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BlogResilienz fördern – mit Ressourcen

Was hat Resilienz mit einem Haus zu tun und wie kann man es schaffen, Krisen besser zu bewältigen, vielleicht sogar an ihnen zu wachsen? Hier findest du die Antworten.

Eine junge Frau hält ein kleines Modellhaus schützend in ihren Händen.
weyo/stock.adobe.com - Stock photo. Posed by a model

Man kann sich Resilienz wie ein Haus aus vielen Bausteinen vorstellen: Nicht alle sind gleich groß und schwer, aber am Ende sind doch alle wichtig, damit das Haus stabil wird.

Um an meinem vorherigen Artikel über Zeit- und Selbstmanagement anzuschließen: Auch die beste Zeit- und Selbstmanagementstrategie bringt uns manchmal an unsere Grenzen. Deadlines, unvorhersehbare Ereignisse oder schlicht der Druck, allen Anforderungen im Praxis- und Klinikalltag gerecht werden zu wollen, können dazu führen, dass wir trotz Struktur und Priorisierung ins Straucheln geraten. Dies überstehen die einen sehr gut, andere haut es schneller „aus den Schuhen“. Das liegt daran, dass jede und jeder Stress anders wahrnimmt und verarbeitet. Was aber uns allen gemein ist, ist die Möglichkeit, an unserer Resilienz zu arbeiten, um genau solche Herausforderungen gelassener und erfolgreicher zu meistern.

Stress und Druck gehören für viele Menschen zum Alltag, nicht nur in der Tiermedizin. Selbst mit den besten Zeitmanagement-Strategien können unvorhersehbare Herausforderungen unsere innere Balance ins Wanken bringen. Um diesen Momenten entgegenzutreten und gestärkt daraus hervorzugehen, spielt Resilienz eine entscheidende Rolle: unsere Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und an ihnen zu wachsen.

Dabei ist Resilienz kein Knopf, den man drückt und alles ist gut. Das Gefühl, resilient zu sein, innerlich ruhig agieren zu können, ist ein Prozess aus mannigfaltigen Lerneinheiten ganz unterschiedlicher Art. Man kann sich Resilienz wie ein Haus aus vielen Bausteinen vorstellen. Nicht alle gleich groß, nicht gleich schwer, aber am Ende doch alle wichtig, damit das Haus stabil wird.

Das macht es auf der einen Seite herausfordernd, denn man muss viele Bausteine gleichzeitig im Blick behalten, auf der anderen Seite leicht, denn wenn ich nicht an der einen Seite baue, baue ich eben an einer anderen Seite. Es ist wichtig zu verstehen, dass Resilienz nicht nur mit einer Aktion entsteht, sondern mit vielen kleinen Änderungen im Leben. Und damit kannst du jederzeit starten!

Resilienz als Haus

Bleiben wir bei dem Bild des Hauses. Genau wie beim Hausbau benötigt es Geduld, Ausdauer und auch mal das genaue Hinsehen, um die einzelnen Bausteine nach und nach zu einem großen Ganzen zusammenfügen zu können. Es benötigt Beratung, auch mal helfende Hände, vielleicht Verbesserungsvorschläge und auch immer wieder Fehler, die korrigiert werden. Der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ bekommt unter dem Vorzeichen der Resilienzentwicklung damit eine ganz eigene Bedeutung.

Resilienz wird mit der Zeit immer mehr unsere eigene (selbst erworbene) Fähigkeit, uns nach Belastungen wieder aufzurichten und gestärkt daraus hervorzugehen. Außerdem lernen wir immer mehr, ehrlich mit uns zu sein. Viele Menschen halten sich nämlich für resilienter als sie eigentlich sind. Wir überfordern unseren Körper (der sehr viel aushalten kann) somit teils unbewusst und wundern uns dann, wenn wir gereizt reagieren, Kopfschmerzen etablieren oder nicht mehr richtig ein- oder durchschlafen können. In manchen Fällen kann dies (auch schleichend) zu Erschöpfung, Depression oder gar Burnout führen (s. auch Burnout? Dafür habe ich doch keine Zeit!. Wollen wir so weit kommen? Bitte nicht! 

Selbstreflektion und Weiterentwicklung

Damit wir innerlich stark werden, ist daher eine regelmäßige Selbstreflektion und eine Auseinandersetzung mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen wichtig. Ohne, dass wir wissen – oder lernen zu wissen – was uns bewegt, werden wir irgendwann auf der Stelle stehen und nicht mehr weiterkommen. Egal ob beruflich oder privat. Nur wenn ich die Haltung und den Willen habe, mir Resilienz anzueignen sowie die Offenheit dafür habe, mich und mein Tun zu hinterfragen, öffne ich die Tür zu einer kontinuierlichen Anpassung meines Verhaltens und meiner Denkstrukturen. Dies wird natürlich eine Veränderung mit sich bringen. Aber eine, die sich lohnt!

Wie ich am Ende allerdings zum Status „ich fühle mich resilient“ bzw. „ich fühle mich den Herausforderungen gewachsen“ komme, ist individuell. Sowohl im zeitlichen Aspekt als auch in der Durchführung.

Förderung von Resilienz durch Ressourcen

Es gibt somit keine universelle Anleitung für Resilienz. Doch hier sind einige bewährte Ansätze, die helfen können, deine „innere Stärke“ weiter zu entdecken und auszubauen:

  1. Selbstwahrnehmung entwickeln: Lerne, deine persönlichen Stressauslöser zu erkennen. Nur wenn du verstehst, was dich belastet, kannst du gezielt dagegen steuern.
  2. Realistische Ziele setzen: Überambitionierte Pläne führen häufig zu Frustration. Setze dir erreichbare Ziele und feiere deine Fortschritte.
  3. Positives Denken fördern: Übe, in schwierigen Momenten den Fokus auf Lösungen und nicht auf Probleme zu legen.
  4. Netzwerke aufbauen: Pflege soziale Kontakte – Freunde, Familie oder Kollegen. Unterstützung und Verständnis von anderen können Wunder wirken.
  5. Regeneration erlauben: Plane bewusst Zeit für Erholung und Entspannung ein. Sei es durch Sport, Meditation oder ein Hobby, das dir Freude bereitet.

Ressourcen bewusster nutzen

Ressourcen können eine wertvolle Stütze sein. Doch der Schlüssel liegt darin, sich ihrer bewusst zu werden und sie gezielt einzusetzen. Besonders wichtig ist es, sich nicht nur auf äußere Ressourcen zu verlassen, sondern die inneren Ressourcen zu kultivieren. Denn diese stehen uns in jeder Situation zur Verfügung – auch dann, wenn äußere Faktoren unsicher oder nicht greifbar sind. Sich auf die eigenen Stärken („Was habe ich bisher schon alles geschafft?“) zu berufen, ist dabei ein erster wichtiger Schritt!

Fazit

Resilienz ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann dauerhaft besitzt. Es ist vielmehr ein lebenslanger Prozess – ein Zusammenspiel aus Achtsamkeit, Anpassungsfähigkeit und der Fähigkeit, aus jeder Erfahrung zu lernen. Indem wir Resilienz als festen Bestandteil unseres Lebens etablieren, investieren wir nicht nur in unsere psychische Gesundheit, sondern auch in ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben. Das Paradoxe an der Resilienz ist dabei: je öfter du fällst und wieder aufstehst, desto resilienter wirst du. Vielleicht hilft allein diese Perspektive, dass du zukünftig schon besser durch den stressigen Praxis- und Klinikalltag kommst.
 

Möchtest du gemeinsam mit deinem Team resilienter werden? 

In meinen Resilienz-Workshops geht es um weit mehr als „mehr Sport“ und „gesünderes Essen“. Es geht darum, ein tiefes Verständnis zu entwickeln – davon, was uns stresst, was in unserem Körper physiologisch und psychologisch vor sich geht und was wir konkret tun können, um langfristig resilient zu bleiben. Gemeinsam finden wir heraus, was dein Team bewegt, und gestalten einen Workshop, der zu euren individuellen Bedürfnissen passt.

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