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TierschutzIllegaler Welpenhandel bleibt auf hohem Niveau

Eine Auswertung des Deutschen Tierschutzbundes zeigt: Der illegale Handel mit Heimtieren reißt nicht ab. Die Organisation fordert nun entschlossenes Handeln von der Politik.

Drei traurig aussehende, braune Welpen sitzen hinter einem Metallzaun im Tierheim.
tpap8228/stock.adobe.com

Die illegal gehandelten Hundewelpen kommen vor allem aus Rumänien.

Der Deutsche Tierschutzbund hat für das Jahr 2024 224 Fälle von illegalem Heimtierhandel dokumentiert. Mindestens 991 Tiere waren betroffen, darunter 515 Hunde und 66 Katzen. Überwiegend handelt es sich um Rassetiere, wie Zwergspitze, Malteser, Französische Bulldoggen, Britisch Kurzhaar oder Scottish Fold. Die Tiere waren meist zu jung und zeigten deutliche Krankheitsanzeichen, was in fast allen Fällen zu einer Beschlagnahmung durch die Behörden führte. Dabei war Rumänien das 9. Jahr in Folge das häufigste Herkunftsland.

Deutsche Tierheime überlastet

„Deutschland spielt seit Jahren beim illegalen Handel mit Heimtieren eine Schlüsselrolle, ist oft Bestimmungsland für die vielen Hundewelpen, aber auch Katzen und exotische Wildtiere, mit denen Händler hier lukrative Geschäfte machen. Meist werden die Tiere online zum Verkauf angeboten“, erklärt Dr. Romy Zeller, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Das Leid für die einzelnen Tiere ist immens, die Bedingungen, unter denen Vermehrer die Tiere im Ausland züchten sind katastrophal. Deutsche Tierheime, welche die meist kranken Tiere aus Beschlagnahmungen übernehmen, stehen vor vermeidbaren Belastungen durch die zeit- und kostenintensive Pflege, die man ihnen aufbürdet.

Wer sich nach reichlicher Überlegung dazu entschieden hat einen Hund in das eigene Leben mit aufzunehmen, sollte auf jeden Fall das örtliche Tierheim mit in Erwägung ziehen!

Umfassende gesetzliche Regulierung gefordert

In ihrem Koalitionsvertrag versprechen Union und SPD den anonymen Onlinehandel mit Haus- und Heimtieren zu verbieten. „Wenn Verkäufer lediglich einen Namen und eine Anschrift angeben müssten, ist dieses Vorhaben wertlos, da die meisten Plattformen dies ohnehin bereits verlangen. Was es braucht, ist ein sicherer Identitätsnachweis, um Verkäufer rückverfolgen zu können. Zudem sollten angebotene Hunde und Katzen mit Mikrochip gekennzeichnet und registriert sein müssen“, fordert Zeller. Verbieten will die neue Koalition auch den Handel im öffentlichen Raum, nimmt Tierbörsen und -märkte jedoch explizit aus, obwohl am Rande solcher Veranstaltungen Tiere häufig illegal zum Kauf angeboten werden.

Unklar bleibt auch, ob ein Verbot exotische Wildtiere wie Reptilien einschließt, die häufig als Haustiere gehalten werden.  „Um alle Tiere wirklich zu schützen, müssen Union und SPD ihr Vorhaben präzisieren und den Onlinehandel mit Tieren – egal, ob gewerblich oder privat – ohne Ausnahmen verbieten oder zumindest umfassend regulieren“, so Zeller. Für Tierbörsen und -märkte fordert der Deutsche Tierschutzbund strengere, rechtsverbindliche Regelungen.

Quelle (nach Angaben von):

Neue Zahlen belegen: illegaler Welpenhandel bleibt ungebrochen - Deutscher Tierschutzbund e.V. 16.04.2025

(JD)