Die Schwarzsegler (Cypseloides niger) aus Nordamerika verbringen rund 2/3 des Jahres ausschließlich in der Luft, wenn sie von ihren Brutgebieten in den USA und Kanada bis nach Brasilien ins Winterquartier ziehen. Selbst nachts jagen sie weiter nach Insekten, um ihren Energiebedarf zu decken. Eine Studie von Anders Hedenström von der Universität Lund und seiner Arbeitsgruppe hat das Flugverhalten in Abhängigkeit zum Mondstand untersucht.
Flughöhe ist abhängig von der Helligkeit
Sieben Schwarzsegler wurden in Colorado gefangen und mit Sensoren ausgestattet, die Flugzeiten und -höhen dokumentierten. Dadurch konnten die Wissenschaftler ein Bewegungsmuster der Tiere erstellen, wobei auffiel, dass die Tiere je nach Helligkeit oder Schwärze der Nacht die Flughöhe wechselten.
Während des Neumondes flogen sie rund 1000 Metern hoch. Rund um den Vollmond hingegen verdoppelte bzw. vervierfachte sich die Flughöhe, während sie tagsüber wiederum nur wenige hundert Metern über dem Erdboden flogen. Die Arbeitsgruppe hatte sogar das Glück, das Verhalten der Schwarzsegler während einer Mondfinsternis Januar 2019 zu untersuchen: Als sich der Mond verdunkelte, reagierten die Vögel alle simultan und verringerten rasch iihre Flughöhe. Als sich der Himmel wieder erhellte, stiegen sie zügig wieder in höhere Luftschichten auf.
Jagdverhalten als möglicher Grund
Der Grund für dieses Phänomen ist weiterhin unklar. Die Wissenschaftler*innen vermuten, dass bei Vollmond auch viele Insekten höher fliegen, die den Seglern als Nahrung dienen. Zahlreiche Zugvögel fliegen zudem nachts. Da ihnen dann weniger Gefahr durch Fressfeinde oder Überhitzung droht als tagsüber, fliegen sie dann meist niedriger über dem Boden.
Quelle (nach Angaben von):
Spektrum.de (18.03.2022). Bei Vollmond fliegen Vögel höher. Im Internet: Wandernde Tiere: Bei Vollmond fliegen Vögel höher - Spektrum der Wissenschaft. 30.03.2022
