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Schritt für Schritt: in Bildern erklärtSetzen eines Sensors zur kontinuierlichen Glukosemessung

Messgeräte zur Bestimmung der interstitiellen Glukosespiegel bieten eine Alternative zur konventionellen Glukosemessung über das Kapillarblut. Wir geben Ihnen eine konkrete Schritt-für-Schritt-Anweisung zum Setzen eines Sensors und erklären, für welche Diabetes-Patienten sich diese Methode anbietet.

Quelle: Arne Güssow

Lassen Sie sich in unserer Schritt-für-Schritt-Reihe anhand von anschaulichen Bildern tiermedizinische Eingriffe erklären. In diesem Fall: das Setzen eines Sensors zur kontinuierlichen Glukosemessung.
 

Hier geht es direkt zur Bild-Anleitung!

 

Zur optimalen Einstellung der Insulintherapie bei Hunden und Katzen mit Diabetes mellitus sollten idealerweise Blutzuckertagesprofile durchgeführt werden. Durch diese kann die individuelle Wirkdauer des gewählten Insulinpräparats und der jeweilige Glukose-Nadir bestimmt werden. Allerdings tolerieren nicht alle Tiere die hierfür notwendigen Blutentnahmen mittels Stichinzision zur Gewinnung von Kapillarblut.

In der Humanmedizin gibt es seit vielen Jahren kontinuierliche Glukosemessgeräte , die mehrfache Blutentnahmen unnötig machen. Diese Technologie hat in den letzten Jahren ebenfalls Einzug in die Tiermedizin gehalten und einige Messverfahren und -geräte sind bereits erfolgreich für Hund und Katze validiert [1], [2], [3]. Der Unterschied zur konventionellen Glukosemessung über Kapillarblut ist dabei die Messung der interstitiellen Glukosespiegel. Das Equilibrium zwischen Blut und interstitieller Glukose wird dabei innerhalb von etwa 10 Minuten (Hund: 5 – 10 Minuten; Katze: 11 Minuten) erreicht [1].


Spezifische Indikationen für eine kontinuierliche Glukosemessung

Die Durchführung eines Blutzuckertagesprofils gehört zu einer optimalen Einstellung eines jeden Patienten mit Diabetes mellitus. Die kontinuierliche Glukosemessung stellt dabei eine elegante Methode der Erstellung von Tagesprofilen dar, doch nicht jeder Patient profitiert von der Vielzahl der erhobenen Daten. Für die Mehrzahl der Patienten ist vermutlich eine herkömmliche Messung der kapillaren Glukose (mindestens 7 Messungen über einen Zeitraum von 12 Stunden) ausreichend. Die Kosten müssen dem jeweiligen Nutzen gegenübergestellt werden.

Die kontinuierliche Glukosemessung kann dabei in folgenden Fällen sehr hilfreich sein:

  • Hunde und Katzen, die keine Manipulation und die Entnahme von Kapillarblut tolerieren
  • schwer einstellbarer Diabetes mellitus mit dem Verdacht auf hypoglykämische Phasen
  • Patienten, die aufgrund einer entgleisten Erkrankung (diabetische Ketoazidose, diabetische Ketose) eine intensive und engmaschige Überwachung benötigen


Durchführung

In der Regel ist für die Sensorapplikation keine Sedation notwendig. Idealerweise sollte der Patient von mindestens einer Hilfsperson fixiert werden. Eine spezielle Körperhaltung ist nicht notwendig, solange sich das Tier in der Position ruhig verhält und das Haltepersonal nicht gefährdet ist.

Optimalerweise ist eine maximale Messdauer von 14 Tagen durch den implantierten Sensor zu erzielen. Nach dieser Zeit ist keine weitere Messung mit dem implantierten Sensor möglich. Nicht selten kommt es bereits vorher zu einem Abbruch der Messung durch Ausfall des implantierten Sensors. Dies ist meist durch eine bewegungsassozierte Dislokation des Messfilaments zu erklären. Der Sensor kann in diesem Fall rückstandslos entfernt werden. Bei einigen Tieren können leichte Hautreaktionen (Rötung, Krusten) auftreten, die keine Beeinträchtigung darstellen.


Benötigtes Material:

Dieser Inhalt unterliegt den Bestimmungen gemäß Heilmittelwerbegesetz (HWG) und darf nur berechtigten Personen zugänglich gemacht werden. Bitte loggen Sie sich ein, um diesen Inhalt zu sehen.

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Fazit

Obwohl nicht für jeden Diabetiker zwingend erforderlich, bietet die kontinuierliche Glukosemessung einige Vorteile für das Monitoring und Management des Diabetes bei Hund und Katze. „Flash-Glucose-Monitoring-Systeme“ werden aufgrund der einfachen Applikation und Benutzung sowie der niedrigeren Kosten den früher angewandten Geräten vorgezogen. Ein solches Gerät stellt eine sehr nützliche Monitoringoption dar, insbesondere bei Hunden und Katzen mit einem schwer einstellbaren Diabetes.

1  Surman S, Fleeman L. Continuous glucose monitoring in small animals. Vet Clin North Am Small Anim Pract 2013; 43 (02) 381-406
2  Corradini S, Pilosio B, Dondi F. et al. Accuracy of a flash glucose monitoring system in diabetic dogs. J Vet Intern Med 2016; 30 (04) 983-988
3  Malerba E, Cattani C, Del Baldo F. et al. Accuracy of a flash glucose monitoring system in dogs with diabetic ketoacidosis. J Vet Intern Med 2020; 34 (01) 83-91