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Forschung„KlimaTier“ – Klimafreundliche Tierhaltung

Das Projekt „Klimaschutz durch Tierhaltung“ nimmt Ökolandbau-Betriebe in den Fokus. Ziel ist die Entwicklung von Strategien für klimafreundliche und zugleich ökonomische Tierhaltungssysteme. 

Eine Person steht mit einem Tablet in den Händen in einem Kuhstall.
artit/stock.adobe.com

Die Bundesregierung plant mit Hilfe des Projektes ein Anstieg des Ökolandbaus auf 30%.

Im neuen Verbundvorhaben „Klimaschutz durch Tierhaltung (KlimaTier)“ werden bis Mitte 2027 Strategien für klimafreundliche Tierhaltungssysteme unter sozioökonomischen Gesichtspunkten entwickelt und erprobt. Im Fokus stehen dabei Betriebe des Ökolandbaus. Als universitäre Forschungspartner im Verbund kooperieren die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Technische Universität München (TUM). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert; auf die JLU entfallen davon rund 575.000 Euro. Neben dem Klimaschutzaspekt soll KlimaTier dazu beitragen, den Anteil des Ökolandbaus bis zum Jahr 2030 auf 30% zu steigern, ein Ziel der Bundesregierung.

Kosten identifizieren

Während die Betriebsanalysen und Klimabilanzierungen von der TUM durchgeführt werden, erfolgen die sozio-ökonomischen Analysen in KlimaTier durch die Professur für Betriebslehre der Ernährungswirtschaft und des Agribusiness der JLU unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Herzig. „Wir untersuchen und bewerten die Ökosystem- und Gemeinwohlleistungen der Produktionssysteme aus einer ökonomischen Perspektive“, erläutert Prof. Herzig. Dabei sollen die Klimaschutzleistungen monetarisiert und die wahren Kosten der Lebensmittelproduktion ermittelt werden. „Zum anderen analysieren wir sozio-ökonomische Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für klimaschonende ökologische Gemischtbetriebe mit Milchviehhaltung auf Ebene des Betriebs und der Wertschöpfungskette. Weiterhin betrachten wir die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen und Fragen der Vermarktung entsprechender Produkte.“

Effektive Stoffkreisläufe 

Die Forschenden gehen davon aus, dass durch die Integration von Pflanzenbau und Tierhaltung in Gemischtbetrieben Nährstoffkreisläufe, Klimawirkungen und weitere Umwelteffekte gegenüber spezialisierten Betrieben erheblich verbessert werden können. Die optimale Anpassung der Tierhaltung und der Tierbestände an betriebliche Ressourcen sowie eine effektive Gestaltung innerbetrieblicher Stoffkreisläufe stehen dabei im Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit Betrieben des Ökolandbaus werden unter anderem Fragen zur Arbeitsorganisation in den Betrieben sowie der Wirtschaftlichkeit betrachtet. Die Ergebnisse werden für Beratung, Politik und die Öffentlichkeit aufbereitet. Sie sollen prinzipiell auch in konventionellen Tierhaltungssystemen anwendbar sein.

Koordiniert wird das Projekt vom Forschungsring e.V. aus Darmstadt. Gemeinsam mit den Praxispartnern Bioland Beratung GmbH und die Öko-BeratungsGesellschaft mbH werden 3 Praxisforschungsnetzwerke in Hessen und Bayern aufgebaut. „Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf Gemischtbetrieben mit Milchvieh, da diese zu den wichtigsten Produktionssystemen des ökologischen Landbaus gehören“, so Dr. Christopher Brock vom Forschungsring, der das Verbundvorhaben koordiniert.

Quelle (nach Angaben von):

Klimaschutz durch Tierhaltung (uni-giessen.de) 11.07.2024

(IR)