
In Deutschland gibt es verschiedene Haltungsformen für Legehennen.
In Deutschland legten 2024 die 51,4 Millionen Hennen zusammen etwa 16,3 Milliarden Eier (15,2 Milliarden Konsumeier und 1,1 Milliarden Bruteier). Dabei beginnt eine Legehenne schon im Alter von circa 5 Monaten mit der Eiablage. 1 bis 2 Monate später ist der Höhepunkt der Lägetätigkeit dann erreicht. Die durchschnittliche Legeperiode einer Henne beträgt rund 12 bis 14 Monate, was bedeutet, dass die Hennen nach einem guten Jahr im Produktionsprozess dann geschlachtet werden (mit circa 20 Monaten).
Legebetriebe in Deutschland
- In Deutschland gab es im Jahr 2024 insgesamt 2280 Betriebe, die Legehennen gehalten haben.
- Der Schwerpunkt der Legehennenhaltung lag im Nordwesten Deutschlands.
Die Produktionsstufen der Legehennen-Industrie
- Basiszucht: Sie liegt heute in der Hand weniger kommerzieller Zuchtunternehmen. Diese erzeugen die Elterntierküken und verkaufen diese an die Vermehrungsbetriebe.
- Vermehrungsbetrieb: Hier wachsen die Elterntierküken auf. Hähne und Hennen werden kombiniert, sodass befruchtete Eier entstehen, die an die Brütereien verkauft werden.
- Brütereien: Hier werden die befruchteten Eier der Elterntiere innerhalb von 3 Wochen ausgebrütet. Die weiblichen Küken – die späteren Legehennen –, werden an die Aufzuchtbetriebe geliefert. Die männlichen Küken wurden, weil sie für die Geflügelmast unwirtschaftlich sind, bislang direkt nach dem Schlupf getötet. Seit dem 1.1.2022 ist das nicht mehr erlaubt. Das Geschlecht muss jetzt entweder schon vorab im Ei bestimmt werden, oder die männlichen "Bruderhähne" müssen ebenfalls mit aufgezogen und als Masthähnchen vermarktet werden.
- Junghennenaufzucht: Die Küken werden hier bis zu einem Alter von etwa 5 Monaten großgezogen. Kurz vor der ersten Eiablage werden sie an den Legebetrieb ausgeliefert.
- Legebetrieb: Hier werden die Legehennen für einen Zeitraum von 12 bis 14 Monaten für die eigentliche Eiererzeugung genutzt.
Haltungsformen
In Deutschland gibt es verschiedene Haltungsformen für Legehennen. Hierbei gelten Vorgaben nach der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung und dem Marktordnungsrecht (Verordnung (EG Nr.589/2008).
- Boden- oder Freilandhaltung: maximal 9 Hennen pro Quadratmeter.
- konventionelle Freilandhaltung: mindestens 4 Quadratmeter Auslauffläche pro Legehenne.
- Ökolandbau: maximal 6 Tiere pro Quadratmeter Stallfläche, zudem 18 cm Sitzstange pro Tier und je Tier 4 Quadratmeter Auslauffläche.

Besondere Anforderungen für Erzeuger von Bio-Eiern
Zunächst gelten Mindestanforderungen wie bei Haltungsform „Ökolandbau“. Zusätzlich müssen Erzeuger von Bio-Eiern aber noch weitere Vorgaben einhalten:
- Mindestens ein Drittel der Stallbodenfläche muss eine feste Konstruktion sein (keine Spalten- oder Gitterkonstruktionen) und muss mit Streumaterial in Form von Stroh, Holzspänen, Sand oder Torf bedeckt sein.
- In den Ställen für Legehennen müssen Sitzstangen sowie Ein- und Ausflugklappen vorgeschriebener Mindestgröße zur Verfügung stehen.
- Jeder Geflügelstall beherbergt maximal 3000 Legehennen. Pro Quadratmeter Stallfläche, die den Legehennen zur Verfügung steht (ohne beispielsweise Wege), dürfen maximal 6 Hennen gehalten werden. Zwischenböden bei der Volierenhaltung und Wintergärten können zur Stallfläche gerechnet werden, soweit sie den Tieren ständig zugänglich sind.
- Das Geflügel muss ständig freien Zugang zu Freigelände haben, soweit die Witterungsbedingungen und der Bodenzustand dies gestatten. Dieser Zugang muss mindestens während eines Drittels der Lebenszeit der Tiere bestehen. Die Ausläufe müssen überwiegend Pflanzenbewuchs aufweisen und mit Schutzvorrichtungen (zum Beispiel Bäume, Sträucher oder entsprechende Unterstände) versehen sein.
- Eine künstliche Beleuchtung der Ställe fördert die Legeleistung und ist bei Bio-Legehennen in Kombination zum natürlichen Licht auf täglich insgesamt maximal 16 Stunden zu begrenzen.
- Zudem gelten weitere Vorschriften der EU für den ökologischen Landbau.
Tierwohl und Nachhaltigkeit
- Von den insgesamt 51,4 Millionen Hennenhaltungsplätzen in Deutschland entfielen im Jahr 2024 rund 58,7% auf die Bodenhaltung. Damit waren über die Hälfte der Hennenhaltungsplätze für diese Haltungsform vorgesehen.
- Parallel dazu haben sowohl die Freilandhaltung als auch die ökologische Erzeugung einen Bedeutungszuwachs erfahren. Im Jahr 2024 wurden 23,4% der Legehennen im Freiland gehalten und 13,7% nach ökologischen Standards.
- Verbot für Kükentöten seit 1. Januar 2022.
- Abschaffung der Käfighaltung bis Ende 2025.
Hintergründe Kükentöten
Bei den vom Kükentöten betroffenen Tieren handelt es sich um die männlichen Küken der klassischen Legerassen, die auf Eierproduktion spezialisiert sind. Gängige Lösungsvorschläge sind u. a. die Geschlechtsbestimmung im Brutei, die Züchtung von Zweinutzungshühnern sowie die Aufzucht der Bruderhähne. Kritiker befürchten eine Verlagerung des Kükentötens ins Ausland.
Quellen (nach Angaben von):
Statistiken zur Geflügelwirtschaft in Deutschland | Statista. 17.07.2023
BMEL - Fragen und Antworten (FAQ) - Fragen und Antworten zur Legehennenhaltung in Deutschland.17.07.2023
BMEL-Statistik: Geflügelhaltung. 07.04.2025
(JD)