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Erste HilfeNotfall: akuter Durchfall

Akuter Durchfall bezeichnet den Absatz von Kot mit einem erhöhten Wassergehalt bzw. einer erhöhten Frequenz. Akuter Durchfall kann schnell zu Kreislaufproblemen aufgrund des Wasserverlusts führen.

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Sandra / stock.adobe.com

Notfallpatienten haben meist akuten Durchfall seit weniger als 1 Woche. Je nachdem wie groß der Wasserverlust durch den Durchfall ist, muss gegebenenfalls vor der Diagnostik eine Stabilisierung erfolgen, damit es zu keinen schweren Kreislaufproblemen kommt. Teilweise werden die Patienten zudem mit blutigem Durchfall und einer damit verbundenen Anämie und massiver Hypoalbuminämie vorgestellt. Weitere Symptome, die oft mit dem Durchfall verbunden sind, sind ein akutes Abdomen, Erbrechen, Schock oder im schlimmsten Fall auch die Seitenlage. Eine prophylaktische Antibiotikagabe ist meist nicht indiziert und es sollte erst eine Abklärung der Durchfallursache erfolgen.

Stabilisierungsprotokoll akuter Durchfall

1. Blut

Es sollten ein Venenkatheter gelegt werden und eine Blutentnahme erfolgen, damit bestimmte labordiagnostische Parameter wie: Hämatokrit, Kreatinin, Elektrolyte, Glukose, PP und evtl. Blutgas, Albumin und Gerinnung bestimmt werden können.

2. Ggf. Schockbehandlung

Bei Tachykardie, blassen Schleimhäuten und einer verlängerten Kapillärenfüllungszeit indiziert.

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3. Laborabnormalitäten

  • Hypoglykämie
  • Hypoproteinämie oder Hypoalbuminämie (Kolloid als DTI)


4. Reevaluation Kreislauf

Ist der Patient weiterhin im Schock, sollten weitere Infusionsboli folgen, bis normale Perfusionsparameter vorhanden sind. Hierzu zählen eine normale Herzfrequenz, physiologische Schleimhautfarbe und gute Kapillärefüllungszeit.

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5. Analgesie bei Bedarf


6. Rehydratation


Diagnostik

Für eine Abklärung der Ursache sollte vor allem bei jungen oder umgeimpften Hunden und Katzen immer ein Parvovirose-Schnelltest erfolgen, dieser kann jedoch innerhalb 2 Wochen nach der Impfung noch positiv sein. Zudem kann eine Blutchemie Aufschluss über metabolische Ursachen und sekundäre Veränderungen geben. Aber auch ein Abdomenröntgen und/oder -ultraschall in Kombination mit einer Kotuntersuchung können sinnvoll sein, um die Ursache des Durchfalls zu finden. Ist ein umfassender Bauchultraschall aufgrund des Zustands des Tieres nicht möglich, kann FAST helfen. FAST ist ein Kurzultraschall des Abdomens an definierten Lokalisationen, der mit einer Punktion bei Verdacht auf einen Aszites und nanschließender Flüssigkeitsanalyse verbunden werden kann, um einen ersten Überblick zu erhalten.

Differenzialdiagnosen

Akuter Durchfall ist häufig infektions- oder diätbedingt. Dabei zählen zu den diätetischen Ursachen verdorbenes Futter oder eine Futtermittelintoleranz. Und zu den infektiösen Ursachen zählen Parvovirose, feline Panleukopenie, Salmonellen, Campylobacter, Staupe und Protozoen wie Giardien und Kokzidien. Zudem kann es aber auch entzündliche Ursachen wie akuten hämorrhagischen Durchfall, die Proteinverlust Enteropathie, IBD oder ein Lymphom geben. Auch mechanische Ursachen wie ein Volvulus, ein Ileus oder eine Invagination kommen infrage, genauso wie eine Neoplasie des Gastrointestinaltrakts.

Einige Organe wie das Pankreas (aufgrund einer Pankreatitis oder exokrinen Pankreasinsuffizienz) oder die Nebenniere (durch einen Hypoadrenokortizismus) können ebenfalls als Ursache infrage kommen. Genauso wie Medikamente oder Toxine wie Antibiotika, Schmerzmittels (NSAIDs), Schwermetalle und Organophosphate.

Weiteres Vorgehen

Eine komplette klinische Untersuchung inklusive Rektaluntersuchung und Kotsammlung sollte immer Bestandteil des Tierarztbesuchs bei akutem Durchfall sein. Zudem sollte erst einmal eine symptomatische Therapie mit Durchfallhemmern erfolgen, bis die Therapie an die diagnostischen Resultate angepasst werden kann. Bei blutigem Durchfall und Linksverschiebung sollte eine Antibiose erfolgen:
 

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