
In der Studie wurden bei Masthühnern signifikante CO2-Einsparungen durch den Schutz vor Krankheiten verzeichnet. – Symbolbild
Am 05.11.2024 fand in Berlin das Fachgespräch des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT) zur Nachhaltigkeit in der Tierhaltung statt. Vorgestellt wurden Ergebnisse einer aktuellen Studie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), die den positiven Einfluss einer stabilen Tiergesundheit auf die CO2-Emissionen in der Nutztierhaltung untersucht. Prävention wurde als ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige, ressourcenschonende Lebensmittelproduktion eingeordnet.
Die Studie
Im Fokus der Untersuchung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) standen exemplarisch ausgewählte bedeutende Erkrankungen bei Schweinen und Masthühnern. Die Ergebnisse zeigen, dass durch Impfungen und Präventionsmaßnahmen große Mengen an CO2-Äquivalenten eingespart werden können. Die potenzielle jährliche Gesamtersparnis durch die in der Studie betrachtete Vermeidung von Erkrankungen beträgt bis zu 2,79 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart werden können. Dies entspricht den jährlichen Emissionen von fast 2 Millionen Autos.
Prof. Dr. Christian Visscher, Leiter der Studie, betonte: „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden Krankheitsprävention in der Tierhaltung. Eine gesunde Tierpopulation trägt nicht nur zum Tierwohl, sondern auch maßgeblich zum Klimaschutz bei.“
Tierwohl steigern und Ressourcen sparen
Die Studie verdeutlicht, dass durch Prävention nicht nur das Tierwohl gesteigert wird, sondern auch die Ressourcen in der Nutztierhaltung effizienter genutzt werden können.
Für die untersuchten Schweineerkrankungen wurde durch die Impfung eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks von bis zu 18,1 % pro Tier ermittelt. Auch bei Masthühnern können durch Schutz vor Krankheiten signifikante Einsparungen bei den betrachteten Infektionen von bis zu 599.000 t CO2-Äquivalenten eingespart werden. Betrachtet wurden bei Schweinen neben den mit porzinem Circovirus 2 assoziierten Erkrankungen auch die die enzootische Pneumonie und die porzine proliferative Enteropathie sowie bei Masthühner Effekte der Kokzidiose und der Colibazillose.
Die Wissenschaftler*innen der TiHo werteten publizierte Studien aus und analysierten diese mit einer speziellen Software im Hinblick auf die Nachhaltigkeitseffekte für die Umwelt. Maßgebliche Faktoren für einen besseren CO2-Fußabdruck sind der geringere Futteraufwand, die geringere Mortalität und die höheren Zunahmen bei guter Gesundheit der Tiere.
Praktische Umsetzungen für die Zukunft
Ausgehend von den Studienergebnissen diskutierten Vertreter aus Politik, Landwirtschaft und Tiermedizin darüber, wie Landwirt*innen und Tierärzt*innen unterstützt werden können, um die Prävention in der Praxis noch effektiver umzusetzen. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass Prävention ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige, ressourcenschonende Lebensmittelproduktion ist.
Quelle (nach Angaben von):
Nachhaltigkeit in der Tierhaltung – Studie zeigt CO2-Einsparungen durch bessere Tiergesundheit (bft-online.de) 06.11.2024
(IR)