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Vet-NewsPersonalmangel gefährdet Tierwohl - Bundesverband schlägt Alarm!

Ein starker Personalmangel in Schlachtbetrieben und regionalen Lebensmittelproduktionen stellt eine zunehmende Gefahr für das Tierwohl dar. Der Bundesverband der beamteten Tierärzte (BpT) schlägt Alarm und stellt Forderungen, um neue Anreize zu schaffen.

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Ein starker Personalmangel in Schlachtbetrieben und regionalen Lebensmittelproduktionen stellt eine zunehmende Gefahr für das Tierwohl dar. Der Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) schlägt Alarm und stellt Forderungen, um neue Anreize zu schaffen.

Über Jahrzehnte stellten Nutztierprakter*innen das Rückgrat der ambulanten amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung dar. Der weit fortgeschrittene Strukturwandel in den Landkreisen führt jedoch dazu, dass in der Fläche weniger Tierärzt*innen in der Nutztierpraxis tätig sind. Durch diesen Personalwegfall konzentriert sich auch die amtliche Tätigkeit in der Schlachttier- und Fleischuntersuchung auf wenige Tierärzt*innen. In einer Abwärtsspirale führt der Personalmangel zu immer längeren, nicht vergüteten Anfahrtszeiten, so dass die Vergütung bei Schlachtungen mit geringen Stückzahlen rasch weit unter dem Niveau des Mindestlohns liegt und in höchstem Maß unattraktiv wird. Auch Nachwuchs-Tierärzt*innen schreckt das ab. „Gerade in Zeiten, in denen Tierwohl und regionale Wertschöpfung durch die Gesellschaft gefordert, politisch gestärkt und unterstützt werden sollen, müssen die passenden Rahmenbedingungen für den Erhalt der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung in der Fläche geschaffen werden“, meint Dr. Holger Vogel, Präsident des BbT.

Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT)

Der BpT vertritt über 5.600 beamtete und angestellte Tierärzt*innen im öffentlichen Dienst in Deutschland. Das Hauptziel des Verbandes ist u.a. der Austausch neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen, Arbeitstagungen und Kongressen.

Der BbT fordert deswegen Änderungen des Tarifvertrags-Fleischuntersuchung („TV Fleisch“)50, um Anreize für Tierärzt*innen zu schaffen, eine amtliche Tätigkeit der Schlachttier- und Fleischuntersuchung zu übernehmen.

Folgende Forderungen sind gestellt:

  • amtliche Tätigkeit umfasst die Überwachung des Tierschutzes und der Schlachthygiene, diese durch EU-Recht definierte Aufgabe amtlicher Tierärzt*innen, muss sich auch im Tarifvertrag wiederfinden
  • die Vergütungssituation muss verbessert werden – das betrifft u. a. die Vergütung der Fahrzeit zu und von Schlachtstätten (ausgenommen Großbetriebe) analog zum Probentransport, die Vergütung der Rüstzeiten (An- und Ablegen der Arbeitsschutz- und Hygienekleidung vor Ort) und die Vergütung der fachlich erforderlichen Fortbildungszeiten und damit verbundene Reisezeiten und Kosten
  • amtliche Tierärzt*innen müssen in Großbetrieben bei Stilllegung des Betriebs abgesichert werden, hier wird eine Entgeltfortzahlung bei ganztägigem Arbeitsausfall infolge Betriebsstörungen, bei Stilllegung und infolge behördlicher Maßnahmen bis zu einer Dauer von sechs Wochen vorgeschlagen

Diese Anpassungen sind aus Sicht des BbT erforderlich, um auch in Zukunft ein hohes Niveau an gesundheitlichem Verbraucherschutz und Tierschutz in einer regionalen und kleinteiligen Lebensmittelproduktion in Deutschland zu gewährleisten.

 

Quelle (nach Angaben von):

Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) (01.08.2022). "Eklatanter Personalmangel gefährdet Tierwohl in Schlachtbetrieben und regionale Lebensmittelproduktion". Im Internet: Eklatanter Personalmangel gefährdet Tierwohl in Schlachtbetrieben und regionale Lebensmittelproduktion (animal-health-online.de). 09.08.2022.