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TierschutzPuppy Yoga: Harmlos oder bedenklich?

Puppy Yoga ist ein Sportangebot, bei dem Welpen während der Yogastunde anwesend sind. Das Schweizer BLV und das italienische Gesundheitsministerium haben jetzt auf diesen neuen Trendsport reagiert.

Yoga at home woman rolling exercise mat in living room of house or apartment condo for morning wellness yoga practice.
Maridav/stock.adobe.com

In der Schweiz wurde das Sportangebot Puppy Yoga kritisch beurteilt.

Yoga mit Welpen?

Beim Trend Puppy Yoga sind während des Unterrichts Hundewelpen im Raum. Die Welpen werden nicht von den Teilnehmer*innen mitgebracht, sondern in der Regel von Züchter*innen zur Verfügung gestellt.

Die Anbieter*innen von Puppy Yoga versprechen den Teilnehmenden einen positiven Effekt durch die Präsenz der Hundewelpen. Auch für die Hundewelpen sei das Angebot vorteilhaft, da es sich günstig auf ihre Sozialisierung auswirke.

Neben Puppy Yoga gibt es mittlerweile ähnliche Angebote mit Welpen, wie Puppy Brunch, Puppy Fit oder Puppy Pilates.

Kritik aus der Schweiz 

Das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) schätzt Puppy-Yoga-Angebote als problematisch ein. Laut BLV bestehe das Risiko einer Überforderung der Welpen und jeder Transport zu dem Yoga-Angebot belaste die Tiere unnötig. Außerdem würden die Welpen einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift sei. Abgesehen davon, könnte es auch zu Zoonosen kommen.

Nach Beurteilung des BLV würden die Welpen bei diesem Angebot instrumentalisiert und zu Werbezwecken genutzt. 

Das BLV schätzt die Gefahr für die Welpen als schwerwiegender ein als die Vorteile und den Nutzen für die Teilnehmer*in, Betreiber*innen und Personen, die die Welpen zur Verfügung stellen. Basierend auf diesen Grundlagen, empfiehlt das BLV den Veterinärdiensten Anträge für Puppy-Yoga-Kurse abzulehnen.

Die veröffentlichte Einschätzung bezieht sich nicht auf Betätigungen von Hundehalter*innen mit ihrem eigenen Tier.

Ein Verbot aus Italien

In Italien kam es nun zu einem Verbot von Puppy-Yoga-Angeboten durch das Gesundheitsministerium, nachdem einige Tierschutzverbände Beschwerde eingereicht hatten. Zudem wurde berichtet, dass die Welpen schlecht behandelt worden seien.

Das Verbot aus Italien bezieht sich jedoch nur auf Angebote mit Welpen, erwachsene Hunde dürfen weiterhin eingesetzt werden.

Puppy Yoga in Deutschland

Gibt man „Puppy Yoga“ in Google ein, erhält man eine Vielzahl von Angeboten auch in Deutschland.

Doch auch hier wird die Kritik lauter. So hat das Veterinäramt in Stuttgart eine Anfrage für ein Puppy-Yoga-Angebot zunächst nicht genehmigt.

Eine Anfrage beim Veterinäramt in Berlin-Mitte ergab, dass dort Anträge zu Puppy-Yoga-Angeboten bisher nicht genehmigt wurden aufgrund fehlender Sachkunde seitens der verantwortlichen Personen.
Anforderungen an die Betreiber sind die Einhaltung der Tierschutzgesetze und der Tierschutzhunde-Verordnung sowie das notwendige Wissen zu hygienischen Bedingungen, Tierseuchenvorschriften und der Auswahl geeigneter Tiere. Abgesehen davon macht sich das Veterinäramt ein Bild von der Örtlichkeit und überprüft die Zuverlässigkeit der verantwortlichen Person, ob bereits relevante Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorliegen

Eine einheitliche Regelung oder Empfehlung scheint es aber für Deutschland noch nicht zu geben. Potentielle Anbieter müssen sich bei dem Veterinäramt anmelden, damit diese die vorliegenden Bedingungen individuell prüfen können.

Quellen (nach Angaben von):

Puppy Yoga mit Hundewelpen - Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (blv.admin.ch) 25.04.2024

Yoga mit Hundewelpen in Stuttgart vorerst verboten - SWR (swr.de) 06.02.2024

Bezirksamt Mitte - Berlin (berlin.de) 03.05.2024

Tagesschau Italien verbietet Welpen-Yoga (instagram.com) 05.05.2024

(IR)