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Garten & BalkonMiniteiche: Wenig Platz und trotzdem große Vielfalt

Viele Garten- und Tierfreunde träumen von einem eigenen Biotop, haben aber für eine geräumige Teichlandschaft keinen Platz. Ein Miniteich kann die perfekte Alternative sein. 

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In einem Teich schwimmen einige Kois umher. Der Rand des Teichs ist vielfältig bepflanzt und mit Steine befestigt. Das Wasser ist klar.
Susan Vineyard/stock.adobe.com

Neben Pflanzen können sich auch bestimmte Fischarten in einem Kleinteich heimisch fühlen. - Symbolbild

Ein Miniteich benötigt nicht viel Platz und ist damit attraktiv für alle, die auf kleinem Raum wohnen. Je nach der gewünschten Größe müssen für das Wasserparadies noch nicht einmal ein eigener Garten oder eine Terrasse vorhanden sein. Gesäumt von bunten Pflanzen sind die kleinen Teiche auch auf einem Balkon möglich. Sollen Fische mit einziehen, darf der Miniteich aber eine bestimmte Größe nicht unterschreiten und auch das Wetter ist relevant. Denn bei einem fischbesetzten Teich sollte die Wassertemperatur über 10 °C liegen.

Die Teiche sind empfindlich

Das Wasservolumen in Kleinteichen ist gering, daher können sich Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt sehr schnell ändern. Auch die Konzentration von Schadstoffen wie Ammoniak kann schnell steigen. Dies ist besonders zu beachten, wenn die Haltung von Fischen geplant ist. Dann lässt sich mit einem Filter und regelmäßigen Wasserwechseln für eine gleichbleibend gute Wasserqualität sorgen. Damit sich Miniteiche im Sommer nicht zu stark aufheizen, sollte ein geeigneter Standort gewählt werden – etwa im Schatten.

Beinahe jedes Gefäß ist geeignet

Als Gefäß für den fischbesetzten Miniteich eignet sich fast jeder wasserdichte Behälter. Zu den Klassikern zählt neben Kübeln und Zinkwannen ein Holzfass. Aufgrund der unzureichenden Dichtigkeit und eventuellen Vorbehandlungen mit Lacken oder Ölen sollten Holzfässer und Zinkwannen von innen mit Teichfolie ausgekleidet werden. Zu empfehlen sind ein Volumen von mindestens 60 Litern Wasser und eine Tiefe von mindestens 30 Zentimetern. Beim Standort des Teiches ist auf eine Sonneneinstrahlung von nicht mehr als 4 Stunden pro Tag zu achten. Zu viel Sonne erhitzt die geringe Wassermenge und führt dazu, dass sich Algen und Bakterien entwickeln. Für Fische ist diese Umgebung dann nicht mehr zu empfehlen. Ebenso sollte kein Laub ins Wasser fallen. Soll der Miniteich ganzjährig im Freien bleiben, muss das Material frostsicher sein. Und es darf keine giftigen Stoffe ins Wasser abgeben. Kleine Teichwannen oder Mörtelwannen können in den Boden eingegraben, aber auch frei aufgestellt werden. Aus ästhetischen Gründen können Holzverkleidungen um die Wannen angebracht werden. Auch betriebsfertige Kleinteich-Sets inklusive Technik sind erhältlich.

Bei der Gestaltung eines Miniteichs, der ausschließlich mit Pflanzen besetzt ist, der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. Von der flachen Pflanzenschale bis hin zum Mörtelkübel kann jedes Gefäß zum Einsatz kommen, das wasserdicht ist. Die Gefäße werden entweder in die Erde eingegraben oder erfreuen als Hochteich.

Passende Pflanzen für den Miniteich

Bei Miniteichen ist darauf zu achten, welche Pflanze sich für welche Wasserzone eignet. Seerosen (Nymphaeaceae sp.) zum Beispiel können auf den Grund gestellt werden. Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) hingegen darf nicht zu weit unter Wasser stehen, da sie eher die Uferzone bevorzugt. In fertigen Teichwannen sind meist schon Sumpf- oder Flachwasserzonen eingebaut, die nur noch bepflanzt werden müssen. In anderen Behältnissen lassen sich mithilfe von (kalkfreien) Steinen, Pflaster- oder Ziegelsteinen geeignete Pflanzenzonen gestalten. Darauf können dann die Pflanzen stehen, die für tiefere Wasserzonen ungeeignet sind.

Hilfreich sind auch spezielle Pflanzkörbe für Teiche, etwa mit Teicherde oder anderer nährstoffarmer Erde. Feinmaschiger Jutestoff und eine Abdeckung mit kleineren Kieselsteinen verhindern, dass Teicherde aufschwimmt. Falls nötig, können die Pflanzen einfach mit dem Korb wieder entnommen werden – etwa, wenn sie frostfrei überwintert werden müssen.

Folgende Pflanzen eignen sich beispielhaft für die verschiedenen Wasserzonen:

  • Uferzone (0-5 cm): Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Sumpfzone (5-15 cm): Sumpfcalla (Calla palustris), Blutauge (Comarum palustre)
  • Flachwasserzone (15-50 cm): Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Hechtkraut (Pontederia cordata)
  • Tiefwasserzone (ab 50 cm): Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), Zwergseerose (Nymphaea tetragona)

Alle diese Beispielarten kommen in Europa natürlich vor. Dies erleichtert den Umgang. Exotische Teichpflanzen fühlen sich gelegentlich auch in unseren Gefilden wohl und breiten sich eigenständig aus. Um die Ausbreitung potenziell invasiver Pflanzen nicht zu fördern, bietet es sich an, auf einheimische Arten zurückzugreifen.

Welche Bewohner fühlen sich in einem Miniteich wohl?

Im Teich ist der Speisetisch reich gedeckt: Fische ernähren sich von allerlei Kleinstlebewesen, auch ungeliebte Mückenlarven vertilgen sie. Um aber das ganze Jahr über Fische draußen zu halten, ist das Wasservolumen in Kleinteichen zu gering. Zu groß ist die Gefahr, dass das gesamte Wasser im Winter gefriert. So ist nur die saisonale Außenhaltung zu empfehlen. Den Winter verbringen die Tiere besser drinnen im Aquarium.

Aufgrund des geringen Wasservolumens eignen sich nur wenige Fischarten für den Besatz im Miniteich. Bei einigen Fischfreunden ist das Mini-Biotop daher auch als reines Sommeraquarium beliebt. „Medakas, Kardinälchen und einige Hochlandkärpflinge können mit Beginn der warmen Jahreszeit in den Teich umziehen. Allerdings sollte das Gefäß ein Mindestvolumen von 200 Litern nicht unterschreiten. Pro kleinem Fisch müssen circa 30 Liter Wasser vorhanden sein“, empfiehlt Fisch-Experte Harro Hieronimus, Mitglied und Präsident von verschiedenen Aquaristik-Fachverbänden sowie Fachbuch-Autor. Ab September geht es für die Tiere dann meistens zurück ins Aquarium.

Geeignete Arten für eine Sommerhaltung im Teich sind etwa Medakas (Oryzias latipes) oder Kardinalfische (Tanichthys albonubes). Beide kommen mit Wassertemperaturen ab 18 Grad Celsius gut zurecht. Die Temperaturen sollten abhängig von der Art jedoch nicht über 23 Grad (Kardinälchen) beziehungsweise 28 Grad (Medakas) steigen. Am besten das Thermometer stets im Auge behalten. Beim Ein- und Umsetzen der Tiere sind Temperaturunterschiede von mehr als 5 Grad zu vermeiden.

Wie Pflanzen können auch Tiere für Miniteiche mitteleuropäische Winter in der Natur überleben. Sie sind somit potenziell invasiv. Daher ist eine Freisetzung – auch die ungewollte – unbedingt zu vermeiden.

Überwinterung im Miniteich?

Sollen die Fische im Miniteich überwintern, gilt es noch einige weitere Aspekte zu beachten. „Im Fall einer ganzjährigen Außenhaltung der Tiere muss das Gefäß mindestens 100 cm tief sein und 500 Liter Wasser beinhalten – dies ist auch wichtig, damit der Teich nicht durchfriert“, erklärt der Experte. Da ein Hochteich relativ schnell zufriert, muss das Gefäß in der Erde eingefasst sein oder isoliert und gegebenenfalls beheizt werden. Für eine Überwinterung im Teich eignen sich ab einem Wasservolumen von 500 Litern zum Beispiel Stichlinge sowie ab einem Wasservolumen von 1000 Litern Moderlieschen, Bitterlinge und Medakas. Die so beliebten Goldfische benötigen sogar ein Wasservolumen von 400 Litern pro Fisch und sollten in einer Gruppe von mindestens 6 Tieren gehalten werden. Sie sind für kleinere Teiche daher nicht geeignet.

Pflanzen und Technik – Was muss sonst noch beachtet werden?

„Für einen kleinen Teich, der lediglich Sommerfrischler beheimatet, genügt eine Belüftung“, erläutert Hieronimus. „Die Voraussetzung dafür ist, dass zwischendurch ein Teilwasserwechsel erfolgt.“ In einem größeren, ganzjährigen Fischteich sollte dagegen ein Filter vorhanden sein. Wichtig sei auch eine gute Bepflanzung der Teiche. Die Pflanzen helfen beim Schadstoffabbau, spenden Schatten und sind ein natürliches Laichmaterial. „Als Oberflächenpflanzen eignen sich zum Beispiel Hornkraut, Muschelblumen oder Zwergseerosen und – eingebettet in Körben – auch größere Pflanzen wie Hechtkraut oder Mini-Rohrkolben“, sagt der Aquarianer. Zudem geben Besucher am Miniteich, wie die schillernde Libelle, dem kleinen Biotop eine besondere, naturnahe Note. Außerdem ist die Wasserstelle eine gern genutzte Trink- und Badequelle für Insekten und Vögel.

Fazit

Kleinteiche sind ansprechende Gestaltungselemente, auch wenn nur wenig Raum zur Verfügung steht. Kräuter wie Brunnenkresse und Wasserminze können zudem den eigenen Speiseplan ergänzen. Des Weiteren bieten sich so Wasserquellen für die heimische Fauna wie Vögel und Insekten, die bei wenig Niederschlag im Sommer auf solche Reservoirs angewiesen sind.

Meldung vom 30.05.2022, zuletzt aktualisiert am 30.06.2025.

Quellen (nach Angaben von): 
IHV - Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. (18.05.2022). "Riesengroße Vielfalt: Zierfische und Pflanzen im Miniteich". Im Internet: Riesengroße Vielfalt: Zierfische und Pflanzen im Miniteich - Industrieverband Heimtierbedarf (ivh-online.de); 19.05.2022.
Kleinteiche selbst anlegen (ivh-online.de) 24.06.2025