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TierhaltungLebensqualität: Tipps zur Unterstützung der alten Katze

Mit zunehmendem Alter der Katze lässt unter anderem das Seh- und Hörvermögen nach. Katzenbesitzer*innen können ihren Senior in diesem Lebensabschnitt unterstützen.

Inhalt
Eine Katze liegt auf einer Decke.
mark_ka/stock.adobe.com

Als Senioren gelten Katzen ab etwa 12 Jahren.

Das ausgelassene Spielen lässt nach, die Bewegungen werden langsamer. Wenn Katzen alt werden, ergeht es ihnen wie uns Menschen: Der Bewegungsapparat ist in die Jahre gekommen, die Knochen machen das sprichwörtlich nicht mehr mit. Aber auch Seh- und Hörvermögen können nachlassen. Wann diese Altersphase beginnt, ist auch bei Katzen unterschiedlich. Halter*innen sollten daher auf Anzeichen achten, etwa ob sich das Verhalten der Katze mit den Jahren verändert. So können sie ihr Heimtier in diesem Lebensabschnitt gut unterstützen.

Ab wann ein „Senior“?

Im Schnitt werden Katzen etwa 15 Jahre alt, manche Katzen erreichen aber auch ein Alter von 20 Jahren oder mehr. Mit 12 gelten sie in der Regel als Senior. Mit zunehmendem Alter können allerdings Beschwerden auftreten. „Am häufigsten finden sich bei Katzen Probleme mit den Knochen und Gelenken, ähnlich wie bei Menschen mit Arthrose oder Arthritis. Durch die jahrelangen alltäglichen Belastungen zeigen sich Verschleißerscheinungen und die Bewegungsfähigkeit wird eingeschränkt“, erklärt Tierärztin Dr. Katja Oelmann, die sich mit ihrer Praxis auf Katzenmedizin spezialisiert hat. „Aber auch die Sinne lassen nach, sodass beispielsweise Hören und Sehen nach und nach schwerer fallen.“

Im Alter sind die physiologischen Alterserscheinungen und beginnende chronische Krankheiten fließend. So ist bei Seniorenkatzen eine regelmäßige Altersvorsorgeuntersuchung bei Haustierärzt*innen ratsam. Diese besteht im Optimalfall aus einer ausführlichen Allgemeinuntersuchung mit Anamnesegespräch zu Auffälligkeiten im Verhalten der Katze, Gewichtskontrolle und Überprüfung des Blutdrucks sowie einer Blut- und Urinuntersuchung, empfiehlt die Expertin.

Orthopädische Probleme

Probleme mit den Gelenken und Knochen verursachen Schmerzen und Steifheit und schränken damit die Beweglichkeit der Katze ein. „Typisches Anzeichen dafür ist etwa, wenn eine Katze früher gerne auf hohe Plätze gesprungen oder geklettert ist und diese mit der Zeit meidet. In der frühen Phase zeigt sich das durch ein Zögern beim Springen. Es wirkt so, als ob die Katze überlegt, ob sie jetzt von der Erhöhung springen möchte oder nicht. Teilweise läuft sie auch von einer Ecke zur anderen bevor sie runterspringt. Vielleicht wirken aber auch die allgemeinen Bewegungen steif oder sie zögert hin und wieder beim Gehen. Das tritt vor allem nach dem Schlaf auf“, so die Expertin. „Aber auch beim Putzen kann das einschränken. Stellen, die eine Katze früher problemlos erreicht hat, werden nun ignoriert, weil das Drehen und Beugen zu schmerzhaft ist. Manche alte Katzen werden von uns abhängig. Die immer autarke, selbstständige Katze braucht plötzlich Hilfe bei der Körperpflege. Durch vermehrten Muskelabbau frieren alte Katzen auch mehr.“

Halter*innen können darauf reagieren und die Schwierigkeiten reduzieren:

  • Warme Ruheplätze: Wärme hilft dabei, Schmerzen zu lindern. Dafür bieten sich sonnige Plätze oder eine beheizbare Unterlage an.
  • Bewegung fördern: Wenn die Bewegung eingeschränkt ist und die Katze nur noch liegt, nimmt das Problem noch weiter zu. Stattdessen helfen einfache Bewegungsspiele dabei, die Gelenke mobil und die Katze aktiv zu halten. Wie junge Kätzchen jagen auch Katzensenioren gerne einem Spielzeug nach, das über den Boden rollt oder an einer Katzenangel befestigt wurde. Einzig die Dauer und Geschwindigkeit müssen dabei angepasst werden, damit die Katze noch regelmäßig zum Erfolg kommt und Spaß am Spielen hat.
  • Tierärztliche Beratung: Tierärzt*innen können Spiele und Übungen empfehlen, die in den Alltag integriert werden und so die Beweglichkeit fördern. Leidet die Katze unter Schmerzen, können diese zwar nicht immer geheilt, in der Regel aber abgemildert werden.

Reduziertes Hör- und Sehvermögen

„Bei vielen älteren Katzen lassen das Seh- und Hörvermögen mit der Zeit nach. Das fällt vor allem auf, wenn eine Katze immer weniger auf Bewegungen oder Geräusche in der Umgebung reagiert. Ist die Entwicklung bereits fortgeschritten, kann es außerdem passieren, dass sie sich erschreckt, wenn man sich von hinten nähert“, so Dr. Oelmann. „Wenn man darauf Rücksicht nimmt, kann die Katze aber ihre üblichen Routinen beibehalten.“

Möglichkeiten zur Unterstützung sind:

  • Bekannte Umgebung: Möbel und Schlafplätze, aber auch Futter- und Wassernäpfe sowie die Katzentoiletten sollten unverändert an ihren Positionen bleiben, sofern diese gut und schnell zu erreichen sind. Damit fühlt sich die Katze sicher, weil sie die Wege auswendig kennt. Rampen oder Zwischenebenen in Form von Hockern oder Ähnlichem sollten frühzeitig eingebaut werden, damit die Katze noch auf die Couch kommt.
  • Beleuchtung: Auch das Sehen bei Dunkelheit kann schwächer werden. Entsprechend hilft eine gut beleuchtete Umgebung am Tag ebenso wie ein Nachtlicht in der Dunkelheit bei der Orientierung.
  • Plötzliche Bewegungen vermeiden: Langsame und ruhige Bewegungen helfen der Katze, sich nähernde Personen frühzeitig zu erkennen.
  • Akustische Hinweise geben: Vor allem wenn die Katze schläft oder in eine andere Richtung schaut, sollte man sich bereits mit Geräuschen bemerkbar machen, um sie nicht zu erschrecken. Man kann auch gezielte Signale trainieren, etwa eine kleine Klingel, die auf das Futter aufmerksam macht.

Gesteigerte Anfälligkeit für Zahnprobleme

Alle Katzen sind außerdem anfällig für Probleme mit den Zähnen. Je älter, desto mehr sind betroffen“, erklärt die Tierärztin. „Die Halter sollten sich das Gebiss ihrer Katze regelmäßig ansehen, ob etwa Zähne beschädigt sind oder ganz fehlen oder das Zahnfleisch gerötet ist. Typische Anzeichen sind außerdem, wenn die Katze weniger frisst oder nur noch einseitig kaut.“ Neben diesen Kontrollen durch die Halter*innen empfiehlt die Expertin jährliche Vorsorgeuntersuchungen bei dem*der Tierärzt*in. Oft werden mögliche Erkrankungen so schon frühzeitig erkannt und können behandelt werden, bevor es zu größeren Schmerzen oder Einschränkungen kommt.

Gesundes Gewicht halten

Im Alter ändert sich zudem das Fressverhalten. Manche Katzen legen vielleicht an Gewicht zu, wenn sie sich weniger bewegen. Häufig geht es aber auch in die andere Richtung, erklärt Dr. Oelmann: „Viele alte Katzen verlieren eher Gewicht, da sie weniger fressen und mitunter von ihren Haltern zum Fressen motiviert werden müssen. Das kann mit Zahnproblemen zusammenhängen, aber auch andere Gründe haben. Eine hungernde Katze verliert schnell an Gewicht und daher ist eine nicht fressende Katze in meinen Augen tatsächlich ein Notfall.“ Halter*innen sollten das Gewicht und Fressverhalten ihrer Katze genau im Blick behalten, damit bei Bedarf schnell ein*e Tierärzt*in aufgesucht werden kann. 

Quelle (nach Angaben von):
Wenn die Sprünge kürzer werden: Wie kann man die Lebensqualität von Katzensenioren unterstützen? (ivh-online.de) 13.12.2024

(IR)