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BlogWarm, groß und viele Fragezeichen - der Reproduktionskurs

Im 8. Semester beginnt in Jelgava der Reproduktionskurs, der über 2 Semester geht. Im Rahmen dieses Kurses fand auch das 3-wöchige Praktikum in Irland statt, von dem ich euch bereits erzählt habe.

M. Unger

Der theoretische Teil des Reproduktionskurses in Jelgava teilt sich in Andrologie und Gynäkologie auf.

Vom Sperma bis zur Dystokie

In der Andrologie haben wir uns mit dem männlichen Geschlechtssystem beschäftigt. Wir haben gelernt, was man alles für eine künstliche Befruchtung braucht, wie diese überhaupt abläuft und was man dabei alles untersuchen und prüfen muss. Außerdem ging es um den besten Zuchtpartner und wie man diesen aussucht. Dabei sind natürlich nicht nur die genetischen Faktoren wichtig, die weitergegeben werden, sondern auch die Eignung des Tieres und die Qualität des Spermas.

Im gynäkologischen Teil haben wir uns mit dem weiblichen Geschlechtssystem auseinandergesetzt. Wir haben die unterschiedlichen Zyklen, die Trächtigkeiten und deren unterschiedlichen Phasen und möglichen Problematiken kennengelernt. Dabei gab es auch einen Abschnitt zur Geburtshilfe, zu möglichen Dystokien und wie man in solchen Fällen helfen kann.

Mysterium rektale Untersuchung

Ganz eng mit diesen Themen verknüpft ist die rektale Untersuchung, über die wir in dem Semester viel gelernt haben. Wir sind zuerst alles theoretisch durchgegangen, also was man in den unterschiedlichen Zyklusstadien und Trächtigkeitssphasen fühlt.

Danach sind wir auf den Milchkuh Betrieb der Uni gefahren, wo wir dann selbst die rektale Untersuchung am Tier üben durften. Für mich war es beim ersten Mal das klassische „warm, groß, weich und keine Ahnung“-Gefühl. Wir sollten versuchen, die Zervix, Gebärmutterhörner und Eierstöcke zu finden. Ich habe damals nach einiger Zeit die Zervix ertastet, aber das war‘s dann auch schon.

Nach diesem Ausflug haben wir in der Uni weiter an der sogenannten ‚Gauja‘ geübt, einer Trainings-Kuh aus Plastik, in die man verschiedene Zyklusstadien einsetzen kann. An der ‚Gauja‘ lassen sich einzelne Handgriffe nochmal detaillierter üben und immer wieder wiederholen. Zudem bekommen wir Tipps und Tricks von unserer Professorin, da sie sehen kann, was wir in der Kuh machen. Ich fand diese Übung sehr hilfreich und glaube, wenn ich diese als erstes gemacht hätte, hätte ich am Tier bestimmt schon mehr gefühlt.

Wir waren aber später noch öfter auf der Farm, hatten viel Zeit, um an verschiedenen Kühen zu üben und wurden mit jeder Woche immer sicherer. Und mittlerweile finde ich alle Strukturen. Übung macht in dem Fall wirklich den Meister.

Später durften wir dann trächtige Kühe rektal untersuchen und so lernen, wie sich verschiedene Trächtigkeitsphasen anfühlen.

Eierstock und Uterus in Bildern

Im 9.Semester durften wir dann mit dem Ultraschall üben, um die Strukturen zu schallen. Dafür musste man erstmal lernen, den Schallkopf so zu halten, dass man auch noch den Eierstock gefasst bekommt. Und dann musste man trotzdem den Schallkopf bewegen können, um die verschiedenen Seiten zu schallen. Nicht ganz einfach!

Ich bin sehr froh, dass wir diese Untersuchung in Ruhe lernen können und auch abgefragt und kontrolliert werden, damit das, was wir denken zu fühlen, auch das Richtige ist. Dadurch werde ich immer sicherer und lerne, mich auf mein Gefühl zu verlassen.

Zu guter Letzt

In diesem Semester ist die Theorie nicht mehr aufgeteilt und wir besprechen verschiedenste Problematiken, die in der Reproduktionsmedizin bei den verschiedenen Tierarten auftreten können. Am Ende dieses Semesters haben wir dann abschließend auch noch ein Examen, dies ist aber nur theoretisch.