
Während des Semesters wird wieder im Labor gearbeitet und Erreger von lebensmittelbedingten Krankheiten isoliert. Dabei werden echte Lebensmittel eingesetzt. – Symbolbild
Mein letztes Vorlesungssemester ist nun seit einem Monat in vollem Gange. Anfang September bin ich mit gespaltener Meinung wieder Richtung Lettland aufgebrochen. Einerseits freue ich mich schon sehr auf die praktische Arbeit nach dem Studium, andererseits wird es nun viele Dinge geben, die ich ein letztes Mal im Studium erleben werde.
Zunächst geht es für mich aber mit dem gewohnten Vorlesungsalltag los. In diesem Semester dreht sich fast alles um Lebensmittel. Es geht um die Hygiene während der Herstellung und derer Kontrolle sowie bezogene Toxikologie und Erkrankungen durch Lebensmittel. Ich verstehe zwar, dass diese Themen wichtig sind, und ich lerne vor allem viel für das alltägliche Leben. Gleichzeitig merke ich, dass ich in diesem Feld später nicht arbeiten möchte und diese ganzen Gesetzestexte und Regularien für mich nichts sind. Mir fehlen in diesem Semester die Themen der praktischen Tiermedizin, aber glücklicherweise ist das Ende absehbar. Somit heißt es aktuell durchhalten und das Beste daraus machen.
Trotz der trockenen Themen und der vielen EU-Regularien in diesem Semester, arbeiten wir auch immer wieder im Labor und isolieren Erreger lebensmittelbedingter Krankheiten. Wir arbeiten mit echten Lebensmitteln und führen alle Schritte zur Isolierung und Identifikation der speziellen Erreger durch. Bisher konnte nicht jedes Mal der gesuchte Erreger identifiziert werden. Dies ist schade für unseren Lernerfolg im Labor, spricht aber auch für keimfreie Lebensmittel.
Was in diesem Semester anders ist, ist die kurze Vorlesungszeit von nur 8 Wochen. Danach haben wir 4 Wochen zum Schreiben unserer Diplomarbeit und die letzten 4 Wochen sind mit einem von der Uni organisierten Praktikum verplant. In dem Praktikum arbeiten wir in einem Schlachthof und führen mit dem lettischen Veterinäramt Kontrollen durch. Ich hätte dieses Praktikum auch in einem anderen Land oder Zuhause in Deutschland machen können, hätte mich dann aber selbst um alles kümmern müssen. Daher habe ich mich für das Praktikum in Lettland entschieden, da es weniger Aufwand ist und ich so noch die letzte Zeit hier genießen kann. Ich freue mich schon auf das Praktikum und darauf das Wissen aus den Vorlesungswochen in der Praxis anzuwenden. Gespannt bin ich allerdings auf die Zeit im Schlachthof und ob es wirklich so schlimm dort ist, wie es häufig heißt. Über meine Erfahrungen dort werde ich auf jeden Fall hier berichten.