Angaben von):
(JD)