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Vet-NewsWildwechsel - Unfall und jetzt?

Die dunkle Jahreszeit, die tief stehende Sonne und nasser Asphalt führen häufig zu schlechter Sicht und trotz Vorsicht kommt es zu einem Wildunfall – doch was ist nach einem solchen Unfall zu tun?

Achtung Wildwechsel
VRD / stock.adobe.com

Vor allem in der dunkleren, kälteren Jahreszeit sind vermehrt Wildtiere unterwegs auf der Suche nach Futter, aber auch im Frühling sind viele für ihren Nachwuchs unterwegs. Meist kommen schlechte Sichtverhältnisse durch Nebel, starken Regen oder eine tiefstehende Sonne hinzu. Zusammen mit hohen Geschwindigkeiten, vor allem auf Landstraßen und Autobahnen führt das immer öfter zu unvermeidbaren Zusammenprallen von Wild und Fahrzeugen.

Doch warum überquert das Wild die Straße?

Gibt es nicht genug Nahrung in der gewohnten Umgebung, müssen sich die Tiere an andere Orte begeben, um dort auf die Suche zu gehen. Doch häufig sind verschiedene Waldstücke oder auch Felder durch Straßen voneinander getrennt, welche dann überquert werden müssen, um zu überleben. Zudem sehen die Wildtiere teilweise gewisse Strecken als einen Teil ihres natürlichen Lebensraumes an, das sind vor allem die Stellen, an denen die Hinweisschilder für Wildwechsel aufgestellt sind.

Grundsätzlich sind Wildtiere überwiegend in der Morgen- und Abenddämmerung unterwegs, etwa zwischen vier bis sieben Uhr morgens und 17 bis 23 Uhr abends. Aber auch in den Paarungszeiten sollte besonders aufgepasst werden, denn Wildschweine sind vermehrt von November bis Februar anzutreffen und Hirsche vor allem im September und Oktober, Rehe hingegen eher im Juli und August.

Richtiges Verhalten bei Wildwechsel

Zwar gibt es Fälle, in denen ein Unfall unvermeidbar ist, in den meisten Fällen jedoch kann richtiges und vorausschauendes Fahren und Verhalten einen Unfall vermeiden. Dafür sind ein paar Regeln zu beachten:

  • Wildwechselschilder nicht missachten, sondern die Geschwindigkeit verringern und aufmerksamer fahren
  • Angemessener Abstand zur rechten Fahrbahnseite
  • Meist ist es nicht nur ein Tier, sondern eine ganze Gruppe
  • Fernlicht ausschalten und abblenden, Wildtiere erstarren häufig im Licht, die Hupe hilft da besser
  • Wildtiere überqueren teilweise nicht gerade die Fahrbahn, sondern schräg oder entscheiden sich kurzfristig zum Umdrehen
  • Wenn der Bremsweg zu kurz ist, dann nicht ausweichen, meist entsteht hier ein viel größerer Schaden
  • Vollbremsung nur dann durchführen, wenn keine weiteren Verkehrsteilnehmer, vor allem hinter einem selbst sind

Merke

Wird ein Wildwechselschild missachtet und die Geschwindigkeit nicht angepasst, kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen. Bei 50 km/h würde das 25-fache Gewicht des Wildtieres auf das Fahrzeug einwirken, das wären bei einem Wildschwein etwa drei Tonnen.

Was tun, wenn es doch gekracht hat?

Das Wichtigste bei einem Zusammenstoß ist Ruhe zu bewahren und die Unfallstelle, unter Berücksichtigung des Eigenschutzes, abzusichern.

  • Warnblinker und Warnweste an, sowie Warndreieck aufstellen
  • Erste Hilfe leisten oder Notarzt alarmieren bei Personenschäden: 112
  • Polizei alarmieren: 110
  • Jagdpächter oder Förster informieren
  • Das verletzte Tier nicht selbst versorgen oder gar in den Kofferraum laden und mitnehmen, das ist Wilderei und damit strafbar
  • Ein totes Tier kann unter Berücksichtigung von Vorsichtsmaßnahmen wie Handschuhen an den Straßenrand gezogen werden

Schaden – wer zahlt?

Ist lediglich ein Schaden am eignen Auto durch den Wildunfall entstanden, dann zahl in der Regel die Teil- oder Vollkasko des Fahrzeuges. Wird der Schaden aber nicht durch das Wild direkt verursacht, sondern durch einen Ausweichversuch, kann ein Aufwendungsersatz, sogenannte Rettungskosten, von der Teilkaskoversicherung gefordert werden. Bei einem Auffahrunfall, weil wegen eines Tieres gebremst wurde, haftet der Vordermann mit.

Assistenzfahrsysteme sinnvoll!

Verschiedene Tests des ADAC haben gezeigt, dass die unterschiedlichen Assistenzfahrsystem in den neueren Autos durchaus sinnvoll, hinsichtlich eines Wildunfalls sind. So helfen beispielsweise Notbremsassistenten dabei, dass die Bremsung ruhig und gerichtet und vor allem mit Halten der Spur erfolgt. Aber auch Nachtsichtassistenten helfen durch Infrarotsensoren dabei die Tiere früh- und meist rechtzeitig zu erkennen und den Fahrer zu warnen und gegebenenfalls sogar durch Bremsen einzugreifen.

(RG)

Quellen (nach Angaben von):

ADAC (24.10.2022). "Wildunfall: Das müssen Autofahrer wissen". Im Internet: Wildunfall: So verhalten Sie sich richtig | ADAC. 15.03.2023.

VFR Verlag für Rechtsjournalismus GmbH (08.02.2023). "Vorsicht Wildwechsel! So sollten Sie sich verhalten". Im Internet: Wildwechsel: Wann steht er 2023 an und was ist zu beachten? (bussgeldkatalog.org). 15.03.2023.