
In einem Katzenhaushalt fällt durch das Katzenstreu eine Menge Abfall an.
Mehr Müll durch Katzenstreu
Laut der Initiative Cats for Future der Plant Litter Association Europe werden jährlich mehr als 630 Tonnen Müll und so 551 Tonnen mehr CO2 durch mineralische Katzenstreu produziert. Auf einen Katzenhaushalt heruntergebrochen, macht das ein jährliches Gewicht von 270 kg Müll aus [1], wenn mineralische Katzenstreu verwendet wird – eine enorme Menge, bei rund 15,7 Mio. Katzen, die in rund 25% der deutschen Haushalte leben [2].
Riesiger CO2-Fußabruck
Das Hauptproblem von mineralischer Katzenstreu sind die nicht recyclefähigen Rohstoffe, die im Ausland (vorrangig in Afrika, Kanada oder der Türkei) gewonnen und erst nach Deutschland importiert werden müssen. Dies bedeutet einen enormen CO2-Ausstoss durch den Transport, hinzu kommt noch die Belastung durch den hohen Energieverbrauch (durch Verbrennen) bei der Herstellung. Auch Katzenstreu aus Asien ist keine gute Alternative: Dort wird Silikat-Streu aus Sand unter Aufwendung riesiger Energiemengen hergestellt oder Abfallprodukte aus der Sojamilch- und Tofu-Herstellung werden aufwändig getrocknet, um Katzenstreu daraus herzustellen [1]. Auch darf die herkömmliche Streu nur im Hausmüll entsorgt werden, bei dessen Verbrennung letztlich Schlacke entsteht, die auf Deponien gelagert werden muss [3].
Pflanzenfasern als Alternative
Die Lösung liegt laut Cats for Future dabei auf der Hand und ist so simpel wie elegant: Durch die Verwendung von Pflanzenfasern für die Herstellung von Katzenstreu kann der anfallende Müll von 270 auf 64 kg reduziert werden und das bei einem 7fach höheren Fassungsvermögen ihres eigenen Volumens. Zur Herstellung dieser Streu sind Abfallprodukte aus der Getreide- und Holzverarbeitung geeignet. Hinzu kommt die Möglichkeit, die Streu zu kompostieren und als wertvollen Dünger einzusetzen oder sie einer Biogasanlage zuzuführen, was den natürlichen Kreislauf unterhält. Aber nicht in allen Kommunen ist die Entsorgung über die Biotonne erlaubt. Es empfiehlt sich, sich vorher zu informieren.
Der Abbau von Minen wird außerdem unterbunden, lange Transportwege entfallen und kürzere Trocknungsraten sind erforderlich, was umgerechnet eine Reduktion um 33 kg CO2 pro Katze jährlich bedeutet.
Bio muss nicht teurer sein
Das entlastet auch den Geldbeutel, denn Bio muss nicht teurer sein: Sucht man in gängigen Vergleichsportalen wie Idealo.de oder billiger.de nach Katzenstreu, findet man genauso teure mineralische wie pflanzenbasierte Katzenstreu. Der Preis ist also längst keine Ausrede mehr.
Aber Vorsicht: Der Begriff „Bio“ ist nicht geschützt. Es ist ratsam, sich nicht durch die Produktbezeichnung allein leiten zu lassen, sondern auf alle Fälle die Inhaltsstoffe zu studieren: Hier dürfen eben nur Pflanzenfasern aufgelistet sein, damit die Streu auch wirklich „Bio“ ist [5].
- Behnke M. Umweltproblem Katzenstreu. Cats for Future. catsforfuture.de/nachhaltige-katzenstreu/
- Mühlhausen C. Der große Katzenschutzreport. Ergänzungen 2024. Zahlen/Daten/Fakten. Deutscher Tierschutzbund e.V. Bonn, 1. Aufl. Oktober 2024. www.jetzt-katzen-helfen.de/fileadmin/Seiten/Kampagne_Katzenschutz/Downloads/Der_grosse_Katzenschutzreport_Ergaenzungen_2024.pdf
- Knauthe C. Katzenklo und Klimawandel: Warum Öko-Katzenstreu inzwischen die Politik beschäftigt. Schwäbische.de vom 12.01.2023. www.schwaebische.de/regional/baden-wuerttemberg/katzenklo-und-klimawandel-1287240
- Rauschecker L. Katzenstreu entsorgen: Darf das Streu in die Biotonne? Öko-Test 28.07.2023. www.oekotest.de/freizeit-technik/Katzenstreu-entsorgen-Darf-das-Streu-in-die-Biotonne_12351_1.html
- Buchholz J. Diese Katzenstreu sollten Sie nicht kaufen. t-online.de vom 03.06.2024. www.t-online.de/leben/familie/haustiere-tiere/id_100416820/bio-katzenstreu-ist-nicht-immer-besser-fuer-die-umwelt.html