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Trazodon: Eine Alternative zur Sedation von Katzen?
Für die Katze stehen derzeit keine zugelassenen oralen Sedativa zur Verfügung. Acepromazin ist für den Hund zugelassen, muss aber für die Katze umgewidmet werden und ist beim bereits agitierten Patienten kontraindiziert. Gabapentin ist eine Alternative, die inzwischen durch einige Studien unterstützt wird. Neben Gabapentin hat sich Trazodon in einer Pilotstudie als mögliche Alternative zur Sedation von Katzen für nicht invasive Verfahren gezeigt.
Trazodon ist ein ist ein in der Humanmedizin genutztes Sedativum und Antidepressivum. Es besitzt ein dosisabhängiges Wirkprofil (hypnotisch bei geringer Dosierung und antidepressiv bei höherer Dosierung). An der University of Illinois wurde seine Wirkung auf die Variablen der echokardiografischen Untersuchung, die Herzfrequenz und den systolischen Blutdruck bei 12 gesunden Katzen untersucht. Hierzu erfolgte eine Prämedikation mit 50 mg Trazodon p. o. pro Katze.
Die Studie ergab, dass sich Trazodon als sedierende Vorbereitung zu einer Echokardiografie mit EKG eignet, da keine der Variablen signifikant verändert wurde. Nicht geeignet ist Trazodon für eine exakte Blutdruckmessung. Der systolische Blutdruck war 90 – 120 Minuten nach Trazodongabe durchschnittlich etwa 20 mmHg niedriger als prämedikativ. Für Gabapentin ist keine solche Interaktion beschrieben. Direkte Vergleichsdaten liegen bislang nicht vor. Empirisch ist eine stärker sedierende Wirkung von Trazodon beschrieben, sodass es sich möglicherweise besser für eine gründliche echokardiografische Untersuchung eignen könnte.
Im Rahmen der Studien wurden bislang nur gesunde Katzen untersucht. Insbesondere im Hinblick auf Patienten mit Vorerkrankungen ist zu berücksichtigen, dass Trazodon (wie auch Gabapentin) über die Nieren ausgeschieden wird. Eine Prämedikation sollte beim geriatrischen Patienten daher nur unter gründlicher Risikoabschätzung und Kontrolle eingesetzt werden. Wünschenswert wären Daten zur Behandlung eben dieser Katzen, die ganz regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen vorgestellt werden müssen.
Von Yvonne Lambach, Hamburg