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Vet-NewsÜberlange Arbeitszeiten und Unterbezahlung trauriger Alltag

Viele angestellte Tierärztinnen und Tierärzte arbeiten länger, als es das Arbeitszeitgesetz erlaubt. Ihre Arbeitszeit wird jedoch häufig gar nicht erfasst. Das hat eine Umfrage des Arbeitskreises Angestellte Tierärzte im Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) im vergangenen Jahr unter angestellten Tierärzten ergeben.

Ralf Geithe/stock.adobe.com

Viele angestellte Tierärztinnen und Tierärzte arbeiten länger, als es das Arbeitszeitgesetz erlaubt. Ihre Arbeitszeit wird jedoch häufig gar nicht erfasst. Das hat eine Umfrage des Arbeitskreises Angestellte Tierärzte im Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) im vergangenen Jahr unter angestellten Tierärzten ergeben.

 

bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder kommentiert diesen Missstand: „Wir vertreten als Berufsverband der Praktiker auch die Interessen tierärztlicher Arbeitnehmer. Ich appelliere deshalb an alle tierärztlichen Arbeitgeber, ob sie nun Mitglied bei uns sind oder nicht, den rechtlichen Rahmen des Arbeitszeitgesetzes zu beachten.“ Der bpt schult Inhaber und Studenten schon seit langem, damit Praxisinhaber attraktive Arbeitsplätze bieten und wirtschaftlich erfolgreiche Praxen führen können. „Wenn wir es als Branche nicht schaffen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, dann wird sich der aktuelle Nachwuchsmangel noch weiter verschärfen“, so Moder. Es könne nicht im Interesse tierärztlicher Arbeitgeber liegen, wenn immer mehr junge Kolleginnen und Kollegen dem einstigen Traumberuf den Rücken kehren.

 

Neben Arbeitzeit auch Gehalt ein Kritikpunkt

Der bpt-Umfrage zufolge empfinden auch viele Angestellte ihr Gehalt im Vergleich zu anderen Berufen als zu gering. Unbezahlte Überstunden und unbezahlte Rufbereitschaft verschärfen das Problem. Der bpt-Präsident betont deshalb, dass die Mindestgehaltsempfehlungen des bpt nur eine absolute Untergrenze sein können, da sie allenfalls für ländliche Regionen mit geringen Lebenshaltungskosten passen. Gerade in teuren Großstadtlagen reiche ein Tierarztgehalt oft kaum, um auch die notwendige Kinderbetreuung finanzieren zu können. Gleichwohl sei es nicht nur für Praxisinhaber wichtig sich mit Ökonomie auseinander zu setzen, auch für Arbeitnehmer ist es wichtig zu lernen, dass ihr Gehalt unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten verdient werden muss.

 

Betriebswirtschaftliches Denken schon im Studium fördern

Da solche Inhalte nicht im Studium vermittelt werden, macht der bpt schon seit vielen Jahren Angebote zur Förderung des betriebswirtschaftlichen Denkens für Tiermedizinstudierende, u. a. als Wahlpflichtfach an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover (TiHo) und künftig an der LMU München. Mit der Seminarreihe ‚bpt-Praxismanager‘ und dem neuen berufsbegleitenden Bildungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Hochschule Neu-Ulm (HNU), das im Mai 2021 startet, vermittelt der bpt fundierte und praxisorientierte Kompetenzen rund um das Management von Tierarztpraxen und -kliniken.

Eine Zusammenfassung der Umfrageergebnisse ist hier abrufbar.

 

Quelle:

bpt (23.03.2021). Angestellte Tierärzte beklagen überlange Arbeitszeiten und Unterbezahlung. Im Internet: https://m.tieraerzteverband.de/bpt/presseservice/meldungen/2021/2020_03_23_bpt-umfrage-angestellte-tae.php; 23.09.2021