Nasenbluten (Epistaxis) ist i.d.R. kein lebensbedrohliches Problem, kann aber im Zusammenhang mit anderen Faktoren schnell zum Notfall werden.
Liegt bei einem Tier eine Gerinnungsstörung oder eine Thrombozytopenie vor, kann es zu einem relevanten Blutverlust kommen. Unter Umständen schlucken die Tiere einen Großteil des Blutes, sodass die äußerlich sichtbare Menge an Blut sehr gering sein kann. Tiere mit akuter Epistaxis zeigen in der Allgemeinuntersuchung häufig blasse Schleimhäute, Tachykardie, äußerliche Blutungen, Petechien und Schock.
Stabilisierungsprotokoll Epistaxis
1. Stress vermeiden
Mit Stress geht meist ein hoher Blutdruck einher, der die initiale Blutung noch verschlimmert. Sollte das Tier sehr aufgeregt sein, kann eine Sedation mit Butorphanol 0,2 mg/kg i.m. oder i.v. in Betracht gezogen werden.
2. Blutdruckmessung und ggf. Therapie
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3. Kühlen der Nase von außen
Durch das Kühlen wird eine Vasokonstriktion der Gefäße in der Nase erreicht.
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Weiterführende Diagnostik
Zunächst sollte ein Differenzialblutbild inkl. Thrombozytenzahl und Gerinnungsparametern erstellt werden. Zusätzlich kann die Schleimhautblutungszeit (physiologisch: Hund 2 bis 4 min, Katze bis 3,3 min) bestimmt werden. Nach der initialen Blutdruckmessung wird der Blutdruck in regelmäßigen Abständen gemessen. Sobald der Patient stabil ist, sollten eine Rhinoskopie sowie bildgebende Diagnostik erfolgen.
Differenzialdiagnosen
Verursacht wird eine Epistaxis entweder durch eine Störung der Hämostase, eine intranasale Läsion, systemische Hypertension oder – selten – vaskuläre Erkrankungen.
Quelle:
Sigrist N. Notfallmedizin für Hund und Katze. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022