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KatzenWeit verbreitet: Harnwegserkrankungen bei Katzen

Erkrankungen der unteren Harnwege kommen bei Katzen häufig vor. Was können Halter*innen zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung tun, um die Genesung ihrer Samtpfoten zu unterstützen?

Inhalt
Eine orangefarbene Katze steht in einer offenen, pinken Katzentoilette ohne Deckel.
Guajillo studio/stock.adobe.com

Damit die Katzentoilette gut angenommen wird, sollte sie groß genug und leicht zugänglich sein.

Stressreduktion, eine angepasste Fütterung und Maßnahmen zur Erhöhung der Wasseraufnahme – es gibt einiges, was Katzenhalter*innen zur Unterstützung der tierärztlichen Behandlung für ihre Katzen mit Harnwegserkrankungen tun können. Genau aus diesem Grund hat die Gesellschaft „International Cat Care“ nun den Leitfaden für Halter*innen „Harnwegserkrankungen verstehen und Katzen zuhause helfen“ entwickelt.

Eine angepasste Fütterung

In manchen Fällen kann es für die Therapie notwendig sein, dass Katzen mit Erkrankungen der unteren Harnwege in Abstimmung mit der Tierärztin ein spezielles Diätfuttermittel bekommen. Dieses enthält in der Regel weniger Mineralstoffe, um die Bildung von Harnsteinen zu reduzieren. Zudem können auch Inhaltsstoffe enthalten sein, die helfen sollen, Stress zu reduzieren.

Wird das Futter umgestellt, sollten Halter*innen folgende Aspekte beachten: 

  • Fütterung schrittweise umstellen
    Das Futter sollte nur schrittweise und nicht abrupt umgestellt werden, da dies zu Stress bei der Katze führen kann. So sollte zunächst ein wenig des neuen Futters neben dem Gewohnten angeboten werden. Die Menge des alten Futters kann dann immer weiter reduziert und die des neuen Futters gesteigert werden.
  • Nassfutter bevorzugen
    Um die Wasseraufnahme der Katze zu fördern, sollte, wenn möglich, Nassfutter und kein Trockenfutter gefüttert werden.

Was tun bei Futterverweigerung?

Wenn eine Katze das neue Futter verweigert, sollte das alte Futter wieder angeboten werden, um Fastenperioden zu vermeiden, da diese gesundheitsschädlich sein können. Alternativen sollten mit der Tierärztin besprochen werden – eventuell sind andere Marken oder Konsistenzen eines Harnweg-Diätfutters für die Katze geeignet.

Die Wasseraufnahme erhöhen

Die Erhöhung der Wasseraufnahme ist bei allen Harnwegserkrankungen vorteilhaft. Die Gesellschaft „International Cat Care“ hat einige praktische Tipps zusammengestellt, wie man die Wasseraufnahme erhöhen kann:

  • Wasser an mehreren Stellen anbieten – drinnen und (falls möglich) auch draußen, idealerweise auf jeder Etage von Haus oder Wohnung
  • verschiedene Tränkemöglichkeiten ausprobieren, z. B. ein hohes, sicher befestigtes Wasserglas, eine breite Keramikschale oder einen Trinkbrunnen
  • Nassfutter anbieten (wenn es von der Katze akzeptiert wird)
  • Wasser von ungesalzenem Thunfisch aus der Dose oder Kochwasser von ungewürztem, gekochtem Huhn anbieten (kein Salz oder Brühe!)

Der richtige Ort für Futter- und Wassernäpfe

Futter- und Wassernäpfe sollten an ruhigen Orten und getrennt voneinander aufgestellt werden, um eine Verunreinigung des Wassers zu vermeiden. Zudem sollten die Näpfe möglichst nicht direkt an einer Wand platziert werden, sodass die Katze beim Fressen oder Trinken immer die Umgebung im Blick behalten kann. Leben mehrere Katzen im Haushalt, sollten Futter- und Wassernäpfe an mehreren Orten im Haus zur Verfügung gestellt werden.

 

Stressreduktion für ein optimales Management

Die Katzentoilette

Unabhängig von der Ursache der Harnwegserkrankung, sollte man einige Aspekte bei der Wahl und dem Standort der Katzentoilette beachten. Denn wird die Katzentoilette nicht gut angenommen, kann es zur Unsauberkeit kommen, was für Katze und Halter*in belastend sein kann.

Worauf sollte man also achten?

Die Katzentoilette(n) sollte(n):

  • groß genug sein (mind. 1,5x so lang wie die Katze von Nase bis Schwanzansatz),
  • leicht zugänglich sein,
  • in ausreichender Anzahl vorhanden sein (Faustregel: Eine Toilette pro Katze plus eine zusätzlich.),
  • an ruhigen, voneinander getrennten Orten stehen,
  • mit unparfümierter, klumpender Streu gefüllt sein,
  • täglich 1–2x gesäubert und alle 1–2 Wochen gründlich gereinigt werden (mit heißem Wasser und Spülmittel),
  • ohne Duftstoffe oder Deodorants ausgestattet sein, denn was für Menschen angenehm riecht, kann für Katzen störend sein.

Wenn eine Katze aufgrund einer Harnwegserkrankung Schmerzen beim Urinieren hatte, kann sie dies mit der Toilette verbinden. In solchen Fällen kann es helfen, eine neue Katzentoilette an einem anderen Ort mit einer anderen Streu anzubieten.

Ruhe- und Rückzugsorte

Um sich richtig ausruhen zu können, brauchen Katzen sichere Rückzugsorte. Ideal sind unterschiedliche Möglichkeiten, wie erhöhte Plätze (z.B. Kratzbäume, Regale, Hängematten) oder Höhlen zum Verstecken. Auch eine Transportbox kann als gemütlicher Rückzugsort dienen, wenn sie in einem ruhigen Bereich mit einer weichen Decke aufgestellt wird – das macht die Box vertrauter für Tierarztbesuche und ermöglicht so einen stressfreieren Transport.

Gerüche und Pheromone

Da Katzen sehr empfindlich auf Gerüche reagieren, sollte man möglichst auf Räucherstäbchen, Duftkerzen oder -stäbchen verzichten. Synthetische Pheromonverdampfer können dahingegen bei manchen Katzen zur Stressreduktion beitragen. 

Beziehungen zwischen Katzen oder anderen Tieren

Unvorhergesehene Situationen können bei Katzen Stress auslösen. Um dies zu vermeiden, sollten Halter*innen einen festen Zeitplan etablieren. So können z.B. feste Zeiten für die Fütterung und Fellpflege helfen, Stress zu reduzieren.

Auch andere Haustiere im Haushalt können Stress bedeuten (z.B. wenn ein Hund die Katze jagt). In solch einem Fall sollten Halter*innen immer einschreiten und sicherstellen, dass die Interaktionen zwischen den Tieren möglichst nur unter Aufsicht passieren. 

Bei Konflikten zwischen Katzen im Mehrkatzenhaushalt kann es nötig sein, getrennte Bereiche einzurichten. Hier kann ein Termin mit einer tiermedizinischen Verhaltensexpert*innen hilfreich sein.

Aktivität und Spiel

Wie bei uns Menschen ist körperliche Aktivität für Katzen essenziell. Übergewichtige oder fettleibige Katzen haben häufiger Harnwegsprobleme – außerdem hilft aktive Beschäftigung gegen Langeweile. Für manche Katzen ist kontrollierter Freigang geeignet, andere können Zugang zu einem „Katzenbalkon“ oder einem gesicherten Garten bekommen. Klettermöglichkeiten in der Wohnung bieten ebenfalls Bewegungsanreize.

Manche Katzen spielen gerne aktiv mit ihren Menschen (z. B. mit Angelspielzeug), andere bevorzugen Spielzeuge für selbstständiges Spielen. Viele Katzen spielen besonders gern mit Spielzeug, das Beutetiere imitiert, und vor allem schätzen Katzen Abwechslung – daher sollten Spielzeuge regelmäßig ausgetauscht oder gewechselt werden.

Mehr Informationen

Wer mehr über die Ursachen, Symptome und die Behandlung von Katzen mit Erkrankungen der unteren Harnwege wissen möchte, findet in dem Artikel von International Cat Care hilfreiche Videos und Grafiken als Ergänzung zu dem Thema.

 Alle Infos sind auf Englisch: Cat Carer Guide to Lower Urinary Tract Diseases

Quelle (nach Angaben von):
Cat Carer Guie to Lower Urinary Tract Diseases. 14.04.2025

(JD)