
Anlässlich der Bundestagswahl hatte der bpt Forderungen an die neue Bundesregierung gestellt, um Tiergesundheit und Tierschutz auch in Zukunft sicherstellen zu können.
Seit dem 09.04.2025 steht der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD. Nun ist klar, welche der Forderungen des Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) Gehör im politischen Berlin fanden und welche berufspolitischen Baustellen in der aktuellen Legislatur noch zu bearbeiten sind. Der bpt teilt mit, dass dabei deutlich werden würde: es geht grundsätzlich in die richtige Richtung, denn zentrale bpt-Forderungen zur Bekämpfung des Tierärztemangels, wie die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, Bürokratieabbau und Mutterschutz für Selbständige sind explizit im neuen Koalitionsvertrag genannt. Auch wenn im Detail noch Wünsche offen bleiben, trage die jahrelange Vorarbeit des bpt hier Früchte.
Die Forderungen zur Bundestagswahl
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte hatte zur Bundestagswahl eine Auswahl von Forderungen an die zukünftige Bundesregierung formuliert.
Geplante Maßnahmen und ihre Auswirkungen
Die angestrebte Umstellung der Höchstarbeitszeiten von täglichen 8 Stunden auf eine Wochenhöchstarbeitszeit findet die volle Unterstützung des bpt. Dies wird wesentlich dazu beitragen, die flächendeckende tierärztliche Versorgung zu erhalten und Notdienste zu sichern. Die Ruhezeiten sollen jedoch nicht verändert werden, was den Einsatz von angestellten Tierärzt*innen in Wochenend- und Notdiensten weiterhin schwierig gestaltet. Dennoch ist jetzt endlich ein Anfang gemacht.
Der bpt teilt mit, dass insbesondere der geplante Abbau von Bürokratie bei Tierarzneimitteln, indem doppelte Meldungs- und Aufzeichnungspflichten reduziert werden sollen, positive Auswirkungen auf den Arbeitsalltag von Tierärzt*innen haben werde. Auch dass auf EU-Ebene ein umfassender und wirkungsorientierter Rückbau der Bürokratie angestrebt wird, befürwortet der bpt ausdrücklich. Jeder Abbau von Bürokratie hilft, dass mehr Zeit für die Arbeit am Tier und damit für den Tierschutz zur Verfügung stehe, so der bpt.
Freie Berufe wie die Tiermedizin werden vorrangig durch Selbständige getragen. Diese Selbständigkeit muss wieder attraktiver werden, teilt der bpt mit. Ein erster Schritt sei, die Attraktivität sowohl durch den Abbau bürokratischer Pflichten als auch durch die Einbeziehung von selbständigen Frauen in den Mutterschutz zu erhöhen.
Weitere Maßnahmen und Änderungen gewünscht
Natürlich hätte sich der bpt an der einen oder anderen Stelle mehr gewünscht, wie z.B. die komplette Abschaffung des staatlichen Antibiotikamonitorings. Hier gilt es nun die neue Bundesregierung beim Wort zu nehmen, die sich ‚bei jedem EU-Dossier für Bürokratieabbau einsetzen will‘, und für die Überarbeitung der übergeordneten EU-Tierarzneimittelverordnung zu werben. Auch die Einführung einer flächendeckenden Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen, sowie eine verbindliche Regelung für die nach EU-Recht vorgeschriebenen Tiergesundheitsbesuche blieben offene Baustellen, so der bpt.
Quelle (nach Angaben von):
Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD geht in die richtige Richtung, aber… (tieraerzteverband.de) 10.04.2025
(IR)