Zusammen mit der allgemeinen Internistik im 7. Semester hat auch der Kurs zur Internistik bei den Kleintieren begonnen. Dieser Kurs erstreckt sich über das 7. und 8. Semester.
Das theoretische 7. Semester
Im ersten Teil des Kurses ging es ausschließlich um die Theorie. Wir haben das gesamte Semester alle grundlegenden internistischen Krankheiten durchgesprochen. Die Inhalte waren nach Organsystemen aufgeteilt, also über Endokrinologie, Ophthalmologie, Kardiologie, urogenitales System, respiratorisches System, gastrointestinales System, Neurologie und Dermatologie. Mir haben die Vorlesungen sehr gut gefallen, da unsere Professorin die Theorie meistens mit Geschichten und Fällen aus der Praxis kombiniert hat. Ich finde, die Vorlesungen sind so immer interessant und es fällt mir leichter dem Stoff zu folgen. Für einige Themenbereiche haben Gastprofessoren die Vorlesungen gehalten oder andere spezialisierte Tierärzte aus der Uni-Klinik.
Das praktische 8. Semester
In diesem Semester hatten wir keine Vorlesungen mehr, sondern haben unsere Professorin 5 Stunden pro Woche in der Klinik bei der Sprechstunde begleitet. Hierbei haben wir die verschiedensten Fälle gesehen und gelernt, das Wissen aus dem vorherigen Semester anzuwenden. In der Regel wurden die Tiere ohne die Besitzer zur Behandlung oder Probenentnahmen in einen separaten Behandlungsraum geführt, selbstverständlich erst nach einem ausführlichen Gespräch mit den Besitzern. Sobald wir mit dem Tier allein waren, konnten wir den Fall detailliert durchgehen, unsere Differenzialdiagnosen stellen und weitere Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten nennen. Zwischen den Terminen haben wir die Tiere auf der Station besprochen. Wir haben alle Ergebnisse der Diagnostik erhalten und sollten dann die Diagnose stellen. In diesem Semester mussten wir zudem eine Hausarbeit über einen Fall schreiben und diese auch verteidigen.
Auch wenn wir in diesem Semester nicht alle möglichen Krankheiten gesehen haben, hat es mir sehr viel Spaß gemacht, jede Woche in der Klinik zu sein. Ich hatte immer das Gefühl etwas Neues zu lernen und konnte die Theorie viel besser mit der Praxis verknüpfen.
Die Sache mit der Sprache
Ein Nachteil im Klinikalltag ist sicher, dass kaum einer von uns internationalen Studenten wirklich gutes Lettisch spricht. Hierdurch entgehen uns im Gespräch mit dem Besitzer immer wieder relevante Informationen. Auch wenn unsere Professorin alles für uns übersetzt hat, kann man nicht so viel über gute Tierarzt-Tierhalter-Kommunikation lernen. Ich denke, hier wären gute Lettischkenntnisse ein riesiger Vorteil. So könnten wir uns am Gespräch beteiligen und mehr über gute Kommunikation lernen.
Trotz der Sprachbarriere hat mir der Kurs sehr gut gefallen und ich hatte am Ende das Gefühl, sehr viel gelernt zu haben.