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TierschutzUnwissen und Geldmangel – mehr Katzenleid seit Pandemie

Katzen sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland. Laut einer Umfrage leiden jedoch viele Katzen unter der fehlenden Fachkenntnis und dem Geldmangel ihrer Halter*innen. 

Nahaufnahme von einer Katze. Die Katze schaut nach oben. Der Hintergrund ist bräunlich.
оксана савоськина/stock.adobe.com

Während der Corona-Pandemie stieg die Zahl der gehaltenen Katzen um 2 Millionen Tiere an.

Jeder vierte der vom Deutschen Tierschutzbund befragten Tierärzt*innen sieht sich seit der Corona-Pandemie mit mehr Katzenleid konfrontiert – das geht aus einer nun veröffentlichten Umfrage hervor. Ursächlich sind vor allem fehlende Sachkunde und Geldmangel der Besitzer*innen.

Das beliebteste und zugleich am meisten vernachlässigte Haustier

„Während des Haustierbooms in der Coronazeit wurden zahlreiche Katzen neu angeschafft, viele davon unüberlegt. Die Folgen sind bis heute spürbar. Millionen Straßenkatzen - ausgesetzte, entlaufene oder zurückgelassene Tiere und deren Nachkommen - leben und leiden unentdeckt unter uns. Immer mehr Katzen landen in Tierheimen, viele Katzen werden Opfer von Tierquälerei oder Animal Hoarding. Die Katze als beliebtestes Haustier der Deutschen ist damit auch eines der am meisten vernachlässigten Tiere“, erklärt Dr. Dalia Zohni, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

Die Katze ist mit 15,9 Millionen Tieren das am häufigsten gehaltene Haustier in Deutschland. Während der Corona-Pandemie stieg die Zahl der gehaltenen Katzen in einem Zeitraum von nur 2 Jahren – zwischen 2019 und 2021 – um 2 Millionen Tiere an. Der Deutsche Tierschutzbund hat jetzt für seinen „Großen Katzenschutzreport“ Tierarztpraxen befragt: 27 % der befragten Tierärzt*innen haben den Eindruck, seit der Corona-Pandemie in ihren Praxen mit mehr tierschutzrelevanten Vorfällen bei Katzen konfrontiert zu sein. Katzen sind vernachlässigt, werden schlecht gehalten oder wurden ausgesetzt.

Nach Aussage der Tierärzt*innen wissen zu viele Tierhalter*innen zu wenig über die Bedürfnisse der Tiere, deren Haltung und den richtigen Umgang. Auch fehlt es oft an den finanziellen Mitteln, um sich notwendige tiermedizinische Behandlungen leisten zu können. Die Ergebnisse der neuen Tierärzte-Befragung decken sich mit bereits bestehenden Erkenntnissen: Viele dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossene Tierschutzvereine bestätigen, dass Tierquälerei an Katzen in ihrem Einzugsgebiet zugenommen hat. Auswertungen des Deutschen Tierschutzbundes zeigen zudem, dass Katzen in den letzten Jahren die am häufigsten von Animal Hoarding betroffene Tierart waren. Bei Fällen dieser Tiersammelsucht werden die Tiere oftmals schwer krank oder bereits tot aufgefunden.

Tierschutzbund fordert verpflichtenden Sachkundenachweis

Der Deutsche Tierschutzbund rät dazu, sich bereits vor der Anschaffung einer Katze detailliert mit den Bedürfnissen der Tiere auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass anfallende Kosten für die Kastration, regelmäßige Impfungen und Parasitenbehandlungen, andere tiermedizinische Behandlungen, Futter und Zubehör auch gestemmt werden können. Ein verpflichtender Sachkundenachweis vor der Tieranschaffung, wie ihn der Verband fordert, würde sicherstellen, dass zukünftige Halter*innen die erforderlichen Kenntnisse mitbringen.

Von der Bundesregierung fordert der Deutsche Tierschutzbund zudem eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang, um ein unkontrolliertes Vermehren der Tiere zu unterbinden und so das Leid von Straßenkatzen zu verringern. Müssten Katzenhalter*innen ihre Tiere außerdem per Mikrochip kennzeichnen lassen und in einem Haustierregister wie FINDEFIX registrieren, könnten Fundkatzen im Tierheim oder ausgesetzte Tiere schnell dem Besitzer*innen zugeordnet werden. Dies würde auch die überfüllten Tierheime entlasten.

Quelle (nach Angaben von):
Erschreckende Entwicklung seit Pandemie: Tierärzte berichten von mehr Katzenleid durch Unwissen und Geldmangel (tierschutzbund.de) 21.05.2025

(IR)