Irland, auch bekannt als die grüne Insel, überzeugt durch umwerfende Natur, beeindruckende Strände und Klippenwände sowie viele hübsche Häuser und Schlösser. Außerdem denkt man bei Irland direkt an die vielen Schafe und Kühe auf den Feldern, sowie frische Butter und Cheddar Käse. Natürlich darf auch das Guinness nicht fehlen.
Der Fokus des dreiwöchigen Großtierpraktikums in diesem Semester soll auf der Reproduktion liegen und ich habe mich für eine Pferdeklinik in Irland entschieden. In dem Praktikum wollte ich nicht nur neue tiermedizinische Fähigkeiten lernen, sondern auch ein neues Land erkunden.
Vom Flughafen in den OP
Ich hatte das Glück, dass auf dem Klinikgelände ein Zimmer für mich frei war, sodass ich mich nicht selbst um eine Unterkunft kümmern musste. An einem Sonntag kam ich dann in der Klinik an und durfte direkt bei einer Not-Operation assistieren. Einen besseren Start hätte es gar nicht geben können. Und auch die erste Woche verging wie im Flug, es war sehr viel los mit vielen Terminen, Operationen und stationären Patienten.
Jeder Morgen begann mit einem Ultraschall der Stuten, die zur Insemination in der Klinik waren, um die Follikel zu monitoren und den Eisprung festzustellen. In Irland wurde mit gefrorenem und gekühltem Sperma inseminiert und ich fand es sehr interessant, dies nun auch in der Praxis zu sehen. Nach dem Stuten-Schall ging es zu den anderen stationären Patienten, die alle klinisch untersucht wurden und ihre Medikamente bekamen. Anschließend begannen die Operationen. Die häufigste OP, die ich während meines Praktikums mitbekommen habe, war die sogenannte „Hobday“-Surgery (Ventrikulochordektomie), die meistens bei Rennpferden mit einer Kehlkopflähmung durchgeführt wurde. Dabei wird das beeinträchtigte Stimmband (meistens das linke) entfernt.
Aber es gab auch viele Kastrationen, Hernien-OPs, Arthroskopien und vieles weitere. Bei den größeren Operationen durfte ich assistieren, was sehr viel Spaß gemacht hat. Im normalen Klinikalltag durfte ich aber leider nicht ganz so viel praktisch machen, wie ich gehofft hatte. Da hat sich meine Arbeit dann meistens aufs Zuschauen, Pferde halten und Sachen anreichen oder vorbereiten beschränkt. Und ich kann zwar verstehen, dass, wenn man die Praktikanten und ihre Fähigkeiten nicht kennt, diese lieber mehr zuschauen lässt. Allerdings sind Praktika ja auch dafür da, dass man praktische Erfahrung sammelt, indem man Dinge selbst durchführen darf.
Unterwegs mit den Road-Vets
An einigen Tagen durfte ich mit den Road-Vets mitfahren, die zu den Patienten in den Stall fahren. Dies ist ein ganz anderes arbeiten als in der Klinik und man ist natürlich mehr im Auto unterwegs. Dadurch konnte ich viel von Irlands Natur und den ganzen schönen Häusern und Gärten sehen. Allerdings hat sich mein Ausmaß an Erkunden von Irland auch auf die Fahrten mit den Road-Vets beschränkt. Durch die langen Arbeitszeiten hatte ich unter der Woche keine Zeit etwas zu unternehmen und die Klinik lag leider so weit auf dem Land, dass ich an den Wochenenden, wenn keine Patienten da waren, dort ohne Auto nicht wegkam.
Aber alles, was ich von Irland gesehen habe, war sehr schön und ich glaube, dass man dort gut Urlaub machen kann. Ich werde wohl nochmal wiederkommen müssen, ohne zu arbeiten, um mir alles genauer anzuschauen.
Mein Fazit
Alles in allem hat das Praktikum, trotz der langen Arbeitszeiten, Spaß gemacht und ich konnte in den 3 Wochen viel mitnehmen und habe einiges Neues gesehen und gelernt. Mein Plan, das Land zu erkunden, ist leider nicht so aufgegangen wie erhofft, aber dafür habe ich jetzt einen Grund nochmal nach Irland zu reisen