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Künstliche IntelligenzWeb-App erkennt Mondblindheit bei Pferden

Ein neu entwickeltes Deep-Learning-Tool kann anhand von Fotos eine equine rezidivierende Uveitis erkennen. Durch das KI-Tool können Besitzer*innen und Tierärzt*innen bei der Diagnosefindung unterstützt werden.

Frontale Nahaufnahme von einem Pferdeauge.
K.Oborny/Thieme

Das entwickelte Deep-Learning-Tool kann die sogenannte Mondblindheit bei Pferden zuverlässig erkennen.

Die umgangssprachlich auch als Mondblindheit bekannte equine rezidivierende Uveitis (ERU) ist eine entzündliche Augenerkrankung bei Pferden, die zur Erblindung oder dem Verlust des Auges führen kann. Sie ist eine der häufigsten Augenerkrankungen beim Pferd und hat große wirtschaftliche Bedeutung. Eine korrekte und schnelle Diagnose ist sehr wichtig, um bleibende Schäden zu minimieren. Ein Team um Professorin Anna May von der Pferdeklinik der LMU hat ein Deep-Learning-Tool entwickelt und trainiert. Die Forschenden berichten in einer aktuellen Studie, dass das Tool die Krankheit zuverlässig erkennen und Tierärzt*innen bei der Diagnose unterstützen kann.

KI erkennt ERU zuverlässig

Im Rahmen einer Online-Umfrage baten die Forschenden rund 150 Tierärzt*innen, 40 Fotos zu bewerten. Die Bilder zeigten sowohl gesunde als auch an ERU erkrankte Augen sowie Augen mit einer anderen Erkrankung. Auch das Deep-Learning-Tool arbeitet auf der Basis von Bildanalysen und beurteilte dieselben Fotos. Anschließend verglich May die Ergebnisse der Tierärzt*innen mit denen der KI. Dabei zeigte sich, dass auf Pferde spezialisierte Tierärzte die Bilder zu 76% richtig interpretierten. Die übrigen Tierärzt*innen aus Kleintier- oder gemischten Praxen erzielten zu 67% richtige Ergebnisse. „Bei dem Deep-Learning-Tool lag die Wahrscheinlichkeit für eine korrekte Antwort bei 93%“, sagt May. „Die Unterschiede waren zwar statistisch nicht signifikant, aber sie zeigen dennoch, dass die KI eine ERU verlässlich erkennt und großes Potenzial hat, Tierärzte zu unterstützen.“

Das Tool ist Web-App basiert und kann von jedem leicht bedient werden. Die einzige Voraussetzung ist ein Smartphone. „Es soll den Tierarzt nicht ersetzen, aber es kann eine gute Hilfe zur Diagnosefindung darstellen, besonders für weniger erfahrene Kolleginnen und Kollegen oder auch für die Besitzer in Regionen mit geringer Tierarztdichte“, betont May. Durch die frühzeitige Erkennung von ERU können betroffene Pferde schneller eine angemessene Behandlung erhalten, was entscheidend sein kann, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die betroffenen Augen zu retten.

Quelle (nach Angaben von)
KI-Tool erkennt schwere Augenkrankheit bei Pferden (idw-online.de) 24.04.2024

(IR)