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TierarztpraxisAnalyse Praxisgründung: Investitionen, Standortwahl und Fachrichtung

Die apoBank führte eine Analyse zur tierärztlichen Existenzgründung durch. Für die Gründung einer Tierarztpraxis wurden in den Jahren 2022/2023 gut 200.000 € investiert.

Ein Welpe sitzt auf einem Behandlungstisch und wird mit einem Stethoskop abgehört.
mtrlin/stock.adobe.com

Laut der apoBank-Analyse ist die Niederlassung mit einer Kleintierpraxis die beliebteste Option in den Jahren 2022/2023 gewesen.

Rund ein Drittel aller berufstätigen Tierärzt*innen arbeitet in einer eigenen Praxis – doch die Entscheidung zur Selbständigkeit ist immer mit Investitionen verbunden. Laut der jüngsten Analyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank), die auch tierärztliche Existenzgründungen kontinuierlich begleitet, beliefen sich die Investitionen für Kleintierpraxen in den Jahren 2022/2023 im Schnitt auf über 200.000 €.

Sich mit einer Kleintierpraxis niederzulassen, ist auch die beliebteste Option: 59 % der tierärztlichen Existenzgründer wählten 2022/2023 diese Spezialisierung, 27 % gründeten die gemischte Form für Klein- und Großtiere, und 14 % machten sich mit Großtierpraxen selbständig. Dabei entschied sich rund die Hälfte der Tierärzt*innen für eine komplette Neugründung – 40 % davon für eine Einzelpraxis und 11 % für eine Gemeinschaftspraxis mit einem weiteren Partner.

Höhe der Investitionen variabel

Eine genauere Betrachtung der Investitionen in eine tierärztliche Niederlassung zeigt, dass die Neugründung einer Einzelpraxis mit Fokus auf Kleintiere durchschnittlich 222.000 € kostete. Die Übernahme einer bereits bestehenden Kleintierpraxis samt Ausgaben in Modernisierung und Ausstattung war nur geringfügig günstiger und belief sich im Schnitt auf 210.000 €. Davon entfielen 134.000 € auf den Kaufpreis.

Verglichen mit der Gründung von Kleintierpraxen fielen die Durchschnittsinvestitionen in eine Klein- und Großtierpraxis ähnlich hoch aus: Die Neugründung einer Einzelpraxis lag 2022/2023 mit 201.000 € leicht darunter, während die Übernahme als Einzelpraxis mit 243.000 € im Schnitt etwas teurer war.

Ein Blick auf die Großtierpraxen zeigt, dass hier vor allem Neugründungen stattfinden. Häufig sind es Einzelpraxen, die mobil betrieben werden und dementsprechend weniger Investitionen benötigen – so lagen diese 2022/2023 bei durchschnittlich 150.000 €. Damit waren sie deutlich geringer als bei den übrigen Praxen mit anderem Behandlungsfokus.

Die Wahl des Praxisstandort

In der Regel lassen sich Tierärzt*innen im Alter zwischen 30 und 44 Jahren nieder. Für welchen Praxisstandort sie sich entscheiden, hängt auch eng mit dem Behandlungsspektrum zusammen. So wurden zum Beispiel Groß- und Nutztierpraxen naturgemäß selten in Großstädten gegründet. Entsprechend überrascht der mit 22 % relativ hohe Anteil von Großtierpraxisgründungen auf dem Land nicht. Auch 23 % der Praxen, die sowohl Klein- als auch Großtiere im Fokus haben, wurden 2022/2023 dort eröffnet beziehungsweise übernommen. Unabhängig vom Behandlungsschwerpunkt sind jedoch insgesamt vor allem kleine und mittelgroße Städte (bis 100.000 Einwohner) beliebt.

Zunehmender Frauenanteil in der Tiermedizin

Seit Jahren ist die Tiermedizin fest in Frauenhand: Ihr Anteil unter den Tiermedizinstudierenden liegt bei 87 % und unter den angestellten Tierärzt*innen bei 82 %. Unter den Existenzgründenden sind sie ebenfalls deutlich in der Mehrheit, wenn auch mit 77 % proportional unterdurchschnittlich. Insgesamt hat der Frauenanteil hier jedoch in den letzten Jahren zugenommen. Dabei sind Tierärzt*innen in allen Behandlungsspektren mehrheitlich vertreten, doch besonders beliebt ist die Kleintierpraxis: 80 % dieser Niederlassungen wurden 2022/2023 von Frauen gegründet.

„Gleich mit welchem Behandlungsschwerpunkt – Selbständigkeit bedeutet grundsätzlich mehr Flexibilität und Gestaltungsfreiheit. So lassen sich in der Niederlassung neben den eigenen Praxisvorstellungen auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut realisieren“, sagt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der apoBank. „Und in finanzieller Hinsicht dürfte die eigene Praxis ohnehin eine lukrative Alternative zur Anstellung sein – unseren jüngsten Analysen zufolge lag der durchschnittliche Praxisüberschuss von Kleintierpraxen je Inhaberin beziehungsweise Inhaber bei 145.000 €.“

Grafiken

Die Grafiken zur apoBank-Analyse: Existenzgründungen Tierärzte 2022/2023 stehen bei der apoBank zum Download zur Verfügung.

Quelle (nach Angaben von):
apoBank-Analyse: Gut 200.000 Euro für die Gründung einer Tierarztpraxis (newsroom.apobank.de) 16.12.2024

(IR)