Aktuell arbeiten Sie als Tierärztin in einer Kleintierpraxis und engagieren sich ehrenamtlich in der medizinischen Versorgung heimischer Wildtiere. Wie kamen Sie zum Tiermedizinstudium?
Ich wollte schon als kleines Mädchen Tierärztin werden und habe „Krankenakten“ über meine Kuscheltiere angelegt. Durch Tierlexika, Bücher von Bernhard Grzimek und Ferien auf dem Bauernhof meiner Großeltern gab es für mich eigentlich nie einen anderen Berufswunsch. Dieser erschien mir dann im Laufe meiner Schulzeit aber immer unrealistischer, weil ich wusste, dass ich den Numerus Clausus wahrscheinlich nicht erreichen kann. So studierte ich nach dem Abitur zuerst Soziale Arbeit. Dass das nicht das Richtige für mich war, habe ich zum Glück schnell gemerkt, habe abgebrochen, eine Ausbildung zur TFA angefangen und über den Eignungstest an der TiHo Hannover dann doch letztendlich den Studienplatz in Tiermedizin bekommen.
Was hat Sie dazu inspiriert, Wildtierärztin zu werden?
Mich haben Bücher und Filme über die Tierwelt Afrikas inspiriert, Tierärztin für Wildtiere werden zu wollen. Im Praktischen Jahr habe ich mir den Traum erfüllt und 3 Wochen in einer Auffangstation in Malawi mitgearbeitet. So sehr, wie mich das Land, die Menschen und die Tiere dort beeindruckt haben, wurde mir aber auch bewusst, dass ich nicht dorthin auswandern könnte. Und in einem Zoo möchte ich aus ethischen Gründen nicht arbeiten. Daher habe ich mich auf die heimischen Wildtiere konzentriert. Die Arbeit an sich, das Behandeln und Rehabilitieren eines Wildtiers, das wieder in die Freiheit entlassen wird, ist dieselbe, egal, ob es sich um ein Nashorn oder einen Igel handelt. Denn das ist es, was mich antreibt: Dem Tier nur um seinetwillen zu helfen, ohne menschliche Interessen, die hintendran stehen.
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten zwischen Wildtieren und Haustieren?
Die Wildtiermedizin ist oft Notfallmedizin mit einer klaren Triage. Tiere, die nicht wildbahntauglich sind oder wieder werden können, müssen euthanasiert werden. Bei Haustieren hat man da ganz andere Möglichkeiten. Chronische Erkrankungen können medikamentös oder palliativ begleitet werden. Bei Wildtieren muss die Wildbahntauglichkeit als oberstes Ziel stehen. Das bedeutet, eine lebenslange Medikamentengabe ist nicht möglich. Die diagnostischen Möglichkeiten sind zudem limitierter und oft nicht so zielführend, da Vergleichswerte / Studien fehlen. Man muss auch mal improvisieren und ausprobieren. Sich trauen und nicht nur nach dem Lehrbuch gehen. Und man muss sehr viel öfter Tiere euthanasieren, da ca. die Hälfte der Fälle nicht rehabilitierbar ist. Das muss man auch „können“ und sich dabei immer wieder vor Augen halten, dass dies im Sinne des Tieres passiert und ein Leben in Dauerhaltung für die meisten Wildtiere Leiden bedeuten würde.
Welche Techniken und Ausrüstungen aus der Kleintiermedizin sind auch in der Wildtiermedizin nützlich, und gibt es umgekehrt Techniken aus der Wildtiermedizin, die in der Kleintierpraxis anwendbar sind?
Die meisten Techniken und Ausrüstungen sind aus der Kleintiermedizin übernommen. Das Handling ist aber ein anderes, da die meisten Wildtiere Abwehrverhalten zeigen. Es gilt dabei schnell und beherzt zu arbeiten und sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Für das Wildtier ist jeglicher Menschenkontakt purer Stress und löst Todesangst aus. Daher: Nicht Streicheln oder gut zureden. Umgekehrt fällt mir gerade nicht viel ein – auch wenn ich mir für manche Hauskatzen manchmal ein Blasrohr zur Betäubung wünschen würde 😉.
Von Mai 2022 bis Oktober 2023 waren Sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Organisation und Durchführung des „Wildtierdiskurses“ an der Tierärztlichen Hochschule Hannover verantwortlich. Um was ging es dabei/welchen Zweck hatte der Diskurs?
Im Zuge dieses geförderten „Zukunftsdiskurses“ ging es darum herauszufinden, wie die Gesellschaft gegenüber unseren heimischen Wildtieren eingestellt ist und wie sie zukünftig mit ihnen umgehen möchte. Durch Umfragen, Diskussions- und Informationsveranstaltungen sind wir mit allen Interessensgruppen (wie Tierärzt*innen, Tier- und Artenschützer*innen, Auffangstationen, Pflegestellen, Jäger*innen, Ethiker*innen, Politiker*innen und der breiten Bevölkerung) in den Dialog getreten, haben Probleme und Kernthemen herausgefiltert und schließlich Handlungsempfehlungen zum Umgang mit heimischen Wildtieren für die oben genannten Interessensgruppen entwickelt. Sie sollen als Grundlage vor allem im politischen Bereich dienen, um eine flächendeckende, fachlich fundierte und auch finanzierte Wildtierversorgung in Deutschland zu etablieren.
Welche speziellen Fähigkeiten oder Kenntnisse sind für die Wildtiermedizin besonders wichtig?
Generell sind die häufigsten Wildtiere in deutschen Auffangstationen Vögel, man sollte sich also schon für die Vogelmedizin interessieren, die im Studium ja häufig nur sehr marginal vorkommt. Das Handling von Wildtieren ist Übungssache, man darf nicht zu ängstlich sein, aber die Risiken auch nicht unterschätzen. Hygiene ist besonders wichtig im Hinblick auf Zoonosen. Und man muss manchmal erfinderisch und auch mutig sein, wenn es keine Patentlösung gibt.
Welche Ratschläge würden Sie angehenden Tierärzt*innen geben, die eine Karriere in der Wildtiermedizin anstreben?
Den klassischen Weg dorthin gibt es nicht. Die Stellen an den Unis sind rar und oft eher im Bereich der Forschung. Möchte man wirklich Hands-on Wildtiermedizin machen, dann muss man sich ehrenamtlich engagieren und es einfach machen. Praktika in großen Auffangstationen und Fortbildungen helfen, um ein Grundwissen über die heimischen Arten zu erlangen. Der Austausch mit Kolleg*innen und ein gutes Netzwerk, vor allem auch mit ehrenamtlichen Pflegestellen ist wichtig, um sich weiterzuentwickeln und etwas aufbauen zu können. Man darf nicht schüchtern sein, muss sich immer wieder einbringen und dranbleiben. Und sich auf seinen eigenen Weg machen.
Gibt es Praktika/ Anlaufstellen, die Sie Tiermedizinstudierenden empfehlen können, die sich für Wildtiere interessieren?
Persönlich kann ich die Unikliniken in Hannover (Klinik für Heimtiere, Reptilien und Vögel) und Gießen (Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische) empfehlen sowie die Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen.
Welche Wildtierarten begegnen Ihnen am häufigsten in ihrem Berufsalltag?
In der Praxis sehe ich definitiv Igel am häufigsten, da diese unter fachlicher Anleitung sehr gut von Privatpersonen Zuhause gepflegt werden können, gefolgt von Tauben, kleinen Singvögeln und Greifvögeln.
Können Sie uns von einem besonders herausfordernden Fall erzählen, den Sie in Ihrer Karriere hatten?
Psychisch herausfordernd empfinde ich die Fälle, in denen Finder*innen zu lange gewartet oder die Tiere erst selbst versucht haben zu versorgen, ohne jegliche Fachkenntnis: Ein Feldhasenjungtier nach Katzenkontakt mit gebrochenem Schädel, der erst nach Tagen vorstellig wird, ein Igel, der 4 Wochen nichts zu Trinken bekam, ein völlig fehlgeprägter und durch Fehlfütterung (Kalziummangel) missgebildeter Starenästling. Oder Tiere, die durch den Menschen zu massiven Schäden gekommen sind und um die man vergeblich kämpft, hier sind es oft die Igel, die durch Freischneider / Rasentrimmer schwer verletzt werden.
Ein im positiven Sinne herausfordernder Fall war ein Eichhörnchen-Jungtier nach Katzenbiss. Es hatte sich den Oberarm gebrochen und anfangs schlecht gefressen. „Ella“ erholte sich dann zum Glück sehr gut, der Bruch ist konservativ gut abgeheilt und sie konnte erfolgreich ausgewildert werden.
Wie arbeiten Sie mit Naturschutzorganisationen und Behörden zusammen, um die Gesundheit und den Schutz von Wildtieren zu gewährleisten?
Ich arbeite mit ehrenamtlichen Pflegestellen und offiziellen Auffangstationen zusammen, an die ich die Tiere nach der Behandlung zum Auswildern abgebe. In einem lokalen „Igelnetzwerk“ schule ich ehrenamtliche Pflegestellen im Handling und für die Erstversorgung. Mit den Behörden bin ich im Kontakt, wenn der Verdacht einer Tierseuche im Raum steht, was zum Glück bisher nur einmal vorkam und wenn es jetzt um die §11 Erlaubnis für die Igelpflegestellen geht. Gemeinsam mit den in Niedersachsen anerkannten Auffangstationen, Forschungseinrichtungen/Kliniken und dem NLWKN werden Pressemitteilungen für die Bevölkerung verfasst und Leitlinien für die Wildtierversorgung entwickelt.
Vita Lara Grundei
- geboren und aufgewachsen in: Bad Kreuznach
- 2014-2020: Studium an der TiHo Hannover
- 5/2022 bis 10/2023: Organisation und Durchführung des “Wildtierdiskurses” als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Aktuell:
- Tierärztin in einer Kleintierpraxis (seit 2020)
- Dissertation zum Thema „Stressbelastung von Mäusebussarden in Wildtierauffangstationen“ in Arbeit
- Online-Praxis für heimische Wildtiere: www.wildtieraerztin.de
Welche Rolle spielt die Wildtiermedizin in der Bekämpfung von Zoonosen und anderen Tierseuchen?
Am wichtigsten hierbei ist die hochpathogene aviäre Influenza (Vogelgrippe). Bei Vögeln mit neurologischen Symptomen ohne Scheibenanflug muss die aviäre Influenza als erste Differenzialdiagnose auftauchen. Verdächtige Tiere sollten tatsächlich zum Schutz der anderen Tiere im Bestand und zum eigenen Schutz euthanasiert und dann an eine Untersuchungsbehörde geschickt werden. Andere Zoonosen, wie z.B. Hautpilz beim Igel oder Salmonellen bei Vögeln, kann man nicht systematisch „bekämpfen“, diese sollten durch Hygiene, Quarantäne und Therapiemöglichkeiten angegangen werden. Tierseuchen, die für den Menschen ungefährlich, aber für Tiere höchst ansteckend sind, wie z.B. PMV und Trichomonaden bei Tauben, kann man durch Aufklärung (Hygiene an Futter-/Tränkeplätzen) und Managementmaßnahmen (Impfung von Stadttauben gegen PMV/Rotavirus) versuchen, in Schach zu halten.
Welche ethischen Überlegungen und Herausforderungen begegnen Ihnen in Ihrem Beruf?
Viele haben ein Problem damit, dass Wildtiere, die nicht mehr wildbahntauglich sind, eingeschläfert werden müssen. Sie argumentieren, dass ein Leben in einer Voliere/einem Käfig etc. besser sei als gar kein Leben. Das sehe ich nicht so. Wildtiere, die in der Wildbahn aufgewachsen sind und bisher nie Kontakt zum Menschen hatten, können per se nicht tiergerecht in Gehegen gehalten werden. Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber es sollten auch Ausnahmen bleiben. Zum einen können wir kaum abschätzen, wie viel Stress Wildtiere empfinden, wenn sie plötzlich in ihrer Bewegung und ihren natürlichen Verhaltensweisen eingeschränkt und dem dauerhaften akustischen / olfaktorischen / visuellen / direkten Kontakt zum Menschen ausgesetzt werden. Wir neigen dazu, Wildtiere zu vermenschlichen und Stressanzeichen zu übersehen. Und chronischer Stress bedeutet Leiden und ist tierschutzwidrig. Zum anderen schlichtweg aus kapazitären Gründen: Würden wir alle nicht wildbahntauglichen Tiere in Dauerhaltung behalten, hätten wir deutschlandweit nach wenigen Tagen keine Plätze mehr frei für die Tiere, die eine Chance auf Wiederauswilderung haben. Manchmal stehen „höhere Gründe“, z.B. Arterhaltung über dem Tierwohl des Einzeltieres. Dies muss aber in jedem Einzelfall begründet und behördlich genehmigt werden.
Ein ethisches Dilemma stellen die invasiven Tierarten, wie z.B. der Waschbär, dar. Laut Gesetz darf dieser nicht mehr auswildert und muss getötet werden. Ein gesundes Tier ohne vernünftigen Grund zu töten, verstößt aber gegen das Tierschutzgesetz. Hier müssen dringend politische Lösungsstrategien entwickelt werden. Tierärzt*innen und Finder*innen werden hier momentan im Stich gelassen.
Wie wichtig ist die Weiterbildung in Bezug auf spezifische Wildtierkrankheiten und -verletzungen für einen Kleintierarzt, der sich für Wildtiermedizin interessiert?
Schon sehr wichtig. Jede Art hat ihre eigenen Erkrankungen. Das kann man nicht von Hund und Katze übertragen. Genauso wenig wie die Medikamente und Dosierungen. Und es gibt natürlich etliche Vorstellungsgründe, die bei Kleintieren niemals vorkommen, daher sind Praktika und Fortbildungen wichtig, um überhaupt erstmal das Bewusstsein für die ganzen verschiedenen Arten mit ihren eigenen Bedürfnissen und ihren Haupt-Krankheitsbildern zu schaffen.
Neben Ihrer praktischen Tätigkeit haben Sie auch noch eine Online-Praxis für heimische Wildtiere gegründet. Wie kamen Sie auf die Idee und wo konnten Sie sich über die ersten Schritte informieren?
Die Idee entstand über die Jahre, in denen ich das lokale Netzwerk gegründet und sehr viel unbezahlte Zeit in die Beratung von Finder*innen und Pflegestellen gesteckt habe. Auch über meinen Instagram-Kanal haben sich Menschen aus ganz Deutschland hilfesuchend per Nachricht an mich gewandt. Ich habe da schlecht Grenzen ziehen können und mich teilweise in Richtung eines Burn-Outs gearbeitet. Durch die technische Unterstützung meines Mannes konnte ich eine eigene Homepage erstellen und habe eine Niederlassung bei der Tierärztekammer angemeldet. Wichtig sind auch die Meldung bei der Tierärzteversorgung sowie der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung. Da gibt es von manchen Anbietern günstige Angebote für die Telemedizin. Die Online-Sprechstunde ist eine gute Möglichkeit, um Finder*innen und Pflegestellen zu beraten, die oft keine wildtierkundigen Tierärzt*innen in der Nähe haben. Seit März kamen dann noch die Online-Kurse hinzu. Über einen Login-Bereich kann man sich die aufgezeichneten Kurse nach Bedarf und immer wieder anschauen. Für diese Kurse habe ich ein Gewerbe angemeldet. Ein eigener Steuerberater ist da sehr hilfreich.
An wen richten Sie sich mit Ihrer Online-Praxis, wie war der Start und welche weiteren Pläne haben Sie?
Die Online-Praxis richtet sich an alle, die mit Wildtieren zu tun haben: Finder*innen, Pflegestellen, TFA und Tierärzt*innen. Es gibt kostenlose Merkblätter für Tierärzt*innen/Tiermedizinstudierende mit Dosierungen und den häufigsten Parasiten beim Igel. Die Sprechstunde nutzen Finder*innen und Pflegestellen für eine Beratung zur Erstversorgung und für Behandlungspläne. Die Online-Kurse richten sich auch an alle oben genannten Gruppen und sind so konzipiert, dass wirklich jede*r, ob absoluter Laie oder medizinisches Fachpersonal etwas daraus mitnehmen kann. Die Kurse sind bisher extrem gut angekommen und ich plane natürlich das Kursangebot stetig zu erweitern. Als nächstes folgen Kurse rund um den Igel.
Und auf Anfrage halte ich auch Vorträge / Schulungen in Präsenz.
In weiterer Zukunft hoffe ich, einmal in einer Wildtierauffangstation zu arbeiten, in der ich eventuell zusätzlich eine eigene Wildtiersprechstunde und Schulungen abhalten kann.
Gibt es bei Ihnen mit Doktorarbeit, Praxisalltag und eigener Online-Praxis einen typischen Arbeitstag?
Ich habe feste Praxistage und zusätzlich biete ich zweimal in der Woche in der Mittagspause eine ehrenamtliche Wildtiersprechstunde an. An den anderen Tagen ist es unterschiedlich, je nach Thema / Saison. Die Probennahmen für meine Doktorarbeit sind immer eher im Herbst/Winter. Im Moment kann ich die Zeit nutzen, um neue Online-Kurse für meine Online-Praxis zu entwickeln, im lokalen Netzwerk Schulungen anzubieten und die kommende Igelsaison vorzubereiten. Und dann habe ich die Intensivpatienten aus der Praxis bei mir zuhause, die natürlich auch Zeit in Anspruch nehmen. Jetzt gerade habe ich hier zwei Igel und einen Turmfalken sitzen, die aber alle bald wieder nach draußen können.
Wie sehen Sie die Zukunft der Wildtiermedizin und welche Entwicklungen oder Veränderungen erwarten Sie in den nächsten Jahren?
Die Aufmerksamkeit und das Interesse für die Wildtiermedizin wachsen. Jedoch sieht sich die Politik bisher zu wenig in der Verantwortung. Am wichtigsten wären eine staatliche bzw. landesweite Finanzierung der Wildtierversorgung in anerkannten Auffangstationen und eine geförderte verpflichtende Weiterbildung für ehrenamtliche Pflegestellen. Bisher wird die Hauptlast durch die Ehrenamtlichen, die Finder*innen und die Tierärzt*innen getragen. Tierschutz ist Staatsziel. Und das sollte auch für den Wildtierschutz gelten.