
In einem Stall wurden durften wir selbst Kälber enthornen und behandeln.
Für den Teil der Fahrpraxis waren wir weiterhin in 2 kleinere Gruppen unterteilt. Hier gab es unterschiedliche Einteilungen. An den meisten Tagen begleiteten wir einen Tierarzt, der hauptsächlich Kühe behandelt. Hierfür sind wir zu verschiedenen Höfen gefahren.
An dem ersten Tag war ich noch etwas überfordert mit der Situation, da ich es schwierig fand einzuschätzen, was wir jetzt wirklich machen dürfen und was nicht. Vor Ort hat uns der Tierarzt auch keine genauen Anweisungen gegeben. Ich empfand das zunächst als eine schwierigere Situation, da ich in der ersten Zeit einschätzen muss, was genau von einem erwartet wird und was wir überhaupt eigenständig machen dürfen.
Auf dem ersten Hof waren wir dann nur bei Labmagen Operationen anwesend, die der Tierarzt durchgeführt hat. Wir haben ausschließlich geholfen die Kühe einzufangen und zu fixieren, bei der OP selbst durften wir leider nichts machen. Nach der Operation durften wir jedoch die Medikamente verabreichen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir auch mal in die Kuh hätten „reinfassen“ dürfen, um zumindest ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich das anfühlt und worauf man achten muss. Verständlicherweise geht das nicht für alle Studenten bei nur einer Kuh, aber in diesem Fall hatten wir ja mehrere Operationen hintereinander.
Im zweiten Stall haben wir dann Kälber enthornt und behandelt, das fand ich sehr gut, da wir praktisch komplett mit einbezogen worden sind und quasi alles selbst machen durften. Später waren noch ganz viele Kühe zur Klauenpflege dran, auch hier war es hauptsächlich zugucken, aber jeder von uns durfte bei einem Huf selbst einmal praktisch üben. Der erste Tag endete aber leider frustrierend, da wir noch zu einer dritten Farm gefahren sind, ebenfalls für eine Labmagen OP, aber hier durfte nur ein Student von uns mitkommen. Wir anderen mussten dann im Auto sitzen bleiben und warten. Somit saßen wir 3 Stunden (die Fahrtzeit mit einberechnet) nur im Auto, was ich ziemlich anstrengend fand.
Wenn wir nicht mit diesem Tierarzt mitgefahren sind, waren wir wieder auf dem Milchviehbetrieb der Uni, was wie in meinem letzten Beitrag sehr viel Spaß machte.
Am letzten Tag sind wir dann noch mit einem der Pferdetierärzte mitgefahren, beziehungsweise haben uns an einem Stall mit ihm getroffen. Hier haben wir einige Lahmheitsuntersuchungen, sowie Ankaufsuntersuchungen und Kontrollen gemacht. Dies fand ich wieder einen sehr schönen Tag, von dem ich einiges mitnehmen konnte, da der Tierarzt uns aktiv in die Behandlungen mit einbezogen hat und uns regelmäßig nach unserer Einschätzung und Meinung gefragt hat.
Alles in allem habe ich mir die Rotation etwas besser vorgestellt, vor allem, dass wir deutlich mehr praktisch hätten machen dürfen. Die Abschnitte, die mir am meisten Spaß gemacht haben, waren aber definitiv die Kleintierchirurgie und der Milchviehbetrieb. Nun ist der letzte Abschnitt geschafft und es geht weiter zur Thesis-Verteidigung.