
Die heißen Sommertemperaturen machen nicht nur uns Menschen zu schaffen, auch unsere Haustiere haben mit der Hitze zu kämpfen. Die Zahl der Hitzschläge nimmt wieder zu. Betroffene Tiere erleiden eine Hyperthermie bis hin zum Schock und Störungen des Zentralnervensystems. Damit es erst gar nicht so weit kommt, hat die Vetmeduni Wien die wichtigsten Infos rund um das Thema Hitze, Hitzschlag und Haustiere zusammengestellt.
Wann und für wen besteht erhöhte Hitzschlaggefahr:
- Haustiere, die bei warmen Temperaturen im Auto mitreisen,
- alte Haustiere,
- Haustiere, die sich bei heißem Wetter viel draußen bewegen,
- übergewichtige Haustiere,
- Hunde und Katzen mit kurzen Schnauzen (brachyzephal) wie z.B. Chihuahua, Mops, Bulldogge, Malteser oder Perserkatze,
- kranke Haustiere, insbesondere bei Herzproblemen, Schnarchen oder vorherigem Hitzschlag,
- Haustiere, die vor kurzem in wärmere Gegenden übersiedelt wurden oder ein dickes Fell haben,
- Haustiere in Käfigen, die keine kühlere Umgebung aufsuchen können.
Symptome eines Hitzschlags:
- Exzessives Hecheln
- Vermehrter Speichelfluss
- Gleichgewichtsstörungen
- Erbrechen, (blutiger) Durchfall
- Bewusstlosigkeit
- Krämpfe
Erste-Hilfe-Maßnahmen im Falle des Falles
Umgebung
Hund in kühlen Raum oder in den Schatten bringen
Wasser
Bei Reaktion: Wasser anbieten
Fieber messen
Feststellung der Körpertemperatur
Arztbesuch
Schnellstmöglich Tierärztin/Tierarzt verständigen und aufsuchen
Aktive Kühlung
Auf dem Weg in die Klinik langsam kühlen! Feuchte Tücher auflegen
Intensivtherapie
In den meisten Fällen: stationäre Aufnahme und Intensivtherapie notwendig
Sicher unterwegs
Wer keine Klimaanlage hat, sollte längere Fahrten mit Tieren im Auto auf die Morgen- und Abendstunden legen. Auch ein Stau kann durch die verringerte Durchlüftung bei Motorstillstand zur Gefahr werden!
Rasanter Temperaturanstieg im Auto:
In weniger als 30 Minuten kann die Temperatur in einem geschlossenen Auto einen kritischen Punkt erreichen.
- Sonnenstrahlung dringt durch Glasscheiben und trifft auf Oberflächen im Innenraum.
- Oberflächentemperaturen erreichen bis zu 60°C; Strahlung wird in Wärme umgewandelt.
- Oberflächen erwärmen Luft im Innenraum.
- Wärmestrahlung kann auch bei geöffneten Fenstern nicht ausreichend aus dem Auto entweichen.
- Temperatur steigt in den ersten 15 Minuten sehr schnell an.
Achtung!
Generell sollten Hunde nie im Auto gelassen werden. Auch nicht für wenige Minuten! Geöffnete Fenster und Parken im Schatten reichen nicht aus!
Tipps bei Hitze
In der warmen Jahreszeit haben Heimtiere das Bedürfnis nach Abkühlung. Je nach Tierart gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für eine „Sommerfrische“:
Kleintiere
Frisches Grünfutter und sauberes Wasser zur Verfügung stellen (ggf. Anzahl der Trinkflaschen verdoppeln)
Schattenplätze und kühle Rückzugsorte ermöglichen
Vögel
Bademöglichkeit anbieten, ggf. sanfte Dusche mit handwarmem Wasser aus der Sprühflasche
Regelmäßige Kontrolle des Wasservorrats/Trinkautomats
Katzen
Dosenfutter in kleinen Portionen geben (verdirbt rasch bei Hitze)
Ausreichend Frischwasser bereitstellen
Hunde
Dauer und Zeitpunkt für Spaziergänge dem Temperaturverlauf anpassen
Exzessives Spielen und Rennen einschränken
Quelle (nach Angaben von):
Vetmeduni: Hitzetage: So schützen Sie Ihr Haustier. 21.06.2023
(JD)