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TFA im PortraitMaria: eine TFA mit Tapes und Blutegeln

In unserer Reihe TFA im Portrait stellen sich Tiermedizinische Fachangestellte mit besonderen Lebenswegen und Werdegängen vor und zeigen: der TFA-Job ist vielseitig!
Heute: Maria, die eine physiotherapeutische Weiterbildung absolviert hat.

Quelle: M. Krappmann

Für Maria stand schon früh fest, dass ihr späterer Beruf mit Tieren zu tun haben sollte – verbrachte sie doch ihre Schulferien vorwiegend mit Praktika beim Ortstierarzt. Nach dem Abitur begann sie also eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Kleintierpraxis Petra Weiß, und entschied sich danach trotz Studienzusagen in Agrarwirtschaft und Heilpädagogik für eine Stelle im Kleintierzentrum Am Schmelzbach, um dort ihre Qualifikationen als TFA weiter auszubauen.


Ab zur Physiotherapie

Den entscheidenden Anstoß zur physiotherapeutischen Weiterbildung am Vierbeiner Reha-Zentrum in Bad Wildungen gab ihre Katze, die nach einem Autounfall in der Tierklinik Dresden am Becken operiert wurde. Während der dann nötigen Boxenruhe führte eine damalige Mitschülerin und heutige Physiokollegin die Übungen durch, die die Klinik angeordnet hatte – und der Erfolg war innerhalb von Tagen sichtbar.

Daraufhin stand Marias Entschluss fest, den Tieren zu helfen, wieder mehr Lebensqualität durch eine gute, möglichst schmerzfreie Beweglichkeit zu bekommen, und sie hat sich im Vierbeiner Reha-Zentrum angemeldet.


Vielfältige Methoden

Um Bewegung zu heilen, zu fördern und zu schulen, bietet Maria heute in der Praxis verschiedene Methoden an: Manuelle Therapie, Hydrotherapie im Aquatrainer, Interferenzstromtherapie, Laseranwendungen, Thermotherapie, Bewegungs- und Krankengymnastik und Akupunktur sowie Taping und Blutegeltherapie.

Diese vielfältigen Therapiemöglichkeiten verkürzen die Heilungsdauer bei orthopädischen bzw. neurologischen Patienten enorm und eröffnen Möglichkeiten, auch schwer zu behandelnde Patienten adäquat zu betreuen. Denn manche Patienten sträuben sich z. B. gegen das Unterwasserlaufband, und kleine Hunde oder Katzen mögen oft lieber Rotlicht oder manuelle Therapie. Die Therapieeinheiten erfolgen je nach Krankheitsbild 1 – 2 × pro Woche, wobei die aktive Mitarbeit des Besitzers, basierend auf einem individuellen Therapieplan, sehr wichtig ist.


Taping

Mit Tapes kann Maria entspannen oder anregen, je nachdem wie sie angewendet werden:

  • Zum Entspannen (detonisierend) klebt man die Streifen vom Muskelansatz weg zum Muskelursprung, z. B. nach Bandscheiben-OPs.
  • Wenn das Tape „tonisierend“ (anregend, vom Ursprung zum Ansatz) geklebt wird, hat es einen stabilisierenden Effekt, z. B. nach Kreuzbandriss- oder Patella-OPs.

Zusätzlich setzt Maria noch Lymphtaping ein: Hier wird das Tape vom Lymphknoten mit wellenförmiger Bewegung auf die Haut z. B. eines angeschwollenen Gelenkes direkt auf das Fell aufgeklebt. Dies ruft Mikrozirkulationen unter der Haut hervor und bewirkt einen verbesserten Lymphabfluss.


Blutegeltherapie

Für ihre geriatrischen Patienten, die häufig unter Arthrosen, Spondylosen und Muskelverspannungen leiden, setzt Maria auch die Blutegeltherapie ein. Hierfür werden ausschließlich medizinische Egel aus der Apotheke verwendet. Die im Speichel des Blutegels enthaltenen Wirkstoffe werden auch als eine Art „biologische Apotheke“ bezeichnet, da diese arzneimittel-ähnliche Wirkstoffe enthalten: Sie fördern die Gerinnungshemmung, regen die Blutzirkulation im Bereich der Ansatzstelle an, wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.

 

Der Originalartikel zum Nachlesen:

Krappmann M. TFA mit Tapes und Blutegeln. team.konkret 2019; 15(04): 23 - 23. doi:10.1055/a-1012-3384.