
Bei einem Kaiserschnitt sind die Welpen gesund zur Welt gekommen und auch die Mutter hat alles gut überstanden.
Während den Schichten in der Kleintierchirurgie blieben wir in unseren Rotations-Kleingruppen, hatten aber unterschiedliche Dienstpläne. Insgesamt gab es pro Woche 4 Tage Dienst und 1 Tag Rufbereitschaft. Wir hatten in unseren 2 Wochen auch das Glück, dass die Studenten aus dem 4. Jahr in dieser Zeit keine praktischen Stunden absolvierten und wir somit bei Operationen mehr eingebunden werden konnten.
In der ersten Woche gab es direkt viel zu sehen. Am Tag meiner ersten Schicht hatten wir eine Sialocele-Operation. Ich durfte assistieren, was mir sehr viel Spaß gemacht hat, und konnte einiges lernen. Abends am gleichen Tag war dann noch ein Kaiserschnitt bei einer Französischen Bulldogge. Dieser Eingriff fand außerhalb der Sprechzeiten statt, aber wir wurden alle informiert, sodass jeder, der Zeit und Lust hatte, hingehen konnte. Aus meiner Gruppe waren noch 2 Freunde bei der OP dabei. Hier habe ich auch das erste Mal bei einer Operation selbst assistiert und nicht nur die Erst-Hilfe der Welpen übernommen. Da meine Diplomarbeit von Kaiserschnitten bei Hunden handelt, habe ich schon einige dieser Operationen miterlebt. Ich fand es aber sehr nützlich den chirurgischen Teil noch detaillierter mitzubekommen. Letztendlich sind 6 Welpen gesund zur Welt gekommen und auch die Mutter hat alles gut überstanden.
Am zweiten Tag hatten wir viele ophthalmologische Patienten und Operationen. Hiervon war ich besonders begeistert, da ich eine Operation bei einem Hund sehen konnte, den ich bereits aus dem Internistik-Block der Woche zuvor kannte. Durch die gute Erklärung und Anschauung durch die Tierärztin hat sich mein Interesse an der Ophthalmologie nochmal verstärkt.
Am nächsten Tag standen leider keine Operationen an. Ich bin jedoch mit einer Freundin zusammen der Neurologie zugeteilt worden. Dieser Tag hat sehr dem in der Internistik geähnelt, wir haben aber trotzdem viele verschiedene Patienten gesehen und einiges Neues zur Neurologie gelernt, obwohl ich an diesem Gebiet noch nicht so die große Freude gefunden habe.
Am ersten Freitag führten wir als Gruppe unsere eigene Operation durch. Der Hund einer Freundin wurde kastriert. Für diesen Eingriff waren 2 unserer verantwortlichen Tierärzte dabei, sie haben aber kaum eingegriffen, ganz im Gegenteil. Wir konnten alles selbständig durchführen und nur im Notfall oder bei groben Fehlern wäre eingeschritten worden. Doch das war erfreulicherweise nicht nötig. Alles in allem ist es gut verlaufen. Ich fand es aber etwas schwierig in einer so großen Gruppe eine gute Teamarbeit hinzubekommen. Da wir 9 Leute sind, führt dies meiner Meinung nach eher zu ineffektiverem Arbeiten als mit weniger Leuten, da m.E. die Kommunikation in kleineren Gruppen besser und direkter funktioniert.
Die zweite Woche ähnelte der ersten. Mit verschiedensten Operationen von Pyometras und Kreuzbandrissen bis zu Hernien war eigentlich alles dabei.
Zum Abschluss mussten wir noch einen schriftlichen Test mit 20 Fragen und eine mündliche Prüfung zu einem klinischen Fall bestehen. Die Fragen in dem Test waren nicht einfach, man musste gut vorbereitet sein. Das Problem war auch, dass die Vorlesungen aus dem Chirurgie-Kurs inhaltlich nicht so detailliert waren, wie die Fragen der Prüfung, weshalb es m.E. besser gewesen wäre, dafür mit Büchern zu lernen. Viele Fragen waren aber auch auf logisches Denken ausgelegt und damit einfacher zu beantworten. Bei dem mündlichen Teil waren beide Tierärzte super nett und haben sehr fair bewertet. Ich hatte Glück und bekam einen Fall aus einem meiner Dienste, bei dem ich sogar assistiert hatte. Somit konnte ich die Fragen gut beantworten. Ich fand aber auch die Fälle von den anderen gut zu lösen. Alles in allem hat mir dieser Teil der Rotation bisher am meisten Spaß gemacht.