Benutzeranmeldung

Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.

Suchergebnisse zur Ihrer letzten Suchanfrage

TFA im PortraitBärbel: TFA in einer Vogel- und Reptilienklinik

Im Jahr 2007 begann Bärbel in der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der JLU Gießen als auszubildende TFA und rotierte während ihrer 3-jährigen Ausbildung durch die verschiedenen Abteilungen der Kleintierkliniken der Universität. Dabei wurde ihr schnell klar, dass ihre Stärken im Vogel- und Reptilienbereich liegen.

Nachtigall B.

Die Vögel haben es ihr angetan und die Arbeit mit ihnen macht ihr unheimlich viel Spaß. Jede Art hat individuelle Ansprüche bezüglich Handling, Haltung und Fütterung, sowie Diagnostik und Therapie und das gestaltet den Alltag sehr abwechslungsreich.

Der Klinikalltag

Ihr Tag startet in der Regel mit der Versorgung und Behandlung der stationären Patienten, es folgen OPs und Terminsprechstunden. Sie arbeitet den Tierärzten zu, oder übernimmt auf Anweisung Probenentnahmen, Röntgen, sowie Verabreichung und Abgabe von Medikamenten und Narkoseüberwachung. Daneben versorgen sie verunfallte und verwaiste Wildvögel, die sie nach der Genesung oder der erfolgreichen Aufzucht wieder auswildern oder in Auffangstationen vermitteln. Zusätzlich ist sie für die Ausbildung der Lehrlinge zuständig und Ansprechpartnerin für Studenten und Assistenztierärzte. Das bedeutet, dass sie in der Klinik „das Mädchen für Alles“ und kein Tag wie der andere ist.

Vögel und Reptilien

Die meisten Erkrankungen bei Vögeln und Reptilien sind auf Fehler in der Haltung und Fütterung zurückzuführen. So werden immer wieder Reptilien mit Rachitis, Parasitenbefall, Verstopfung oder Legenot vorgestellt. Bei Vögeln kommen Aspergillose, Adipositas, Zink- und Bleivergiftungen sowie Federrupfen häufig vor. Bei der Behandlung ist oft viel Kreativität erforderlich, um z. B. Schienenverbände oder Ähnliches für die Patienten individuell anzufertigen, und das macht den Job so interessant.

Vogel-Handling

Die wenigsten Vögel, die sich nicht anfassen lassen wollen, sind „böse“, meist haben sie einfach nur Angst, doch viele Menschen wissen ihre Körpersprache bzw. ihr Verhalten nicht richtig zu deuten. Warnungen seitens des Vogels werden somit unwissentlich ignoriert und das Tier geht zum Angriff über.

Bei zahmen Papageien ist das Herausfangen mit Handschuhen oder einem Handtuch aus der Transportbox meist unnötig. Viele Tiere sind jedoch nicht zahm oder unerzogen, wodurch man in diesen Fällen um Zwangsmaßnahmen nicht herum kommt. Es ist oft hilfreich die Besitzer vorab darauf hinzuweisen, wie sie ihren Vogel transportieren sollen. Das ist sowohl für die adspektorische Untersuchung als auch das Herausfangen des Patienten von Vorteil. Beim Umgang mit dem Vogel kommt es zudem auf eine gute Vorbereitung an. Da viele Patienten sehr stressanfällig sind, sollte alles ruhig und zügig ablaufen.

Highlights im Alltag

Ein besonderer Fall war der Triton-Kakadu „Coco“, der mit Vergiftungserscheinungen eingeliefert wurde. Es stellte sich heraus, dass er das Bleiband einer Gardine gefressen hatte. In einer Notoperation konnte ein Großteil des Fremdkörpers entfernt werden. Bis zur vollständigen Ausscheidung der Bleipartikel war jedoch ein mehrwöchiger Klinikaufenthalt erforderlich, bei dem wir uns sehr angefreundet haben.

Das Highlight eines jeden Arbeitstages ist für Bärbel die Fütterung der beiden Falken „Paddy“ und „Stevie“. Egal wie anstrengend der Tag war und wie verärgert man ist, der Umgang mit den beiden holt einen wieder auf den Boden zurück.

 

Der Originalartikel zum Nachlesen:

TFA in der Vogel- und Reptilienklinik – Volles Engagement für gefiederte Patienten. tk 2012; 8(04): 117 - 117. DOI: 10.1055/s-0032-1323602.