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Hund und KatzeOhrmilben bei Katzen

Ohrmilben (Otodectes cynotis) kommen vor allem bei jungen Katzen häufig vor und können bei den Tieren eine Otitis externa mit hochgradigem Pruritus hervorrufen.

alexeg84/stock.adobe.com

Bei Ohrmilben handelt sich um obligat auf dem Tier lebende Parasiten, die nur kurz in der Umgebung überleben. Um sich anzustecken ist ein direkter Kontakt mit einem infizierten Tier notwendig; bei einer reinen Wohnungshaltung ist daher ein Ohrmilbenbefall eher unwahrscheinlich.

Klinisches Erscheinungsbild

Das Hauptsymptom ist ein hochgradiger Pruritus im Ohrbereich. Der Gehörgang ist gerötet und mit dunkelbraunem bis schwarzem Cerumen gefüllt. Durch das verstärkte Kratzen kann sich in einigen Fällen ein Othämatom bilden. Bei einer Hypersensitivitätsreaktion können schon wenige Milben zu hochgradigen Symptomen (Rötung und Schwellung, schmierige, schwarzbraune Krustenbildung, Kopfschütteln, hochgradiger Juckreiz) führen. Selten kommt es zur Auswanderung der Milben und einer damit verbundenen papulokrustöse Dermatitis im Kopf-Hals-Bereich. Durch die Schlafposition der Katze kann sich zudem eine dorsolumbale und inguinale Dermatitis ausbilden. Wie bei allen Infektionskrankheiten ist auch hier eine Sekundärinfektion mit Bakterien möglich.

Zytologie als Standarddiagnostik

Zur Diagnosesicherung ist die zytologische Untersuchung von Abstrichpräparaten zwingend notwendig. Da Otodectes cynotis in der Regel in großer Anzahl im Gehörgang zu finden ist, macht der Nachweis keine Probleme. Dazu streicht man die gewonnene Probe in einem Tropfen Paraffinöl aus und kann die Milben dann schon bei niedrigster Vergrößerung (× 4-Objektiv) gut erkennen. Viele Besitzer nehmen die Behandlung von Ohrmilben bei Kontakttieren besser an, nachdem sie einen kurzen Blick auf das „große Wuseln“ im Mikroskop haben werfen dürfen.

Sind keine Milben nachweisbar, sollte eine weitere Probe auf einem sauberen Objektträger ausgerollt werden und eventuell kurz zur Fixierung erhitzt werden. Da Abstrichproben aus dem Gehörgang sehr fettig sein können, geht oft viel Material beim Fixieren verloren. Dieses wird durch kurzes Erhitzen des Objektträgers deutlich reduziert. Anschließend wird der Ausstrich mit einer Schnellfärbung (z. B. DiffQuick®, Haemacolor®) direkt in der Praxis angefärbt.

Bei einem Ohrmilbenbefall sind im Ausstrich nur eine leicht erhöhte Anzahl von Hefepilzen zu finden, jedoch fast keine Entzündungszellen (neutrophile Granulozyten, Makrophagen).

Behandlungsmöglichkeiten

Bei hochgradig mit Sekret verlegten Gehörgängen ist vor dem Einbringen von topischen Ohrmedikamenten eine gründliche Ohrspülung angezeigt. Manuelles Reinigen mit Watteträgern verursacht in den schon normalerweise sehr engen Gehörgängen der Katze traumatische Schäden der Hautauskleidung. Spülungen mit nicht irritierenden, aber gleichzeitig zerumolytisch/keratinolytisch wirkenden Ohrreinigern sind deutlich schonender. Bei unkooperativen Tieren oder bei sehr starker Sekretbildung ist eventuell die Spülung in Allgemeinanästhesie angezeigt.

Zur medikamentösen Behandlung stehen Spot-on-Präparate zur Verfügung, die eine gute Wirkung gegen Ohrmilben aufweisen: Selamectin Spot-on und Moxidectin zusammen mit Imidacloprid. In der Regel reichen 1- bis 2- malige Applikationen. Zeitgleich sollten die Ohren regelmäßig mit Ohrreiniger gespült werden, um Milben und deren Abbauprodukte zu entfernen. Sollten sich mehrere Katzen im Haushalt befinden, ist eine Behandlung aller Kontakttiere zu empfehlen.

Quelle (nach Angaben von):

veterinär spiegel. Otitis bei der Katze. Stefanie Köbrich. Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart. 2011

Katzenkrankheiten kompakt. 1. Auflage. Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. 2015