
Der besagte Angriff endete für den Foxterrier, der an dem Morgen frei über ein Feld gelaufen war, aufgrund seiner schwerwiegenden Verletzungen tödlich. Im Maul des Hundes fanden sich Haare eines Wolfes des Göhrder Wolfsrudels. Durch die Genanalysen habe man sogar das Tier identifizieren können. Es handelte sich um den ältesten Rüden des Rudels, der sich bisher eher unauffällig verhalten habe.
Revierverteidigungen
Auch unter verschiedenen Spezies existiert ein ausgeprägtes Revierverhalten. Freilaufende Hunde werden, gerade in der Paarungszeit der Wölfe, als Eindringlinge in dem vermeintlichen Revier des Wolfsrudels angesehen. Der Wolf habe sich damit nicht aggressiv, sondern lediglich artgerecht verhalten. Ein Problem gibt es dennoch: hat der Wolf gelernt, dass er im Stande ist die Hunde zu töten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich derartige Szenarien wiederholen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Tierhalter*innen ihre Hunde in bekannten Wolfsgebieten an der Leine führen.
Suche nach neuen Territorien
Sorge bereiten aber nicht nur die Wölfe, die schon in der Wäldern Deutschlands unterwegs sind, sondern auch die Jungtiere, die im Frühjahr zur Welt kommen werden. Sind die Territorien in einem Bundesland besetzt, ziehen die Wölfe schließlich weiter und suchen in benachbarten Gebieten nach einem neuen Revier. So verbreiten sich Wolfspopulationen schließlich in ganz Deutschland.
Forderungen nach richtigem Management
Ein weiterer Angriff ereignete sich in Ende Dezember auf einen Trakehnerwallach. Auch hier wurde das Tier mit Verletzungen aufgefunden, die eindeutig auf einen Wolfsangriff schließen lassen. Der Wallach überlebte den Angriff, die Frage nach dem zukünftigen Schutz der Tiere bleibt allerdings offen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung fordert neue Regelungen im Wolfsmanagement. Konkret soll der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ in „geschützt“ geändert werden. Ebenfalls angepasst werden müsste die Entschädigung bei Verlusten von Nutztieren durch Wolfsangriffe. Bisher werden diese nur unzuverlässig bzw. unzureichend erstattet. Um den steigenden Wolfszahlen und der damit verbundenen Gefahr für (Nutz)Tiere entgegenzuwirken, sollten zudem die Unterbringung von Weidetieren verbessert werden, beispielsweise durch entsprechende Einzäunung.
Quelle (nah Angaben von):
NDR (13.12.2022). Tödlicher Wolfsangriff auf Hund: Wie geht es jetzt weiter? | NDR.de - Nachrichten - Niedersachsen - Studio Lüneburg. 19.01.2023
Proplanta.de (02.01.2023). Expertin erwartet weiteren Wolfsnachwuchs in Hessen 2023 | proplanta.de. 23.01.2023
St. Georg (08.12.2022). Hintergrund: Wie weiter mit dem Wolf? - (st-georg.de). 19.01.2023
St. Georg (10.01.2023). Hötzingen (Heidekreis): Wolfsangriff auf sechsjährigen Trakehner Wallach - (st-georg.de). 19.01.2023