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ForschungStacheliges Spinnentier aus der Urzeit

Douglassarachne acanthopoda – eine bemerkenswert robuste und stachelbeinige Spinne, die nun von Forschenden genauer beschrieben wurde.

Spinnennetz
develi/stock.adobe.com

Die sehr stacheligen Beine des Spinnen-Fossils erinnern an einige moderne Weberknechte - Symbolbild.

Vor mehr als 300 Millionen Jahren krochen allerlei Spinnentiere in den Steinkohlewäldern des Karbons Nordamerikas und Europas umher. Dazu gehörten bekannte Formen wie Spinnen, Weberknechte und Skorpione, aber auch exotische Tiere, die heute in wärmeren Regionen vorkommen, wie Geißelspinnen und Geißelskorpione. In den Steinkohlewäldern waren Spinnen eine eher seltene Gruppe. Darunter waren – neben primitiven Formen – auch Spinnentieren, die heute längst ausgestorben sind.

Besonders eindrucksvolle Art

Douglassarachne acanthopoda ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel für eine dieser ausgestorbenen Formen. Die sehr stacheligen Beine des 1,5 cm großen Fossils erinnern an einige moderne Weberknechte. Der Körperbau unterscheidet sich jedoch deutlich von dem eines Weberknechtes oder einer anderen bekannten Spinnentiergruppe. Leider sind Details wie die Mundwerkzeuge nicht zu sehen, was die Einordnung zu den nächsten Verwandten erschwert. Wahrscheinlich ist, dass Douglassarachnae einer größeren Gruppe angehört, zu der Spinnen, Geißelspinnen und Geißelskorpione gehören. Unabhängig von ihrer evolutionären Verwandtschaft scheinen diese stacheligen Spinnentiere aus einer Zeit zu stammen, als Spinnentiere mit einer Reihe verschiedener Körperbaupläne experimentierten. Einige davon starben später aus, möglicherweise während des sogenannten „Carboniferous Rainforest Collapse“. So wird die Zeit kurz nach der Ära von Mazon Creek beschrieben, als die Steinkohlewälder abzusterben begannen.

Hintergrund

Der Fossilienfundort Mazon Creek gibt einen der wichtigsten Einblicke in das Leben im späten Karbon und hat eine Vielzahl faszinierender Pflanzen und Tiere hervorgebracht. Das vorliegende Fossil wurde in den 1980er Jahren von Bob Masek in einer Ton-Eisenstein-Konkretion entdeckt. Der Gattungsname Douglassarachne ist ein Andenken an die Familie Douglass, die das Exemplar freundlicherweise dem Field Museum of Natural History in Chicago zur wissenschaftlichen Untersuchung schenkte. Auf die einzigartigen und charakteristischen stacheligen Beine des Tieres bezieht sich der Namensteil acanthopoda.

Quelle (nach Angaben von):

Stachelbeinig durch den Steinkohlewald | Museum für Naturkunde. 17.05.2024

(JD)