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FischeAquariumsbeleuchtung im Winter

Sollte man im Winter die Beleuchtungsdauer im Aquarium an die natürlichen Lichtverhältnisse anpassen? Und falls ja, wovon sollte man die Dauer der Beleuchtung abhängig machen?

Aquarium
bilanol/stock.adobe.com

Die Lichtstärke in Aquarien sollte immer konstant sein.

Auch wenn die Tage langsam wieder länger werden, wird es dauern, bis das Licht wieder bis in die Abendstunden anhält. So mancher Aquarianer stellt sich deshalb die Frage, ob er die Beleuchtungsdauer im Winter an die natürlichen Lichtverhältnisse angleichen sollte. Oder sind Fische und Pflanzen darauf angewiesen, dass sie länger Licht bekommen? Das hängt auch vom Besatz des eigenen Aquariums ab.

Standortwahl mit Bedacht

Das Aquarium sollte nicht direkt am Fenster stehen. Das ist ein Satz, der fast immer fällt, wenn es um das Aufstellen eines neuen Aquariums geht. Der Grund: Sonne und Tageslicht sind nicht ohne Weiteres kontrollierbar und können Einfluss auf Wassertemperatur und Algenwachstum nehmen. Stattdessen erfolgt die Beleuchtung über künstliches Licht und kann so genau gesteuert werden. Nur so können die Bedürfnisse der Fische und Pflanzen sicher erfüllt werden. „Ein Aquarium mit Pflanzen sollte immer beleuchtet werden, denn die Pflanzen in einem Aquarium benötigen das Licht für die Photosynthese. Das Pflanzenwachstum führt dann zu Nährstoffverbrauch und verbessert so die Wasserqualität. Deswegen sollten auch immer Pflanzen vorhanden sein, selbst wenn sie in der Natur nicht oder kaum mit den gepflegten Fischen zusammen vorkommen“, erklärt Aquarienexperte und Fachbuchautor Harro Hieronimus. „Aber auch die Fische reagieren auf Lichtzyklen. Sie orientieren sich an Hell-Dunkel-Phasen und zeigen natürliche Verhaltensmuster wie Aktivität oder Ruhe. Es kommt aber auch ein bisschen auf die Herkunft der Fische an. Kommen sie etwa aus dem Urwaldbereich, wie etwa der Rote Neon, brauchen sie nicht viel Licht.“

Wie lange sollte die Beleuchtungsdauer sein?

Die Beleuchtungsdauer ist immer abhängig von den Fisch- und Pflanzenarten, die im Aquarium leben. „Standard-Aquarienpflanzen kommen mit einer Beleuchtung von 8 bis 9 Stunden aus. Empfindlichere Pflanzen brauchen 10 Stunden. Im Aquascaping werden oft lichtbedürftige Pflanzen eingesetzt, die bis zu 12 Stunden Beleuchtung brauchen können“, so der Experte. „Durch eine längere Beleuchtungsdauer wird aber auch das Algenwachstum gefördert. Sobald Algen auftauchen, sind die Wasserwerte zu prüfen und eventuell die Fütterung zu reduzieren. Vor allem der Phosphorgehalt muss bei längerer Beleuchtung im Auge behalten werden. Im Fachhandel gibt es dafür Tropftests und auch Mittel, um den erhöhten Nährstoffwert wieder zu reduzieren.“

Aquarianer*innen müssen das aber nicht täglich händisch einstellen. Die klassische Zeitschaltuhr oder smarte Geräte, die sich mit dem Handy steuern lassen, können leicht programmiert werden. So gibt es für die Aquarienbewohner immer einen konstanten Lichtzyklus, auf den sie sich einstellen können. Zudem ist eine dimmbare Beleuchtung zu empfehlen. Wird das Licht wie bei einem Lichtschalter plötzlich ein- oder ausgeschaltet, können die Fische erschrecken und werden gestresst. Ist dagegen ein langsamer Übergang eingestellt, gleicht das einem Sonnenaufgang beziehungsweise -untergang. Damit können die Tiere ihrem natürlichen Verhalten folgen und sich etwa ein Versteck für die Nacht suchen.

Konstante Lichtstärke und regelmäßige Reinigung

Zudem sollten Aquarianer*innen die Lichtstärke beachten, rät Hieronimus: „Pflanzen gewöhnen sich an die Lichtfarbe, die am besten zwischen 4.000 und 6.500, am besten bei 5.500 K liegen sollte. Die Angabe findet sich auf den Leuchtmitteln. 2.700 K, wie wir sie im Wohnraum einsetzen, sind ungeeignet. Lichtstärke und Lichtintensität sollten möglichst konstant bleiben. Einige Pflanzen wie Cryptocorynen, auch Wasserkelch genannt, können sehr empfindlich auf Veränderungen reagieren und zusammenbrechen – dann spricht man von der Cryptocorynenfäule. Eine Regenerierung braucht dann lange, wenn sie überhaupt gelingt.“ Entsprechend sollten Aquarianer*innen die Lichtstärke regelmäßig überprüfen. Bei Leuchtstoffröhren empfiehlt der Experte einen Austausch alle 2 Jahre, bei LED bleibt die Leistung über Jahre konstant. Aber auch Verschmutzungen der Lampen können dafür sorgen, dass nicht mehr ausreichend Licht zur Verfügung steht. Die Lampen sollten daher regelmäßig gereinigt werden.

Anpassung: Ja oder nein?

„Viele Tropenfische und -pflanzen kennen aus ihrem natürlichen Umfeld keine wechselnden Jahreszeiten – daher sind die Pflanzen für ihr Wachstum auf beständige Lichtmengen angewiesen und auch die Fische folgen einem immer gleichen Rhythmus. Eine Anpassung kann hier eher schaden“, erklärt Hieronimus. „Andere Fisch- und Pflanzenarten können sich dagegen etwas auf verschiedene Jahreszeiten einstellen. Es sollte im Winter aber immer die Beleuchtungsdauer von 8 Stunden als Minimum eingehalten werden. Umgekehrt kann man bei der Beleuchtung schon eher eine zweistündige Mittagspause im Sommer einlegen, wenn das Zimmer, in dem das Aquarium steht, mittags hell beleuchtet ist.“

Stromsparen durch Modernisierung

Bei der Beleuchtung gibt es im Winter somit nur wenig Spielraum. Allerdings wird die Aquarientechnik wird immer weiterentwickelt, sodass Pumpen, Filter, Heizung und eben auch die Beleuchtung effektiver werden und weniger Strom benötigen. „Wer noch ein altes Aquarium hat, sollte sich daher überlegen, ob er nicht auf LED-Lampen statt Leuchtstoffröhren umrüsten möchte. Das gibt oft auch ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung“, so der Experte.

Quelle (nach Angaben von):

Beleuchtung im Aquarium an den Winter anpassen?. 13.12.2024

(JD)