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VerhaltenWenn die Katze trauert

Katzen sind sensible Tiere und besitzen die Fähigkeit zu trauern. Woran können Halter*innen die Trauerphase erkennen? Und wie bei der Bewältigung unterstützend wirken?

Inhalt
Eine Hauskatze sitzt draußen auf einer Holzbank.
nordantin/stock.adobe.com

Eine aktuelle US-Studie bestätigt, dass Katzen auf den Verlust anderer Heimtiere im Haushalt reagieren können.

Nach einer aktuellen, in einem wissenschaftlichen Fachmagazin veröffentlichten US-Studie zu der Frage, ob Katzen auf den Verlust anderer Heimtiere im Haushalt reagieren können, kann das mit „Ja!“ beantwortet werden. Und das ganz unabhängig davon, ob eine weitere Katze oder ein Hund verloren wurde. Je tiefer die Bindung der Katze zum verstorbenen Sozialpartner war, desto stärker zeigten sich in der Studie Verhaltensänderungen.

Anzeichen für Trauer bei Katzen

„Wenn eine Katze zu einem Lebewesen Vertrauen und Zuneigung aufgebaut hat, wird sie seinen Verlust betrauern, egal ob Mensch oder Tier“, weiß auch Birgit Rödder, Katzenverhaltensberaterin und -therapeutin sowie Dozentin für Katzenverhalten. „Die Trauer zeigt sich oft wie bei Menschen, also etwa in Lustlosigkeit und Inaktivität. Oft frisst die Katze dann weniger, putzt sich seltener, spielt kaum.“ Das eine klare Anzeichen gebe es allerdings nicht. Während die eine Katze plötzlich mehr Aufmerksamkeit einfordert, zieht die andere sich lieber zurück.

Das kann wenige Tage, aber auch ein Jahr dauern. „Einige Tage oder wenige Wochen Trauer sollte man jedem Hinterbliebenen einräumen, auch der Katze. In Extremfällen wie tagelanger Nahrungsverweigerung sollte man aber handeln und spätestens am zweiten Tag einen Tierarzt aufsuchen. Hält das Trauerverhalten lange an, ohne direkte gesundheitliche Konsequenzen zu befürchten, stehen Verhaltensberater mit Rat und Tat zur Seite“, so die Expertin.

Unterstützung bei der Trauerbewältigung

Katzenhalter*innen können ihren Tieren verschiedene Angebote machen, um den Verlust zu verarbeiten. So bieten die gewohnten Alltagsroutinen Sicherheit und Stabilität und geben der Katze Orientierung.

Oft hilft es zudem, wenn die Katze Abschied nehmen kann, also den Körper anschauen und beschnuppern darf. Wird ein Tier bei dem*der Tierärzt*in eingeschläfert, hat sie dazu keine Möglichkeit und bekommt es gar nicht mit. Häufiger suchen die Katzen dann die Wohnung nach ihrem vermissten Partner ab.

Größere Aufmerksamkeit, mehr Streicheleinheiten und Spielzeit spenden Trost. Das sollte aber von der Katze ausgehen und ihr nicht aufgezwungen werden, wenn sie eigentlich gerade Ruhe wünscht. „Ein mitleidiger Ton sollte dabei übrigens vermieden werden“, ergänzt Rödder, „weil Katzen diesen eher als bedrohlich wahrnehmen.“

Vielleicht kommt bald auch die Idee auf, ein neues Tier einziehen zu lassen. Das kann funktionieren, bedeutet aber immer auch einen gewissen Stress. Entsprechend sollte man damit warten, bis die akute Trauerphase vorüber ist.

Gegenseitiger Trost

Die gemeinsame Zeit hilft auch dabei, selbst besser mit der Trauer umzugehen, indem sich Tier und Halter*in gegenseitig Trost spenden. Da die Samtpfoten sehr sensibel auf menschliche Emotionen reagieren können, besteht die Möglichkeit, dass sie ihre*n Halter*in spiegeln und deswegen ein anderes Verhalten zeigen. „Bei einigen Primaten und Vögeln konnten ursächlich dafür sogenannte Spiegelneuronen nachgewiesen werden – bei Katzen werden diese bislang aber nur vermutet und der Nachweis steht noch aus“, so Rödder. Mit ausreichend Zeit lernen Mensch und Katze mit der neuen Situation umzugehen und finden nach und nach wieder zurück zum gewohnten Verhalten.

Quelle (nach Angaben von):
Katzen können trauern – und ihre Halter sie dabei unterstützen (ivh-online.de) 30.10.2024

(IR)