
Um seinen Hund gegen Zecken zu schützen, kann man ihm zum Beispiel spezielle Tabletten verabreichen.
Als Vorbeugemaßnahme denkt man zuerst oft an eine Impfung. Diese schützen aber nicht unbedingt vor den Krankheitserregern, die von Zecken & Co. übertragen werden können und auch nicht vor dem Parasitenbefall selbst.
Endo- und Ektoparasiten
„Bei Parasiten unterscheiden wir grundsätzlich erst einmal äußere (Ekto-) und innere (Endo-) Parasiten“, erklärt Tierärztin Dr. Tina Hölscher. „Zu den Ektoparasiten zählen etwa Zecken, Flöhe, Läuse und Milben. Diese befallen das Fell oder beißen sich in der Haut fest. Endoparasiten wie Würmer oder Einzeller werden dagegen zum Beispiel über verunreinigtes Wasser oder Futter aufgenommen oder etwa bei einem Zeckenbiss oder Mückenstich ins Blut übertragen.“ Entsprechend gibt es verschiedene Maßnahmen, um vor den unterschiedlichen Parasiten zu schützen.
Prophylaxe gegen Ektoparasiten
Um Hunde vor äußeren Parasiten zu schützen, sind 3 Ansätze verbreitet: „Ein wirksamer Schutz kann über ein Spot-On-Präparat direkt auf die Haut des Hundes aufgetragen werden. Es gibt außerdem Zeckenhalsbänder, die dauerhaft Wirkstoffe absondern, oder der Hund kann eine Injektion oder Tabletten bekommen. Bei allen 3 Varianten sorgen die jeweiligen Präparate dafür, dass Zecken bereits vor der Übertragung möglicher Krankheitserreger abgetötet werden“, so die Tierärztin. Die entsprechenden Mittel sind häufig verschreibungspflichtig und über eine Tierarztpraxis oder in der Apotheke zu bekommen. Spot-On-Präparate müssen dann alle 4-6 Wochen erneuert werden, Tabletten können auch bis zu 12 Wochen wirken und Halsbänder etwa ein halbes Jahr. Zecken, Flöhe und Co. sind durch den Klimawandel mittlerweile ganzjährig und die verschiedenen Arten im ganzen Bundesgebiet verbreitet. Deshalb ist eine durchgängige Vorsorge sinnvoll.
„Solche chemischen Schutzmaßnahmen haben den Vorteil, dass sie häufig gleichzeitig vor mehreren Parasiten schützen, also sowohl gegen Zecken als auch gegen Flöhe oder Milben vorbeugen. Zusätzlich sollten Halter*innen ihre Hunde aber auch regelmäßig auf Parasiten überprüfen“, erklärt Dr. Hölscher. Dazu sollte man das Fell des Hundes genau durchsehen und bei einem Verdacht zur Sicherheit auch mit einem Flohkamm untersuchen. Neben den Flöhen selbst kann man so auch ihre Hinterlassenschaften finden. Bei schwarz-braunen und weißen Partikeln handelt es sich üblicherweise um Schmutz oder Schuppen; sind sie allerdings rot oder verfärben sich beim Verreiben rötlich, könnte ein Flohbefall vorliegen.
Wenn der Hund Flöhe hat
Tierärzt*innen verschaffen Gewissheit und hilft mit geeigneten Shampoos, Pulvern oder Sprays, den akuten Befall einzudämmen. Diese gibt es häufig auch im Zoofachhandel zu kaufen. Um mögliche Folgegenerationen aus den Eiern zu bekämpfen, müssen Gegenmaßnahmen mehrfach wiederholt werden. Zudem ist eine gründliche Reinigung gefragt: Sowohl der Boden als auch Hundemöbel, Teppiche und das Spielzeug des Hundes sollten die nächsten Tage täglich gereinigt werden. Da Flöhe auch Endoparasiten übertragen können, sollte in diesem Rahmen ergänzend eine Wurmkur für den Hund durchgeführt werden.
Behandlung bei Endoparasiten
Bei Hunden treten als Endoparasiten zum Beispiel Bandwürmer oder Spulwürmer auf. Einzeller wie die mikroskopisch kleinen Giardien zählen ebenfalls dazu. Endoparasiten befallen je nach Art vor allem etwa den Dünn- oder Dickdarm, weniger verbreitete Arten aber mitunter auch die Lunge oder das Herz. Sie können über verunreinigtes Futter und Wasser übertragen werden. Daher ist die Einhaltung von Hygienestandards ein zentraler Schutz. Aber auch Ektoparasiten können bei ihrem Biss Endoparasiten übertragen. Entsprechend ist ebenso eine gute Prophylaxe vor diesen mit Zeckenschutz und Co. wichtig.
„Besonders Welpen können unter einem Wurmbefall leiden und bekommen starken Durchfall oder magern ab“, so die Expertin. „Bei erwachsenen, gesunden Hunden ist ein Befall dagegen oft lange symptomlos.“ Treten doch Anzeichen auf, sind es meist Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Appetitverlust. Um einen Befall festzustellen, wird in der Tierarztpraxis der Kot des Hundes untersucht und falls erforderlich eine Wurmkur verordnet. „Dabei handelt es sich wie bei den Mitteln gegen Ektoparasiten um Wirkstoffe, die oral verabreicht oder injiziert werden und die Würmer versterben lassen. Das ist allerdings kein langfristiger Schutz vor einem erneuten Befall, sondern hilft in erster Linie nur in der aktuellen Situation“, erklärt Dr. Hölscher. „Weil die Würmer von außen nicht sichtbar sind und die Symptome sich bei erwachsenen Hunden mitunter gar nicht zeigen, empfehlen viele Tierärzt*innen eine regelmäßige Entwurmung alle 3 Monate. Das schützt zudem weitere Tiere, aber auch die Halter*innen vor einem Befall.“
Können die Parasiten auch auf den Mensch übertragen werden?
Parasiten können auch auf Menschen überspringen. Viele Hundeparasiten nutzen den Menschen zwar nur als Fehlwirt, können sich in diesem also nicht entwickeln. Dennoch können sie dabei Krankheiten übertragen. Die Prophylaxe beim Vierbeiner schützt damit nicht nur den Hund, sondern auch seine Halter*innen. Mit zielgerichteter Vorbeugung, Aufmerksamkeit und regelmäßiger Kontrolle sind bereits viele Risikoquellen für den Hund ausgeschlossen. Wenn man dann noch daran denkt, sich nach jedem Spiel oder Spaziergang die Hände zu waschen, sollten Hund und Halter*in von Parasiten weitgehend verschont bleiben.
Quelle (nach Angaben von):
Vorbeugender Schutz vor Zecken, Flöhen und Würmern. 15.04.2025
(JD)