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BlogAb in die Praxis oder erstmal eine Doktorarbeit schreiben?

Fast 6 Jahre habe ich nun auf das Ende meines Studiums hingearbeitet. Jetzt, wo sich der Studienabschluss nähert, steht mir die Welt wieder offen. Das ist unfassbar cool, aber auch etwas gruselig. Genau wie damals nach dem Abitur, nur, dass es jetzt noch bisschen schwieriger ist eine Entscheidung zu fällen.

Daniela Diepold

Mein ursprünglicher Plan war nach dem Studium direkt in einer Rinderpraxis in Bayern anzufangen. Nach all den theoretischen Jahren fühlt es sich richtig an in der Praxis loszulegen und am Tier zu arbeiten. Doch auch das Thema Doktorarbeit ist interessant.

Promotion in Vollzeit oder Teilzeit

Vollzeit in der Praxis zu arbeiten und nebenher die Doktorarbeit zu schreiben wäre für mich keine Option. Dafür habe ich einfach zu viele Side Projects, wie den Blog hier, meinen Podcast und meine Social-Media-Accounts. Ich denke, dass es wirklich nur die wenigsten Leute schaffen, die Doktorarbeit neben einer Vollzeitpraxisstelle zu meistern. Das geht bestimmt nur, wenn man keine Freizeit mehr hat und das will ich nicht.

Was ich mir vorstellen könnte, ist eine Teilzeitstelle in der Praxis in Kombination mit einer Promotion. Eine Bekannte von mir arbeitet 2 Tage die Woche in einer Fahrpraxis und die restliche Zeit der Woche arbeitet sie an der Schweineklinik, wo sie Studenten betreut und für ihre Doktorarbeit forscht. Das ist meiner Meinung nach eine spannende Kombination.

Wissenschaftlich arbeiten können ist unfassbar wichtig

Die meisten Tierärzt*innen raten, die Doktorarbeit gleich im Anschluss an das Studium zu machen, da man es sonst nicht mehr machen wird. Das macht eh Sinn, da man sobald man in der Praxis seine Routinen gewonnen hat, weniger Lust hat wieder von vorne zu beginnen.

Ein Nachteil an der Doktorarbeit ist wohl, dass man meistens nicht so gut bezahlt wird. Da muss man sich natürlich überlegen unter welchen Konditionen man arbeiten will.

Ich sehe jedoch den großen Vorteil an der Doktorarbeit, dass man sich mit einem Thema wissenschaftlich auseinandersetzen muss und lernt, wie Wissenschaft funktioniert. Vor allem in Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien schadet es nicht sich in der Forschung auszukennen, um Studien besser verstehen und bewerten zu können. Zudem ist man durch die Promotion wieder einen Schritt weiter auf der Karriereleiter und hat zusätzliche Kompetenzen erworben, die auch einen finanziellen Vorteil bieten. Man hat einen höheren Abschluss und der Doktortitel macht sich zusätzlich gut vor dem Namen, das muss man schon auch mal dazu sagen. Man weiß nie, wofür die Promotion mal von Nutzen sein kann.

Die Promotion macht mich zu keiner besseren praktischen Tierärztin

Die Promotion wird mich aber zu keiner besseren praktischen Tierärztin machen, dafür bieten sich eher der Fachtierarzt oder eine Residency an. Ich finde jedoch, dass die Promotion durchaus attraktiv ist und ihre Reize hat. Ich muss es mir jetzt noch überlegen und schauen, welche Möglichkeiten es aktuell auf dem Arbeitsmarkt gibt.

Wissenschaftliches Schreiben macht mir Spaß, das sehe ich auch an meiner Diplomarbeit. Es ist jedoch teilweise auch mega mühsam, wenn Versuche nicht funktionieren oder Proben fehlen. Ein Spaziergang ist es nicht, aber man bekommt man Ende auch was dafür.

Wahrscheinlich ist es am besten, wenn ich direkt das Institut meiner Wahl anschreibe, ob sie gerade offene Projekte hätten. Ich finde die ausgeschriebenen Themen oft nicht so spannend wie die, die unter der Hand vergeben werden. Ich fände was Klinisches cool, wo man auch noch am Tier arbeitet, und sei es nur Blutproben zu nehmen. Ich habe den Tipp bekommen mich im VetDoc-Verteiler der LMU München anzumelden und da kommen immer wieder spannende Angebote rein.

Kommt Zeit, kommt Rat

Also ihr merkt, ich bin immer noch unentschlossen. Am liebsten wäre es mir das Unisystem erstmal hinter mir zu lassen und frische Praxisluft zu schnuppern. Ich muss mir nur überlegen, was langfristig Sinn macht, da ich auch irgendwann Familie will und das gilt es auch möglichst folgerichtig einzuplanen. Es bleibt also spannend! Mal schauen für was ich mich letztendlich entscheiden werde. Wahrscheinlich gibt´s eh kein richtig oder falsch, wie so oft im Leben.