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TFA im PortraitJulian: ein TFA als Unternehmer

In unserer Reihe TFA im Portrait stellen sich Tiermedizinische Fachangestellte mit besonderen Lebenswegen und Werdegängen vor und zeigen: der TFA-Job ist vielseitig!
Heute: Julian, der als freiberuflicher TFA arbeitet.

Quelle: Büro WildVet

Wer sagt, dass TFA immer als Angestellte arbeiten müssen? Auch wenn es eher die Ausnahme ist, dass TFA ihren Lebensunterhalt mit einem eigenen „Business“ verdienen, so gibt es doch Freidenker wie Julian Dorsch, dem es wichtig ist, sich frei zu fühlen und seinen Traum zu leben: Er bietet Dienstleistungen als freiberuflicher TFA an.
 

Call Julian!

Vor der Selbstständigkeit hat Julian 2 Ausbildungen absolviert: Bürokaufmann und TFA. Und wegen seiner Liebe zum TFA-Job wollte er auch als Freiberufler klassische Aufgaben einer TFA anbieten, so z. B. als Vertretungskraft in Praxen, die gerade „Personalnot“ haben. Unterstützung bietet er auch für Praxen, die im Alltag Einzelkämpfer sind, durch Telefonservice mit Rufumleitung auf sein Handy und mit OP-Assistenz bei Eingriffen, die alleine nicht funktionieren. Für ein Startup in Berlin mit einem mobilen Tierarzt-Service managt er oft den Telefondienst als erster Ansprechpartner für alle Sorgen und Nöte der Patientenbesitzer, vergibt Termine für Hausbesuche und disponiert die mobilen Tierärzte.

Die Hürden

Vor dem Start und bei der Planung seiner Selbstständigkeit war Julian sehr unsicher: Er hatte einen „Berg“ an Planung und Papierkram zu erledigen und konnte nicht auf Erfahrungen anderer Berufskollegen zurückgreifen. Auch war es extrem schwierig, eine Haftpflichtversicherung zu finden, die seine Tätigkeiten als selbstständiger Tiermedizinischer Fachangestellter abdeckt. Doch die größte Hürde war der Antrag auf Zulassung zum Betäuben von Tieren beim zuständigen Veterinäramt, denn diese Tätigkeit ist in Deutschland dem Tierarzt vorbehalten. Doch mit Glück und nach rechtlicher Bewertung durch das zuständige Ministerium wurde die Genehmigung erteilt, die Julian für seine Arbeit mit Zoo- und Wildtieren braucht.

Julians Tag

Bei Julian ist kein Tag wie der andere: Es kann sein, dass es morgens um 3 Uhr losgeht, um 4000 Zuchtenten gegen Salmonellen zu impfen. Dann fährt Julian um 12 Uhr direkt in die Pferdepraxis zur Assistenz bei der Zahnbehandlung. Und danach muss alles dokumentiert und Rechnungen geschrieben werden. Da bewahrheitet sich mal wieder der Spruch „Selbstständige arbeiten selbst und ständig“. Wenn Wolfsmonitoring ansteht, startet Julian noch vor Sonnenaufgang ins Wolfsgebiet. Mithilfe von Wildkameras, die ihm die Bewegungen im Gebiet direkt auf sein Handy schicken, spürt er die Wölfe bzw. deren Losung (Kot) für eine Genanalyse auf – Basis für die Erfassung der Wolfspopulation.

Fazit

Julian würde sich definitiv wieder selbstständig machen, und möchte allen, die es ihm gleichtun wollen, unbedingt mit auf den Weg geben, dass es ohne ein gutes Netzwerk nicht funktioniert. Und dass diese Art von Job nichts für jeden ist, denn es braucht dazu auch die passenden Kunden. Hat man diese nicht, sollte man unbedingt die Finger davon lassen. Doch für Julian ist seine Selbstständigkeit das „A und O“, denn er fühlt sich frei und kann seiner Berufung folgen – für ihn das Allerwichtigste im Berufsleben.

 

Der Originalartikel zum Nachlesen:

Dorsch J. TFA als Unternehmer. team.konkret 2020; 16(03): 23 - 23. doi:10.1055/a-1195-1467.