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VögelZiervögel: Wichtige Tipps zur Federpflege

Damit das bunte Federkleid gesund bleibt, sollten Halter*innen es ihren Vögeln ermöglichen, sich um die Pflege ihrer Federn zu kümmern.

Nahaufnahme eines Nymphensittichs
Christian Musat/stock.adobe.com

Halter*innen sollten ihren Vögeln regelmäßigen Freiflug ermöglichen und Bademöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Viele Ziervögel wie Wellen- oder Nymphensittiche tragen ein farbenfrohes Federkleid, zusammengesetzt aus verschiedenen Arten von Federn. So gibt es Schwungfedern am Flügel, Steuerfedern am Schwanz und Daunen im Unterkleid. Nur durch ein Zusammenspiel aller Federn, können Vögel fliegen. Aber auch darüber hinaus ist die Federgesundheit von zentraler Bedeutung für das Wohlbefinden der Tiere.

Vielfältige Aufgaben

Vögel nutzen ihre Federn auch zur Thermoisolation. Sie plustern sie auf, wenn ihnen kalt ist oder breiten sie aus, um sich abzukühlen. Weiterhin erklärt Dr. Dietmar Steinmetz, Fachtierarzt für Vögel: „Außerdem schirmen die Federn auch Regen ab oder schützen den Körper etwa vor kaltem Wind.“

Federn spielen aber noch andere Rollen, vornehmlich bei Tieren in freier Wildbahn – zum Beispiel in der Kommunikation und der gegenseitigen Wahrnehmung, sagt Dr. Steinmetz: „Für uns Menschen sind die Federn einiger Arten vielleicht schön bunt. Aber Vögel können auch UV-Licht sehen und damit noch einige Informationen mehr wahrnehmen. Das hilft dabei, sich innerhalb einer Art, aber auch andere Arten zu erkennen. Und viele Vögel setzen ihr Gefieder zudem bei der Partnerwerbung ein. Darüber hinaus haben die Federn einen eigenen Geruch, der bei der Erkennung hilft.“

Sekret für geschmeidiges Gefieder

Damit die Federn mit all ihren Funktionen zuverlässig unterstützen, verbringen Vögel täglich viel Zeit damit, ihr Federkleid zu pflegen. Sie sortieren und kämmen die einzelnen Federn oder sie baden in Wasser oder Sand. „Vögel ziehen bei der Pflege ihres Gefieders jede Feder einzeln durch den Schnabel und überprüfen sie dabei. Über ihre Bürzeldrüse sondern sie außerdem ein Sekret ab, mit dem sie die Federn einfetten, sodass diese Wasser abweisen und das Gefieder geschmeidig hält“, so Dr. Steinmetz. Es wird auch diskutiert, ob das Sekret Vitamin D enthält. Das brauchen Vögel etwa für ihr Knochenwachstum.

Wie können Halter*innen zur Federpflege beitragen?

Neben ausreichend Platz im Gehege sollten Halter*innen ihren Vögeln regelmäßigen Freiflug ermöglichen. Darüber hinaus geht es etwa um die Bereitstellung von Bademöglichkeiten. Dazu sollte man wissen, ob die jeweilige Art Wasser oder Sand bevorzugt. Ein Sandbad kann problemlos dauerhaft platziert werden. Ein Wasserbad hingegen sollte alle paar Tage für einen Badetag bereitstehen, gefüllt mit sauberem, lauwarmem Wasser.

Auch eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Sie hält die Tiere generell gesund, wird aber vor allem in der Mauser wichtig, wenn die Vögel alte Federn durch neue ersetzen. Der Stoffwechsel wird dann besonders beansprucht. „Vögel brauchen jetzt ausreichend ‚Baumaterial‘, um neue Federn auszubilden. Vor allem schwefelhaltige Aminosäuren, etwa in Weizen oder Fenchel, und Kieselsäure, etwa in Salatgurke oder Vogelmiere, sind in dieser Phase besonders wichtig“, rät der Experte. Da die Mauser auch dem Immunsystem zusetzt, kann es in der Folge zu Erkrankungen kommen, auf die Halter*innen besonders achten sollten.

Problem „Federpicken“

Problematisch kann das Federpicken sein. Hier sollten Halter*innen genau hinschauen, denn viele Ursachen sind dafür möglich: zu viele Tiere auf engem Raum oder fehlende Artgenossen, Stress, Mangelernährung, körperliche oder psychische Erkrankungen. Es kann auch sein, dass sich Vögel im Streit gegenseitig in die Federn picken oder ein rangniederes Tier sich behaupten möchte. „Letztlich ist es wie bei Hund oder Katze“, sagt Dr. Steinmetz: „Wenn es ein Problem oder zumindest ein auffälliges Verhalten gibt und man nicht weiterweiß, sollte man einen kundigen Tierarzt aufsuchen. Dann hat man schnell Gewissheit und kann es wieder in den Griff bekommen.“

Wie finde ich einen Spezialisten für Vögel?

Zuverlässige Hilfe gibt es bei Tierärzt*innen die sich auf Vögel spezialisiert haben. Eine Übersicht findet sich etwa beim Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbund e.V. auf der Seite:

Auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) bietet eine Online-Tierarztsuche an, bei der man zum Beispiel nach Spezialisten für kleine Ziervögel oder Papageien suchen kann:

Quelle (nach Angaben von):

Federpflege bei Ziervögeln: Tipps für Halter (ivh-online.de). 24.07.2024

(JD)