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ArtenschutzRote Liste: Änderungen bei einigen Asselarten

Während die Kellerassel ungefährdet ist, ist die Höhlenassel vom Aussterben bedroht – für einige Asselarten ergab sich durch Lebensraumverluste eine Aufnahme in die Rote Liste.

Assel
michaklootwijk/stock.adobe.com

Vor allem durch Bodenversiegelung oder eine Intensivierung der Flächenbewirtschaftung sind viele Asselarten gefährdet - Symbolfoto.

Die diesjährige Rote Liste behandelt nicht nur die in ihrem Bestand gefährdeten Asselarten, sondern alle 49 als etabliert geltenden Arten der Binnenasseln in Deutschland. Aktuell sind 5 Arten (10,2 %) als bestandsgefährdet eingestuft, davon ist eine Art – die Höhlenassel Proasellus cavaticus – vom Aussterben bedroht. Eine Asselart, Proasellus nolli, gilt deutschlandweit als ausgestorben oder verschollen. Von Natur aus extrem selten sind 6 Asselarten, 2 Arten stehen auf der Vorwarnliste und 29 Arten (59,2 %) gelten als ungefährdet, darunter auch die bekannte Kellerassel. Die meisten Arten werden hinsichtlich ihrer langfristigen und kurzfristigen Bestandstrends als mehr oder weniger stabil in ihren Beständen eingeschätzt.

Asseln erfüllen eine wichtige Funktion im Ökosystem

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm sagte dazu: „Es ist erfreulich, dass bei den Asseln, im Vergleich zu anderen wirbellosen Tieren, ein geringerer Anteil der Arten bestandsgefährdet ist. Als Zersetzer organischen Materials im Boden haben sie eine wichtige Funktion im Ökosystem. Aber auch anpassungsfähige Tiere wie die Asseln leiden darunter, dass Lebensräume verschwinden, insbesondere die Spezialisten unter den Asseln. Artenschutz für Binnenasseln ist deshalb in erster Linie Lebensraumschutz. Dazu gehört die Erhaltung eines möglichst vielfältigen Mosaiks von Biotopen sowie deren Vernetzung.“

Dr. Jörg Haferkorn, Hauptautor der Roten Liste, ergänzt: „Gefährdungen für die Bestände zahlreicher Asselarten ergeben sich unter anderem durch Bodenversiegelung oder eine Intensivierung der Flächenbewirtschaftung. Wenn beispielsweise extensiv bewirtschaftete Streuobstwiesen aufgegeben oder durch Intensivobstplantagen ersetzt werden, wirkt sich dies negativ auf Asseln dieses Lebensraumtyps aus. Darüber hinaus werden Asseln durch die Fragmentierung ihrer Lebensräume gefährdet. Eine positive Bestandsentwicklung konnten wir für keine Art in den letzten 25 Jahren dokumentieren.“

Was sind Binnenasseln?

In der Gruppe der Binnenasseln werden die auf dem Land sowie im Süßwasser lebenden Asselarten zusammengefasst. Sie besiedeln nahezu alle limnischen und terrestrischen Lebensräume Deutschlands. Bedingt durch die gute Anpassung vieler Asselarten an das Landleben können auch trockene, grundwasserferne und warme Standorte besiedelt werden. Kalte und trockene Witterungsperioden verbringen Landasseln in der oberen Bodenschicht, unter Steinen oder unter der Borke von Gehölzen. 

Asseln gehören zu den Krebstieren und sind die einzigen Vertreter dieser Ordnung, die sich im Laufe der Evolution zu echten Landbewohnern entwickelt haben. Die bekanntesten Arten sind die Kellerassel und die Mauerassel. Asseln zeigen keine Schadwirkung und übertragen keinerlei Krankheiten.

Asseln auf der Roten Liste

Die Rote Liste der Binnenasseln Deutschlands wurde von erfahrenen Expert*innen der Bodenzoologie verfasst. Die bundesweiten Roten Listen werden vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) herausgegeben und in dessen Auftrag vom Rote-Liste-Zentrum (RLZ) koordiniert. In den bundesweiten Roten Listen wird der Gefährdungsstatus von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten für den Bezugsraum Deutschland dargestellt und stellen so für den Schutz der Artenvielfalt eine entscheidende Grundlage dar.

Quelle (nach Angaben von):
Neue Rote Liste: Die Kellerassel ist ungefährdet, die Höhlenassel vom Aussterben bedroht - Rote-Liste-Zentrum. 02.07.2024

(JD)