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SchlangenbissVorsicht Schlangen: Worauf man beim Gassigehen achten sollten

Eine Schlangenbegegnung kann beim Spaziergang mit Hund durchaus vorkommen. Doch sind alle Schlangen giftig und wie reagiert man bei einem Schlangenbiss richtig? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Kreuzotter
Henryk Guziak/stock.adobe.com

Begegnet man einer Schlange beim Gassigehen, sollte man seinen Hund anleinen und sich langsam zurückziehen.

Schlangen sind in Deutschland selten und scheu, trotzdem können Begegnungen mit Hunden in den Sommermonaten an mehreren Orten in Deutschland vorkommen. Es gibt 7 heimische Arten: die Aspisviper, die Barrenringelnatter, die Kreuzotter, die Ringelnatter, die Schlingnatter, die Würfelnatter und die Äskulapnatter. Alle davon sind gefährdet und stehen unter Naturschutz. Nur 2 dieser Schlangenarten sind giftig: die Kreuzotter und die Aspisviper. Durch ihre schlitzförmigen, senkrechten Pupillen unterscheiden sie sich von den heimischen ungiftigen Nattern. Die Aspisviper kommt nur im Südschwarzwald vor, während die Kreuzotter weiter verbreitet ist. Da Schlangen an ein bestimmtes Klima und Habitat angepasst sind, können sich Arten aus wärmeren Gebieten durch den Klimawandel auch weiter im Norden ausbreiten.

Kreuzottern beim Spaziergang erkennen

Das Reptil des Jahres 2024 ist stark vom Aussterben bedroht und benötigt unseren Schutz. Kreuzottern sind selten und auch wenn sie für Menschen nicht lebensbedrohlich sind, können sie für Hunde gefährlich sein. Die scheue Schlange kann in Braun- und Grau- bis Schwarztönen vorkommen und trägt meist ein charakteristisches dunkles Zickzackband auf dem Rücken. Die bis zu 70 cm lange Kreuzotter kommt von den Inseln Rügen und Hiddensee über die östlichen Mittelgebirge bis ins Alpenvorland vor, allerdings schwinden ihre Lebensräume zunehmend. Sie braucht Rückzugsorte zwischen Baumwurzeln und Steinhaufen zum Verstecken und Überwintern. Das wechselwarme Tier mag Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit und starkem Tag-Nacht-Temperaturgefälle – etwa Heiden, Moore, Waldränder – und genießt ausgiebige Sonnenbäder. Bei Begegnungen mit Menschen und Hunden ist ihr erster Instinkt die Flucht – sie beißt nur aus Abwehr, wenn sie sich bedroht fühlt.

Tipps für Spaziergänge in Gebieten mit Schlangenvorkommen

  1. Zeitraum beachten: Von Oktober bis April ziehen sich heimische Schlangen zurück und verfallen in Winterstarre. Man begegnet ihnen primär im Sommer, wobei die Auswirkungen des Klimawandels ihre Fortpflanzung, Nahrungsverfügbarkeit und Überwinterungsmöglichkeiten beeinflussen. Daher kann es vorkommen, dass man Schlangen außerhalb des typischen Sichtungszeitraums antrifft.
  2. An die Leine nehmen: In den typischen Lebensräumen der Kreuzotter und Aspisviper ist es zu empfehlen, Hunde anzuleinen. So vermeiden Hundehalter*innen Bisse und stören die unter Naturschutz stehenden Schlangen nicht unnötig. Mit ihrer neugierigen und ungestümen Art kann es sonst schnell passieren, dass Hunde Schlangen im hohen Gras oder Dickicht zu nahekommen.
  3. Bei Begegnung Rückzug: Sieht man eine Kreuzotter oder Aspisviper, sollte man stehen bleiben, Ruhe bewahren und sich mit dem Hund langsam zurückziehen.

Gefahren eines Schlangenbisses

Schlangenbisse erfolgen innerhalb von Sekundenbruchteilen und können daher unbemerkt bleiben. Das Gift wirkt blutzersetzend, gewebezerstörend und kann Nervenschäden verursachen. Risikofaktoren sind die injizierte Giftmenge, Größe und Gewicht des Hundes, dessen Konstitution und Alter sowie die Körperstelle, wo der Biss erfolgt ist. Wurden gut durchblutete Körperregionen oder größere Blutgefäße getroffen, beschleunigt das die Giftwirkung erheblich.

Symptome

Erste Anzeichen können Aufjaulen, verändertes Verhalten oder Hinken sein. Typisch sind 2 Einstiche mit umgebender Schwellung und Verfärbung der Haut. Fortschreitende Symptome umfassen verstärkten Speichelfluss, Übelkeit, Schwäche, Bewusstseinstrübung, Atembeschwerden, Herzrhythmusstörungen und Schockzustände. Die Ausprägung variiert je nach Schlange, Giftmenge und Hundegröße.

Checkliste im Fall eines Schlangenbisses

  • Hund beruhigen, anleinen und körperliche Aktivität vermeiden
  • Körper gründlich nach Bissstellen untersuchen
  • nicht an der Bissstelle manipulieren, keine Körperteile abbinden
  • Schwellungen kühlen
  • bei Bissen an Extremitäten diese ruhigstellen, schienen und hochlagern
  • Atmung und Herzschlag überwachen
  • unverzüglich Tierklinik oder tierärztliche Praxis aufsuchen und den Hund tragen

Hundebesitzer*innen sollten in Gebieten mit Schlangenvorkommen aufmerksam und vorsichtig sein, die gefährdeten Tiere respektieren und im Falle eines Bisses schnell und besonnen handeln. Richtig aufgeklärt können Mensch, Hund und Schlange friedlich, sicher und ohne Angst koexistieren.

Quelle (nach Angaben von):

Schlangenbegegnung beim Gassigehen – Wissenswertes für Hundebesitzer und worauf es im Ernstfall ankommt - Agria Tierversicherung (cision.com). 06.08.2024

(JD)