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Vet-NewsBienen: kleine Tiere - große Wirkung

Bienen sind die kleinsten und vermutlich auch die ältesten Nutztiere des Menschen. Doch häufig werden die kleinen Tiere unterschätzt und sind zunehmend gefährdet. In dem Buch von Autor Dr.med. Stefan Stângaciu geht es um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Produkte von Bienen, vor allem im medizinischen Bereich.

 

K.Oborny/Thieme

Bienen sind die kleinsten und vermutlich auch die ältesten Nutztiere des Menschen. Doch häufig werden die kleinen Tiere unterschätzt und sind zunehmend gefährdet. In dem Buch von Autor Dr.med. Stefan Stângaciu geht es um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Produkte von Bienen, vor allem im medizinischen Bereich.

Die Bienen und ihre unzähligen Produkte sind teilweise schon in Vergessenheit geraten, gewinnen aber heutzutage wieder mehr an Bedeutung. Doch auch der Schutz der kleinen Tiere ist wichtig, denn es gibt immer mehr Bedrohungen, die das Überleben der Bienen gefährden, wie die Varroamilbe, die zunehmende Luftverschmutzung, aber auch die vielen Monokulturen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Die Biene

Die Bienen gehören zu den Insekten, denn sie haben einen dreigeteilten Körper. Zudem besitzen sie die aus sehr vielen Einzelaugen zusammengesetzten Facettenaugen, mit denen sie das für uns nicht sichtbare ultraviolette Licht sehen können und so den Weg zum Nektar finden.

Sie leben in einem Bienenstaat, der aus bis zu 80.000 Individuen bestehen kann. Die meisten Mitglieder sind weibliche Arbeitsbienen, die keine Eier legen, aber für das Zusammenleben im Volk wichtig sind und im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Zudem gibt es in jedem Staat eine Königin, diese wird kurz nach ihrer Geburt von mehreren Männchen, den stachellosen Drohnen, begattet. Der aufgenommene Samen wird in ihrem Körper gespeichert, mit ihm kann sie in ihrem drei- bis fünfjährigen Leben bis zu Hunderttausend Eier befruchten. Die Königin wird von den Arbeiterinnen gepflegt und gefüttert und legt täglich bis zu 3.000 Eier. Die Drohnen leben nur im Sommer im Volk, sie entstehen aus unbefruchteten Eiern und ihre einzige Aufgabe ist das Begatten der Königin, danach sterben sie.

Bienenprodukte: von Propolis über Bienengift bis Gelée Royale

Die Bienen sammeln, verarbeiten und produzieren viele verschiedenen Substanzen, welche unterschiedliche Wirkungen besitzen. So können wir Menschen die Produkte als Lebensmittel, aber auch als Naturheilmittel verwenden.

Honig

Honig ist das wohl bekannteste Bienenprodukt bei uns Menschen. Bienen produzieren Honig aus dem Nektar der Blüten oder dem sogenannten Honigtau. Durch seine komplexe Zusammensetzung besitzt Honig zahlreiche Wirkungen. Er ist antibakteriell, antioxidativ und spendet Energie, zudem soll er antiparasitär, entzündungshemmend, emulgierend, abführend, entgiftend und konservierend sein.

Pollen

Für die Bienen ist der Pollen die Haupteiweißquelle der Brut und ein wichtiger Fett- und Eiweißlieferant. Doch auch für den Menschen ist der Pollen eine hervorragende Nahrungsquelle für jede Zelle. Er wirkt beispielsweise als Antioxidans, aber auch antikanzerogen sowie kräftigend und stimulierend bei Stress und psychischer Überforderung.

Bienenbrot

Das Brot ist der Pollen, den die Bienen mit ihren eigenen Enzymen und verschiedenen Mikroorganismen fermentieren und in ihre Waben einlagern. Bienenbrot ist dank seiner Zusammensetzung stark antioxidativ und antibakteriell und wirkt so sehr gut bei verschiedenen Erkrankungen wie Leber- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch bei Leistungssportlern.

Propolis

Ein gummiartiges, klebriges Gemisch aus pflanzlichen Stoffen, Bienenspeichel und Bienenwachs. Propolis zählt zu den wirksamsten natürlichen Antibiotika und besitzt eine antivirale Wirkung aber kann auch Parasiten und Pilze abtöten.

Gelée Royale

Das Produkt wird von jungen Arbeitsbienen gebildet und dient den Larven als Futter. Die Inhaltsstoffe liefern Energie und Fruchtbarkeit vor allem für die Königin. Doch auch die Menschen können diese Kräfte für sich nutzen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, sowohl als natürliches Heilmittel, als auch als Nahrungsergänzungsmittel. In der Sportmedizin wird es beispielsweise als Stabilisator und Energielieferant eingesetzt.

Bienenwachs

Das Wachs hat nicht nur Bedeutung für Kerzen und als Bestandteil von Pflegemitteln, sondern besitzt auch krankheitslindernde Eigenschaften, denn in jeder Wachszelle befindet sich eine kleine Menge Propolis. So wirkt es beispielsweise gut bei Verspannungen, Ohrenproblemen oder Lenden- und Rückenschmerzen.

Bienengift

Das Gift der Bienen kann für Allergiker gefährlich werden, jedoch auch zur Heilung verschiedener Krankheiten eingesetzt werden. Bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma oder Multiple Sklerose hat das Gift eine wichtige Funktion. Es löst auf verschiedenen Ebenen im Körper Stress aus und führt so zu einer natürlichen Muskelspannung, die bei der Heilung solcher Krankheiten hilft.

Apitherapie: Prävention, Heilung und Genesung

Apitherapie ist eine Heilmethode mit Bienenprodukten. Zum einen werden zur Prävention körpereigene Abwehrkräfte gestärkt und aktiviert, sodass die Krankheitserreger gar nicht erst in den Körper gelangen und sich ausbreiten. Zum anderen wird das Immunsystem unterstützt Krankheitserreger zur Heilung und Genesung wieder loszuwerden. Die Heilmethode ist ein ganzheitlicher Ansatz und jedes Bienenprodukt entfaltet bei jedem Menschen seine spezifische Heilwirkung, dafür sollten die Produkte nach Möglichkeit frisch und organisch sein.

Doch auch Apitherapie ist kein Allheilmittel und wirkt am besten in Kombination mit anderen Verfahren, vor allem mit anderen Naturheilverfahren wie Phytotherapie, Aromatherapie, Akupunktur und Ayurveda. Durch die Verwendung von Bienenprodukten wird keinesfalls der Gang zum Arzt ersetzt, aber Heilungsprozesse können durch sie unterstützt und lästige Beschwerden gelindert werden.

Schutz der Bienen - welche Hilfe ist richtig?

Die Bienen sind wahre Alleskönner: Sie liefern nicht nur viele verschiedene Produkte wie Honig, sondern sie sind auch für die Bestäubung der Pflanzen wichtig. Sieliefern so einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit und einer nachhaltigen Landwirtschaft. Genau deshalb sind die kleinen Tiere besonders schützenswert, doch es gibt immer mehr Bedrohungen wie Monokulturen, Pestizide und Parasiten, die zu einem massiven Bienensterben führen.

Die Politik hat das Problem erkannt und bereits einige Maßnahmen ergriffen. So sollen beispielsweise nur noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die umwelt- und naturverträglich sind. Auch gibt es ein Aktionsprogramm Insektenschutz, mit dem die Lebensbedingungen für Insekten verbessert werden sollen. Doch nicht nur die Regierung kann das Überleben der Bienen sichern, sondern auch jeder Einzeln kann seinen Beitrag dazu leisten. Das Aufstellen von bienenfreundlichen Blumenkästen auf dem Balkon mit extra ausgezeichneten Pflanzen für die Bienen ist ein einfacher Ansatz, den fast jeder gut umsetzen kann. Aber auch der Kauf von Produkten aus biologischem Anbau tut den Bienen gut. Vor allem Honig sollten aus der Region gekauft werden, so kann der Import von gefährlichen Parasiten aus fernen Ländern vermindert und die heimischen Bienen dadurch geschützt werden.

Quellen (nach Angaben von): Stangaciu S. Sanft heilen mit Honig, Propolis und Bienenwachs. Trias 2022

Bundesregierung. Bienen brauchen unseren Schutz (bundesregierung.de) 25.02.2022

Dr. med. Stefan Stângaciu wurde in Rumänien geboren und lebt in Bukarest. Er ist Spezialist für Apitherapie, Hausarzt und Ausbilder für Imker, Therapeuten und Absolventen zum Thema Apitherapie. Zudem ist er Präsident des Deutschen als auch Rumänischen Apitherapiebundes und General Sekretär der Internationalen Federation of Apitherapy.

Sein Buch "Sanft heilen mit Honig, Propolis und Bienenwachs" erscheint in der 4. Auflage bei TRIAS.